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optirnorum Livium /, 08UM / purZuts 8caturiZin6 r68tituit. / dlovoguo Lunuli instructo / Oeminalo prokluvio äuplicuvit / I^ovum / po8t 868qui 8eculi 6ecur8um / opu8 IVloIitu8 / Lon8ul p. ch. re^6N8 et Ovitatw 8^näicu8 / ^obunn68 Lene6ictu8 Larpxo- viu8 / 4. 0. v. 6om. ?3l. Ls68. 6t Lon8iliuriu8 0ommi88ioni8 / ki6Ziu8 6t Lloctor36. 83X011." / Deutsche Übersetzung: „Dies Wasser aus der Goldbach-Quelle — wie sie im Volksmunde heißt — die in den Hartauer Waldungen entspringt, hat des Zittauer Rates Fürsorge sür das ge samte Wohl der Bürgerschaft im Jahre 1644 zum ersten Male in die Stadt Zittau geleitet. Im Jahre 1726 hat dann der damals regierende Bürgermeister und Syndikus der Stadt, Johannes Benedikt Larpzoo, Doktor beider Rechte, kaiserlicher Pfalzgraf und königlich und kurfürst lich sächsischer Kommissionsrat, auf Anordnung des hoch edlen Stadtrates zu Zittau nach Reinigung der Quelle die ungehinderte Benutzung sür die Bürger für alle Zeiten wieder hergestellt, einen neuen Kanal angelegt und da durch einen doppelten Zufluß gewonnen." Diese Neuerung erfolgte nach Ablauf von anderthalb Jahrhunderten. Gegen Norden liest man: „In / diovi ä.e;uu6 6uotu8 aäuucti / iVl6morium / 8irnulg / uü uro6n6u8 oooii kominumguc Imuria8 / Hoc 8pku6ri8t6rium / Lxtructurn 68t / äili^ntäa / 4okunni8 Ucinrici ^lüil6ri /, Op6ruriorum Luratorw." Deutsche Übersetzung: „Zur Erinnerung an die neue und erweiterte Wasser leitung, zugleich auch um Beschädigungen seitens des Wetters und der Menschen zu verhüten, ist dieses Röhr häuschen unter sorgsamer Leitung des Baumeisters Jo hannes Heinrich Müller errichtet worden." Hoffentlich ist es mir gelungen, durch meinen kleinen geschichtlichen Streifzug in den südlichen Teil unserer gelieb ten Heimat Wissens- und Beachtenswertes geboten zu haben. Ich schließe mit dem Wunsche: Mögen uns die besprochenen stillen, meist unbekannten Zeugen einer vergangenen Zeit noch recht lange erhalten bleiben! Heimat Zieksn viele ikrs Strotzen Leidbelastet, treudbescbwingt, Diesem glückt's nacb WcmLerjakren, Datz er keim sick Lkrsn bringt: ^ener blieb am Wege liegen, Der dem blinden Sluck vertraut, bremde Sand in fremder Lrde Ikm die letzte Nukstatt baut. Dock wem Sott ein Serz gegeben, Voller Scbakfenslust und Drang, Wem das Lied von Seimatliebe Linst der Mutter Stimme sang, Der vergitzt in Kampf und Nöten Nie den Klang, der einzig eckt. Was die Seimat ikm gegeben, bleibt ikm köcbstes Lut und Neckt, Wenn ikr einst mit fremden Welten Liebvertraute Stätten tausckt, fugend mit dem Drang ins Weite, Die okt kalscbem Locken lauscbt, Latzt die Stimme nie verstummen. Die ans Slück der beimal maknt, Und die Spur eucb nie vertreten, Die Len Weg nacb Sause baknt! Südlausitzer Flurnamen auf den Dreimeilenblättem.(1785—1825) Von Dr. I. Langer, Freiberg (Fortsetzung) Die Küpper wird wohl auch nichts mit der sl. Dille- bezeichnung, oder mit tsch. kypry — elastisch, rasch oder mit osl. kipry schwach (nach Kühnel) zu tun haben, sondern dialektisch den Eisen- oder Kupferbach bezeich nen, weil ihr Wasser wegen seiner rötlichen Färbung — die auch die Sümpfe teilweise zeigen, aus denen sie kommt — auch das rote Wasser genannt wurde. So hieß bis in das 16. Jahrhundert auch die durch Niederullers- dorf und Küpper fließende Küpper: das Notwasser^). Weiter heißt der Freiberger Kipperberg z. B. auf einer a>ten Bergkarte Kupferberg. Unsere Ingenieurkarte von 1805 zeigt bei Oppelsdorf Folgendes: Vom Geyersgraben kommt über die Viehweide zwischen des Voigts Wiese und der Torfhütte die Lehdenteiche durchfließend das „rothe Wasser" in die alte Bach und mündet mit dieser unterhalb der Pfarr- und Lochwiese in die Schlade-Bach. Die Kipper empfängt in Unterreichenau (1823) das „rothe Wasser" und das Feldwasser, das vom Harthbusch und aus dem Weidigt kommt. Ahd. hart Trift, Wald-, Bergweide, Weidewald; adj. hart - Hari, trocken, steinig. Th. Haas, Fuldaer Geschichtsbl. 1925, S. 9. sagt: „Die Hart bezeichnet im Frankenland stets eine Gemeinweide für ein Dorf, seien es Weidetriften oder Bergwälder". Das wirst ein Licht auf unsere Oberlaufitzer Hartflur namen (vergl. Ort Hartau!). Später wird Hart gleich bedeutend mit Wald und zwar schon in Westdeutschland gebraucht. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhänge mit dem Bergbau, daß der Trattlauer Fln. der Rüdnitz auf sl. ruda --- Rasenerz von Kühnel zurückgeführt wird. Den erzgebirgischen und schlesischen Fln. Geiersberg ver sucht Schurz (S. 153/4) allerdings ohne zureichende Be gründung mit dem Bergbau in Verbindung zu bringen. Neben den genannten Geiersberq gibt es bei uns einen solchen noch bei Oderwitz und Rosenthal, einen Reibers- dorfer Geiersgraben, einen Rodewitzer Geierstein. Im Erzgebirge sind die Geierflurnamen viel häufiger als bei uns anzutreffen. Der Geiersberg südlich von Dippoldis walde ist nach einem Besitzer benannt. Der Familien name Geyer kommt oft im Erzgebirge vor. Vielleicht liegen auch bei manchem unserer derartigen Flurnamen Besitzernamen vor. Die Kemmlitz kommt zwischen dem Geier-Stein und dem Katzengoldgrund an die Neiße heran (1823). Am oberen Dorfausqang Lichtenbergs liegt 1805 der Schmiedegrund, oberhalb des Ortes im Walde lesen wir auf der Karte: Der Hohwald, daneben der schon von Kühnel genannte Stückknecht (eine im Bergbau gebräuchliche Bezeichnung), davor liegen der Meshübel, die steinerne Lehde, beim Dreiecker. Der Name Meshübel ist nicht von messen oder Mesner (Küster), sondern von Meise, ahd. meisa -- Vogel oder besser von obd. Mais, Maiß, ahd. meizzo, meizo -- Holzschlag, Hau abzuleiten, da wir nach Buck (S. 172) auch die Um formung zu mes, meß, mez im 13. Jahrhundert in Westdeutschland schon haben. Unsere pfälzisch-bayrischen Kolonisten brachten diese Wortform mit zu uns. Kühnel 9 Seeliqer, in Heimatkunde d. Bez. Friedland in Böhmen« Friedland 1S2S, S, 37.