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Nr. 23 Gberlauflher Helmatzsttung Herbsttagung des Verbandes Lusatia Die im Verbände Lusatia zusammengeschlosserren Ge- birgs-, Fortbilöungs- und Humboldtvereine der Südlausitz hielten ihre diesjährige Herbstvertretertagung am S. No vember in der Bahnhofswirtschaft zu Neugersdorf ab. Im Hinblick auf die eingetretenen Änderungen im Winter fahrplan hatte man den Beginn der Sitzung eine Stunde früher, als ursprünglich vorgesehen, legen müssen, wodurch aber einigen Vertretern das rechtzeitige Erscheinen er schwert bezw. unmöglich gemacht wurde. Insgesamt waren von den nunmehr 40 Verbandsvereinen 21 durch 28 Herren vertreten. Herr Oberstudienrat Professor Dr. Weder- Zittau leitete die Versammlung und gab zunächst die Tages ordnung bekannt, gegen die kein Widerspruch erhoben wurde. Punkt 1 behandelte das in der letzten Tagung eingegan gene Aufnahmegesuch des Gebirgsvereins Kamenz. Es wurde, da kein Einspruch vvrlag, einstimmig bewilligt. Zu Punkt 2 (Jugendpflege) wurde mitgeteilt, daß die sächsische Regierung diesmal 300 Mark für die Vereinigung der säch sischen Gebirgs- und Wanöervereine ausgewvrfen hat. Die Verteilung auf die Verbandsvereine, insoweit sie sich mit Jugendpflege befassen, bleibt besonderer Bestimmung Vor behalten. Punkt 3 befaßt sich mit dem soeben erschienenen Wegekartenheft des Verbandes Lusatia, das 24 sechsfarbige Karten im Maßstabe 1 : 100 000 enthält und als ungemein wertvoller und zuverlässiger Berater aller Wanderfreunde angesprochen werden darf. Das geschmackvolle Heftchen, des sen Anschaffung jedermann wärmstens empfohlen werden kann, ist vom Verlag Dr.-Jng. Oskar Spohr in Dresden- ZI. 1 ,Räcknitzstraße 3, im Auftrage des Verbandes heraus gegeben worden. Der Wegewart Herr Kittel-Zittau be richtete über das Kartenwerk und erklärte u. a., aus wel chen Gründen gewisse an sich ziemlich belanglose Sonder wünsche nicht hatten berücksichtigt werden können. Er be tonte die Notwendigkeit, die in das Heftchen aufgenomme nen Wegmarkierungen auf den Einzelstrecken von feiten der beteiligten Vereine nunmehr auch gewissenhaft instand- zuhalten. Zwei kleine Ungenauigkeiten sollen bei dem un mittelbar bevorstehenden Neudruck der ersten Auflage be richtigt werden. Beim Punkte 4 (Propaganda) setzte sich der Vorsitzende nachdrücklichst für noch viel wirksamere Unter stützung des Verbandsorgans, der „Oberlausitzer Heimat zeitung", ein, für die auch im Interesse des Verbandes noch viel mehr Einzelbezieher gewonnen werden möchten. In der Aussprache wurden Wünsche an die Schriftleitung laut, die auf sorgfältigere und kritischere Auswahl des Inhalts zielen. Von fetten der Landsmannschaften in Berlin usw. wird zur Sprache gebracht, daß ihnen infolge der ungünsti gen allgemeinen Wirtschaftslage die Aufbringung der Ver bandsbeiträge die größten Schwierigkeiten bereitet,' sie bitten daher um möglichstes Entgegenkommen. Der Ver band will mit Hilfe der Presse in dem Sinne wirken, daß die nach auswärts verziehenden Lausitzer die Landsmann schaften ihres neuen Aufenthaltsortes mit allen Mitteln unterstützen sollen. Eine längere Aussprache erforderte die Feststellung des Programms für das neue Geschäftsjahr. Besondere Schwie rigkeiten verursacht die Rücksichtnahme auf die Eisenbahn fahrpläne, um allen Vereinen das rechtzeitige Eintreffen an Ort und Stelle zu ermöglichen. Zunächst kommt die gesellige Wint.erzusammenkunft in Frage. Sie findet am 8. Januar, nachmittags von 2)4 Uhr an, im „Gütchen" zu Mittelherwigsdorf statt und wird mit der Fünfzig jahrfeier des dortigen Humboldtvereins verbunden. Dann würde am 10. März, von nachmittags 6 Uhr an, im Reichs hof in Zittau die Frühjahrsvertretersitzung folgen. Der Meinungsaustausch über die Ergebnisse des Winterhalb jahres sott am 18. April in Eibau bewirkt, ebendaselbst am 27. Juni die sogenannte Vortragsbörse abgehalten 367 werden. Für die alljährliche Wanderversammlung ist der 13. Mai und als Treffpunkt das preußische Städtchen Reichenbach in Aussicht genommen. Den Schluß bildet die Herbsttagung in Oberoderwitz, die am 3. Novem ber, von nachmittags 4)4 Uhr an, abgehalten werden soll. Auch das Kapitel 8 (Jahressteuer) zeitigte umständliche Erörterungen. Der Verbandsschatzmeister Herr Kittel führte aus, daß die Herausgabe des Wegekartenheftes vor übergehend das Barvermögen voll in Anspruch nehme. Die Verhältnisse lassen sich noch nicht klar übersehen,' wahr scheinlich müsse für dieses Jahr mit einem Fehlbetrag gerechnet werden, der aber durch verstärkte Werbetätigkeit bei den ztelverwanöten Vereinen, die dem Verbände noch nicht angehören, vermutlich ausgeglichen werden kann. Eine Erhöhung Ser Verbandsbeiträge werde sich hoffent lich vorläufig noch umgehen lassen. Zu Punkt 7 (Statistik) berichtete in erschöpfender Weise Herr Köhler-Großschönau. Der Verband hat an sämt liche Vereine stark spezialisierte Fragebogen gehen lassen, deren Beantwortung genauen Aufschluß über alle Einzel heiten der Vereinstätigkeit und des Vereinslebens, die bei den einzelnen Stellen vorliegenden Erfahrungen usw. geben soll. Das Ergebnis soll bestmöglich der Organisation des Verbandes dienstbar gemacht werden. Es ist damit eine Fülle brauchbaren Materials geschaffen worden, das aller dings teilweise der Bearbeitung bedarf, da einige Vereine lückenhafte Auskünfte erteilt haben. Vor allem wünschens wert erscheint möglichste Vereinheitlichung des Vereins jahres in dem Sinne, daß es im Oktober beginnt und im September endet. Der letzte Punkt der Tagesordnung (Anträge) berührte ausschließlich die Frage der Verbandsbeiträge. Herr Stephani-Zittau wünscht eine Abstufung, die sich nach der Höhe der von den Einzelvereinen erhobenen Jahres beiträge richten soll. Herr Köhler regt dagegen an, die Verbandsbeiträge nach der Größe der Verbandsvereine zu staffeln, da die Vereine mit hohen Mitglieöerziffern an nehmbar leistungsfähiger sind als die kleineren. Der An trag Stephani wurde einstimmig abgelehnt. Gegen eine Stimme angenommen wurde ein dritter Antrag, bis auf weiteres die Sätze unverändert zu lassen, da eine zwingende Notwendigkeit zur Erhöhung der Jahresbeiträge vorläufig nicht vorliegt. Dadurch erledigten sich die sonstigen An regungen zu diesem Punkte. Die Tagung wurde gegen 6.48 Uhr geschlossen. * kumvoiawerein Zeifftennersdott Kulturfilm der Ufa: .Auf Tierfang in Abessinien" Zweimal wurde dieser Film am 22 September vor sehr gut be setztem Hause den Mitgliedern vorgefiihrt. Nach Abessinien ging diesmal die Fahrt, ins uralt-sagenhafte Aethiopien In Djibouti wird der afrikanische Boden betreten. Die franco-aethiopische Bahn führt zunächst durch baumlose Steppe und kahles Bulkangebict nach der abessinischen Handelsstadt Dira°Dua. Freundlich begegnen die Eingeborenen den Reisenden. Mit Ruten und unter dem Takte des Gesangs wird soeben Getreide gedroschen. Auch Ochsen werden als Helfer bet der Drescharbeit über das Getreide getrieben. Der Haupt reichtum der Somali besteht in Bieh. Madenhacker suchen die Zebu rinder nach Ungeziefer ab In Harrar, einer uralten islamitischen Stadt, wohnen wir auf offenem Markte einer Gerichtsverhandlung bei, daneben findet bei 40 Grad Hitze Fleischverkauf statt. Durch Schluchten und malerische Felstäler zieht die Karawane weiter. Weiße Geier und Raben nisten in Felslächern. Glanzftare und die schönen Seidenaffen schaukeln sich auf den Bäumen. Warzenschweine werden gesichtet, Blauhalsstrauße, ferner Ohren- und Gänsegeier, die geflügelte Sanitätspolizei, werden im Film festgehalten. Eine Streifen hyäne bringt Unruhe ins Lager. Bold ist das bissige Tier gefangen. Am selben Tage glückt es, noch ein Erdferkel und eine Puffotter, die giftigste Schlange Afrikas, einzusanuen. In der Landeshauptstadt Adis Abeba wird einem Pferderennen beiqewohnt und Bekanntschaft gemacht mit dem Thronfolger und seiner Gemahlin. Einer Einladung eines reichen Abessiniers folgend, lernen wir die Sitten und Gebräuche bei einem Gastmahl kennen, denen sich unsere Reisenden auch unter-