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Männchen soll außer seinen übrigen Sachen eine kleine Melkgelte Melkeimer) mitgenommen haben. Wie aber die Königshainer Buschmännchen einige aus ihrer Sippe zur Bewachung der großen Schätze tu den Bergen zurückließen, so sind auch einige Vensmännchen auf ihrem Heimatberge geblieben, um dort ihre verwahr ten Schätze zu hüten. Alle Jahre in der Christnacht soll sich der Weg öffnen und Gold und Silber sollen funkelnd und glitzernd aus der Tiefe hervorleuchten. — Als ein Fremder einmal in dieser Stunde an dem offenen Berg vorüberging, sah er auf den herrlichen Schätzen einige Vensmännlein sitzen, die riefen ihm zu: „Greif ein 'n Griff und streich ein 'n Strich . und packe dich!" Der Fremde aber hat in seiner Furcht lieber das Weite gesucht. W—l. srovenrver Gtürnre Novemberstürme brausen durcks Land. Wok! dem, der jetzt eins tZsimstatt fand! Cm keim voll Liebe, so traulick und warm, Vock web, wer umksrirrt, verlassen und arm! Wie öd liegt dis einst so blickende Nu, ver Kimme! verdangen von Wolken grau, kein Vöglein mekr singt, der Sommer vorbei, Und bang ersckallt nur der Kälte (Zesckrsi. Oer Sturmwind braust durck den düsteren Wald; Nun kommt der Winter, wie bald, ack wie bald! vis Zeiten wandeln, das Slück entfliekt, Crinnsrung grüßend das kerz durckziekt.— Und brausen die kalten Stürme durcks Land, Wokl dem, der jetzt eine Keimstatt kand!- Nugllfts Lapftich, Hoyerswerda. Vom Hamster Veröffentlicht von Horst Meyer-Bautzen Einem Büchlein aus dem Jahre 1774, betitelt „Ver such einer Naturgeschichte des Hamsters", seien nachfolgende Aufzeichnungen entnommen. Der Verfasser dieses Werkes ist ein gewisser F. G. Sulzer. Nach einem kleinen Vor berichte, in dem besonders der Zweck dieses Buches be tont wird, gibt der Verfasser die Literatur an, die bisher vom Hamster erschienen war, und unterzieht sie einer ge nauen Kritik. „Man findet in den ältesten Schriften der Deutschen hin und wieder Spuren vom Hamster. Die erste Beschreibung hat, so viel mir bekannt ist, Albertus Magnus gegeben- er lebte um die Hälfte des drey- zehnten Jahrhunderts, und war Bischof zu Regensburg er beschreibt den Hamster, wie nach der damaligen Zeit leicht zu glauben ist, ziemlich schlecht- er sagt unter andern: er sey ventre cadente (vielleicht candente)- von dem ersten weiß ich nicht, wie es zu verstehen sey, und nimmt man das andere an, so ist es falsch- er wußte schon, daß dieses Thier beißig und zornig ist, und bedient sich sowohl des Wortes Cricetus, als Hamester. Agrtcola, der drey hundert Jahre später lebte, hat es besser gekannt, und es so beschrieben, daß man nach der bloßen Beschreibung den Hamster erkennen kann, und bas mehreste, was er davon sagt, ist wahr. Gesner, der das Thier nicht selbst ge sehen hat, konnte wenig neues hinzusetzen." Während Agricola den Hamster noch unter das Wieselgeschlecht rechnete, zählte ihn Gesner schon richtiger zu den Mäusen. „Georg Fabricius hat schon die Backenblasen ge kannt, und sonst recht feine Nachrichten, die wenig falsches enthalten, hinterlassen." An anderer Stelle schreibt der Verfasser: „Sperling ist alt und schlecht, er handelt von diesem Thiere kurz, unter dem Namen Viverra, und alles, was er davon sagt, ist falsch- hätte er den deutschen Namen weggelassen, welchen er zum Glücke beigesetzt, so würbe man geglaubt haben, er beschriebe ein ganz neues und un bekanntes Thier." „Von dem Winterschlaf dieses Thieres hat Hr. Dr. Hildebrand kurz gehandelt und weitläufige Anmerkungen darüber gemacht, dabey er sich viel Mühe gegeben hat zu erklären, warum sie alsdann nicht in Fäulniß übergingen." Einige Zahlen von der Häufigkeit des Hamsters in früherer Zeit: „Man darf, um sich davon zu überzeugen, nur die Liste der 1721 im Gothaischen gefangenen Hamster nachsehen, wo man finden wird, daß damals um unsere Residenzstadt 84 429 Hamster, als 19145 Alte, und 35 284 Junge auf Hiesigem Rathhause find bezahlt worden, und 25 707 auf den nahe gelegenen Dörfern sind gefangen worden, davon das entfernteste drey Stunden weit von hier ist, welches zusammen 80136 Stück ausmacht." In einem anderen Abschnitte schreibt der Verfasser: „Es sind von Michaelis 1768, bis Michaelis 1796, auf hie sigem Rathhause 27 574 Hamster, nemlich 6629 Alte, das Stück mit zween Pfennigen, und 20 945 Junge, jeder mit einem Pfennig bezahlt worden. Das Schock, oder 60 Stück, von den besten dieser Pelzchen gilt einen Rthlr. und 18 gl. höchstens 2 Rthlr. Wir wollen letzteres annehmen, auf diese Art könnte man vor 6629 Hamsterfellchen 221 Rthlr. erhalten." „Diejenigen, die sich mit Ausgrabung der Hamster be schäftigen, werden Hamstergräber genannt- dieses sind Tagelöhner, Soldaten, oder andere dergleichen Leute, welche aber, wie man sich leicht vorstellen kann, nicht blos aus Liebe zum Vaterlande, sondern ihres eigenen Vor- thetls wegen, diesen Thieren nachstellen. Von Merz bis auf Johannistag graben sie die Hamster blos der Felle wegen aus, welche sie auf dem Rathhause zeigen, und die erwähnte Bezahlung dafür erhalten- damit aber der gleichen Felle nicht möchten zweymal gebracht werden, so bedient man sich der Vorsicht, daß die Schwänze davon zurückbehalten und weggeworfen werden, den übrigen Balg aber dürfen sie wieder mitnehmen, und weiter ver kaufen. Dem ohngeachtet Haben sich unter diesen Leuten einige gefunden, welche unverschämt genug waren, die ab geschnittenen Schwänze aufzusuchen, solche durch einen Faden wieder an die Bälge zu heften, und sich diese auf solche Art nochmals bezahlen zu lassen. Der Betrug ist aber in kurzem entdeckt und bestraft worden. — Die Hamstergräber haben das Recht, bis auf Johannistag auch in der Saat zu graben, wenn sie gleich einige Fus hoch ist, sie müssen aber das Loch, so sie gemacht haben, mit der Erde, die es vorher ausfüllte, wieder zumachen, welches sie im Herbst nicht nöthig haben. Sie haben aber den Vortheil, daß sie im Frühjahr nicht tief graben müssen, indem zu dieser Zeit die Hamster sich nahe an der Oberfläche aufhalten. Nach dieser Zeit, bis zur Ernte dürfen sie nicht mehr in den besäeten Aeckern graben. So bald man aber anfängt die ersten Früchte zu schneiden, so sind diese Leute gleich bey der Hand, und holen die Hamster nebst ihren Jungen und dem eingesammelten Getraide. Ich habe selbst gesehen, daß ein einziger Mann in einem Tage 120, sowol Alte als Junge, gefangen hat, ich muß aber sagen, daß er in diesem Geschäfte überaus geschickt war, und daß es denen mehresten, die sich zum Theil da von nähren, nicht so gelingt, denn es ist nicht nur das Graben selbst sehr mühsam, sondern es wird auch eine Uebung dazu erfordert, theils nicht mehr zu graben, als es nöthig ist, und durch die wenigste Arbeit, was man sucht, zu erlangen, theils gleich Anfangs zu beurteilen, ob es sich der Mühe lohne, den Bau, den man vor sich hat, aufzugraben, oder nicht, darin es dieser so weit gebracht hatte, daß er oft die Anzahl der Jungen, ehe er anfing zu graben, ohne sich merklich zu irren, bestimmen konnte. — Der ausgegrabene Waizen und Korn wirb von dem