Volltext Seite (XML)
l' Oa ist eine Licktung in den Wald gekauen. Wir kemmen den Sckritt und lassen den IZIick in die Ferne geben. Wo sind die Städte? die Oörker? Liek unten liegen sie, dem Lluge kaum nock erkennbar. Rings um dunkle Wälder über sanken Lücken, soweit man sckauen mag. ,,O Läler weit, o lööken, o scköner, grüner Wald!" Das kommt einem kier in den Sinn, und die ganze Sckönkeit des Lausitzer IZerglandes wird einem offenbar. Was scbimmert da unter scbirmenden Zweigen kervor? Cs sind jene seltsamen (Zipfelklippen, dis man „löromadeck" beißt, On iknen sollen wendiscbe Priester die Staubigen, die in näcbtlicben Prozessionen zum (Zötterberge kamen, versammelt kaben, um sie dann zum löeiligtum zu kükren. Fast seken sie selbst aus wie versteinte diesen aus keidniscker Vorzeit. Oer Winter Kat sie in weiße Meßgewänder gekleidet. Volksglaube weiß, daß es Lüren und Fenster, Säulen und Sollen des steinernen Scblosses sind, das der Leu- kel einst bewoknte. Wirklicb scbimmert es an iknen von Sckneekristailen und funkelnden Oiamanten von Cis. Weiterkinanr Wege stekt „des Leusels Wasck- b eck en". Cs ist einer jener Felsbrocken, die den Sang weitkin bedecken. In einer Söklung kält sick Wasser auck am keitzesten Lage, und dis Sage erzäklt, daß an ikm die Priester dis keiligen Wascbungen vornak- men. Oer Winter Kat ein weißes Cuck darüber ge breitet, und niemand würde den Stein erkennen, wenn nickt die Sank dabei seinen Samen nennte. Cine Paßstraße läuft quer über den Weg. Sier kommt sie den Sang kerauf, dort läuft sie ikn kinab. Wir bleiben steken und korcben indasSckweigsndes Waldes kinein. (Zekeiligte Stills ringsum, lm Weiter geben kommen wir wieder an sonderlicben Fslsgebil- den vorbei. „Leukelsfenster", „Fragelock", „Kobold kammer", ein jedes Kat seinen Samen. Oa soll das wendiscbe Orakel seltsame Sprücke getan kaben. Oa- kinter sollen Kobolde Kausen und den Vorübergeken- den necken. Oa soll ein Scbatz verborgen liegen; wer mit dem Kiesel durcbs Fenster trifft, der soll ikn kaben. Wenn man die zerscbmettsrten Saumriesen rings im Walde siebt, will es einem scbeinen, als kabe der Leukel wakrkaktig seine Sand im Spiel. Furcktkar dis Verwüstungen ringsumker. Soks Lannen sind samt der Wurzel aus dem Crdreick gekoben. Zer splitterte Saumstümpks ragen klagend zum Simmel. Llnzäklbar das Seer der niedergebrocbenen Kronen am Waldboden. Wenn wir den (Zipfel erreicben, ist es, als rüste der alte (Zötterberg nock einmal zu frommer Feier. „Leu- kelskanzel" und „Leufelsaltar" steken bereit,angetan mit weißen Lückern, und verirrtes Sonnenlickt im Ouster des Waldes leucktet matt glsick gewelkten Kerzen darauf. Sekeimnisvoll ist diese Stätte jederzeit, im Winter aber sckeint sie ikren ganzen Zauber auszuüben. Wo der Weg aus dem Walde kervortauckt, reißt uns die (Zegenwart aus dunklem Srüten längstver gangener Zeiten: Oa liegt tief unten das Winterland, liegen Fluren und Straßen, Oörker und Städte in wei ter, weiter Cbene. (Zebannt bleiben wir steken. Sie- mand wird dieses Sild vergessen, der es je geseken Kat. Und über allem bin am Sorizonte zeigt uns der blaue Ounst des Wintertags den kernen Saum der Seide an. I. Berichte der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen Volksgut in Not! (II. Teil) Oberlausitzer Fundnachweisung auf das Jahr 1926 Dr. W. Frenzel-Bautzen (Fortsrtzung) N. Amtshauptmannschaft Kamenz Bulleritz: 1. Germanische Lanzenspitze aus früheren Funden in Slg. Sieber- Großgrabe durch Oberlehrer Frenzel nachgewiesen. Bericht: BGH. IV (1926),S.71 m.Abb.;Festschrift1926,S.10lm. Abb. 2. Durchbohrter Steinhammer am 27. April von Oberl. Frenzel in Slg. Sieber-Großgrabe nachgewiesen. Crostwitz: Nachprüfung des Erhaltungszustandes des Steinkrcuzes vor der Kriegerkäpelle am 16. Mai. Rillen und Näpfchen gefunden. Gersdorf bei Kamenz: Der im „Kamenzer Tagebl." veröffentlichte Bericht (1. April 1926) über Aufdeckung eines unterirdischen Ganges war ein April scherz. Um Irrtümern zu begegnen, sei dies bier mitgeteilt (vgl. Akten 6/427/26 vom 3. April >926, die Anfrage an die Gemeindeverwaltung Gersdorf nebst Antwort). Lunnewitz: Vier Gesäße vom bronzezeitlichen Gräberfeld (Periode ui) durch Kammermusikus Striegler-Dresden in das Museum Zwinger. Nachweis durch Dr. G. Bierbaum. Großgrabe: 1. Vierkantiges Gerät aus Sandstein mit Mittelrille (Netz senker?) und 2. Bracteat Otto I. von Oberlehrer Frenzel am 27. April in Slg. Sieber-Großgrabe nachgewiesen. Untersuchung steht noch aus. Großröhrsdorf: 1. Eiserne Lanzenspltze von 30 cm Länge (neuzeitlich?) beim Ausschachten des Elektrizitätswerkes durch Kantor Korn nach gewiesen. Heimatmuseum Großröhrsdorf. 2. Bei Anlage des Gottholdwerkes wurde 1906 eine Brandstelle mit Scherben eines bronzezeitlichen Vorratsgefäßes gefunden. Nachweis durch Kantor Korn. Heimatmuseum Großröhrsdorf. 3. Nach Angabe des Kohlenhändlers Huhle-Leipzig-Oetzsch vor 1900 bei Anlage des neuen Friedhofes Urnensunde. Verschollen! 4. Nach Angabe desselben auf dem Steinbruchgelände zwischen Eisenbahn und Friedhof vorgeschichtliche Funde (Gegenstand?) erhoben. Verschollen! Kamenz: 1. Vom Bracteatenfunde 1910 im Besitz von Landwirtschastsrat Dr. Brügger bisher unbekannte Stücke nachgewiesen, 8 z. T. neue Typen von Bracieaten Heinrichs des Erlauchten durch Lehrer W. Haupt-Kirschau bestimmt. Bericht: BGH. IV (1926), S.140 ff. 2. Knochenfunde an Wendischer Kirche nebst eiförmigem Stern als Beigabe(?) durch Studienassessor Dr.Stephan am 29.OK1. gemeldet. Kuckau: Am 1. Oktbr. Nachprüfung des Erhaltungszustandes des Burg walles: Gut erhalten.