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Nr. 2 Gberlaufltzer Helmatzettung 2t trotz der reichlich ungünstigen Witterung nichts zu wünschen,, sodaß der geräumige Saat den Eindruck stattlicher Sülle machte. Latz der sehgebenoe Verein numerisch am stärksten vertreten war, ist selbstverständlich. Don den auswärtigen Abordnungen stand Ebersbach mir 52 Personen an eurer Stelle. Ein recht starkes Aufgebot harte auch Neu Kirch aufgejtellr. Essolgren dann der Kopfzahl nach Gau Bieleboy und Neugersdorf, Bautzen,- Eibau und Großschönau, Korrmarsdorf und Seif hennersdorf, Zittau (Globus) und Leutersdorf, Herwigsdorf bei Zittau, Overoderwitz, Hornig, Löbau, Reichenau und Reichen bach (preutz. Obertausitz). Als Borsitzender des sestgebenden Vereins widmete Herr Kantor Ktix der Bersammiung herzliche Worte des Will kommens uno dankle allen seinen Heisern bei der Ausschal tung des Sesles. Mit ähnlichen Ausführungen begrüßte Herr Obelstudienrat Pros. Gr. Weder auch im Namen des Ver bandes die Erschienenen und ging dann zur Erledigung des nur kurze Zen in Anspruch nehmenden geschäftlichen Teiles über. Zur Ausnahme augeyreldei haue sich der „Verein der Heimaifreunoe" in Neuseuza-vpremberg: die Entscheidung über den Amras vleivl der um 19. Marz in Zittau tagenden Verireleroersammlung Vorbehalten. Gie für den 15. Januar in Ebersbach geplante Veranstaltung konnte besonderer Um- stände Halver vorläufig nicht nallfinden. Tur die Wauder- versammlung in Pulsnitz ist dec 22. Mai in Aussicht ge nommen, sur die sogenannte Vortragsbörse in Eibau der 24. August und für die Herbfioerlrelerversammlung in Neugers dorf der 5. November. Auch die nächste WimergeseUige steht bereits fest: sie soll am 8. Sanuar im „Gütchen" zu Mittel herwigsdorf bei Zittau avgehatlen und mit der Fünszig- jahrfeier des dortigen Bruderoereins verbunden werden. Ger narysie Punkt beiruf neue Erleichterungen bei der Ausstellung von Sammelpässen nach der Tschechoslowakei. Bereine, die auf die allerdings recht spärliche staatliche Beihilfe zugunsten der Jugendpflege Anspruch erheben, sollen gehörig begründete Gesuche bis spätestens 19. Marz vorlegen. Ebenso bittet die Bervanosleitung um sofortige Bekanntgabe der in den legten zwei Jahren eingelretenen Veränderungen in der Zujammen- fegung der Vereinsoorhände, da andernfalls diese Angaben in die demnächst in der Overlausitzer Heimalzeitung erscheinende Bervandshaiisttk nicht mehr ausgenommen werden könnten. Weiterhin ersuchte der Vorsitzende eindringlich darum, daß die Perbandsmitglieder in viel stärkerem Matze zum Cinzelvezug der Oberlauhger Heimatzettung, ihres Verbandsorgans, über gehen möchten, da einerseits durch die Vereinslesemappen die geschäftlichen Mitteilungen häufig viel zu spät zur Kenntnis der Mitglieder kommen und andererseits die weitestgehende Förderung dieser Zeitung auch im Vervandsinteresfe unbedingt erwünscht sei. In zweiter Linie könne auch der Bezug der in Leipzig erscheinenden Zeitschrift „Deutsches Land" empfohlen werden. Schließlich regle Herr Dr. Weder die möglichst aus giebige Verwendung der von der Reichspostverwaltung heraus gegebenen Wohlfahrtsmarken zugunsten der deutschen Nothilfe an. Nach jeder Hinsicht glänzend waren die künstlerischen Dar- bietungen des geselligen Teiles, die der Neusalza-Spremberger Tagung ein ganz besonderes Gepräge gaben. Einen reizvollen Auhakt bilderen die hübjchrn Volksliederreigen einer starken Jungmädchengruppe, die recht gefällig und exakt ausgeführt wurden. Ganz hervorragend Schönes bot das stimmlich pracht volle Doppelquanett des gemischten Chores, das unter der straffen Leitung des Herrn Kantor Klix das Kreutzersche Abendlied und ein rhythmisch ausgezeichnet gelungenes Tanz lied zu Gehör brachte. In drei Abteilungen zeigte die deutsche Turngemeinde Proben eines den Durchschnitt weit überragenden Könnens und straffster Disziplin. Gut waren die plastischen Gruppen einer Iungmännerrtege, hervorragend die Darbietung der Männerabteilung am Hochreck und schlechthin verblüffend die Lelstungen der Stuhlatrrobaten, denen man nicht ohne ein geheimes Gruseln zuschauep konnte. Hier wurde Fabelhaftes geboten. Als ein Meisterrezitator der urwüchsigen köstlichen Mundartdichtungen von Bihms Kor le erwies sich Herr Felix Roßberg, der ebenfalls stürmischen Beifall erntete. Glanz- und Höhepunkte der Darbietungen aber waren die nach jeder Hinsicht überragenden Gaben eines Dresdner Künstlerpaares, des ersten Konzertmeisters der Landesoper, des Herrn Franz Schmidt, und seiner Gattin Frau Heidöe-Grünwald, die auf Violoncello und Harfe potenzierte Kunst in höchster Vollendung boten. Das kongeniale Paar hatte übrigens sein nicht zu überbietendes Können in uneigennützigster Weise in den Dienst der Sache gestellt. Die „Sarabande" von Händel, „Abendlied" von Schumann, .Moment musical" von Schu bert, „Aeolsharfenklänge" und „Mazurka" von Hasselmann, „Melodie von Rubinstein, „Der Schwan" von Saint-Satzns und ein Menuett von Becker perlten aus tief-innersten Künstler seelen auf, sind in dieser absoluten technischen Vollendung jeden falls in der Lusatia überhaupt noch nicht und auch anderwärts noch selten gehört worden. Dem Spiel der beiden Begnadeten zu lauschen, war ein Genuß erlesenster Art. Dem Dolksbildungsverein zu Neusalza-Spremberg sei sür die ganz hervorragende Ausgestaltung der Tagung auch an dieser Stelle im Namen des Verbandes Lusatia und aller Teil nehmer nochmals herzlichst gedankt. Den Brudervereinen, die demnächst an die Reihe kommen, ist es wahrlich nicht leicht gemacht worden, etwas annähernd Gleichwertiges zu bieten. Bruno Reichard. kumvoialverrin Zeifvetmelraors Auszug aus dem Jahresbericht 1926 Hauptversammlung am 6. Januar 1927 Wer raste», der rostet! Jeder muß an seiner Fortbildung arbeiten, glelchgiittlg, welche Schule er hinter sich hat und welcher Berufsschlcht er angehört. Darum ist dauernde Volksbildung nötig. Dies« bestehl sowohl in der Bereicherung der Gedankenwelt als auch in der Veredelung des Herzens. Verstandes- und Gemütsbildunz wollen wir Humvoldtvereme treiben: sie soll alle Kreise umsassen und aus neutralem Boden stehen. Ein Volk, eine Volksbildung. Dienst am Volke, an unserer Heimatgemetnde, ohne alle Neben zwecke. Die Heimat soll im Mittelpunkt unserer Heimat stehen, yetmatsinn und Heimailiebe sollen wir pflegen und wecken, denn ele Heimat ist es, in der unser Volkstum letzten Endes wurzelt. — 13 Voltragsabenve sanden statt, darunter 3 rem wtssenschaslliche und 8 Lichtbilder-Vorträge, l heiterer Abend und I wissenschasiltchcr Film. 7 Borträge waicn eintrtttssrei. — Die Gesamtbesucherzahl betrug ungefähr 5900, also pro Avend ungefähr 453 Besucher. Die Öffentlichkeit mußte bei allen Dortlägen ausgeschlossen werden. Während der Vorträge findet keine Bedienung mehr statt, nur noch vor dem Vortrag und während der Pause. - 6 Mal wurde zum Wanderstab gegriffen. An den Wanderungen beteiligten sich 645 Personen, durchschnittlich 106. Den stärksten Besuch — 186 Teil nehmer — wies die Wanderung nach den Bösigen aus. 4 Vor- standssttzungrn uno 2 Hauptversammlungen sanden statt. Durch Tod, Ortswechsel und Ausrritl verlor der Berein 21 Mitglieder. Die Neuanmelduiigen betrugen 121, die Gesamtmttgliederzahl am 31. Dezember 1926 563 Mitglieder. Uber die Sammlung berichtete der Ehrenvorsitzende Oberl. Zeise, Uber das Wetter 1926 der Welterwart Lehrer Schuster. Den Kassenbericht erstattete Bankdirektor Bläß: Einnahmen 3219,02 Mark, Ausgaben 2800,04 Mark, Vereins vermögen 718,98 Mark, Haushaltplan sür 1927 2800 Mark. Leit stern soll auch weilerhin sein: Arbeiten im Dienste unseres Volkes und insbesondere unserer tzeimatgemcinde. Der Vorstand setzi sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Lehrer Otto Hentschel, Nr. 507 b, 2. Vorsitzender: Lehrer Georg Büchner, Nr. 575 k, 1. Schriftführer : Lehrer Waller Krohn, Zollstraße 76 e, 2. Schriftführer: Lehrer Gerhard Gärtner, Zollstraße 80 6, 1. Sammlungsbewahrer: Lehrer Roland Brückner. Nr. 721, 2. Sammlungsbewahrer: Lehrer Johannes Richter, Nr. 526, 1. Kassierer: Buchhalter Richter, Nr. 404, 2. Kassierer: Bankdtrektor Blötz, Nr. 599. Dorträge des Humboldvercins Seifhennersdorf bis Ostern 1926 7. Januar: Im Hochgebirge der Dauphinö. — Lehrer Ernst Schulze- Grimma.