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Trauer um Teueres, Verlorenes. Es hat dich reifer ge macht, tiefer, ernster. Willst du um dein Leid klagen? Du kannst cs nicht. Heimat bleibt Heimat, in Sonne und Schat ten. — — Und wenn der Abschied kommt, wie fest ver ankert ist wieder dein Herz in der Heimat. Du gehst, aber du bleibst, dein Herz kann nicht los von der Heimat. Immer wieder, in stillen Stunden, wenn du längst fern bist, geht dein Gedenken zur Heimat. Eine leise, wehe Sehnsucht hält das Heimweh wach und du legst den Glo rienschein der Liebe um das Bild der Heimat. Ja, ich bin in der Heimat gewesen! Das war ein frohes von Wunden Genesen, ein stilles Strömen aus tiefsten Quellen — ein schlichtes: „Herz in die Sonne stellen!" Es ist kein Märchen so lieb und fein, als in der Heimat gewesen zu sein! Marg. Reichel-Karsten. Aus den Heimatvereinen Reichenbach (OL), 15. Septbr. Die Bereinigung für Heimatkunde Reichenbach OL. und Umgebung veranstaltete gestern Mittwoch abend im Hotel »Zur Sonne" eine Mitglieder versammlung. Der Vorsitzende, Herr Oberlehrer i.R. Schöne-Löbau, eröffnete die erste Sitzung in diesem Winterhalbjahre mit begrüßenden Worten und nahm gleichzeitig Gelegenheit, einen lieben Gast, Herrn H a a s e - Berlin, einen srüherrn alten Reichenbacher, willkommen zu heißen, der aus heimatlichem Gebiete für Reichenbach viel getan hat. Nach Verlesung der letzten Niederschrift durch den Schriftführer, Herrn Lehrer Tietze, wurde der Bericht über die bisherige Tätigkeit des Vorstandes entgegen genommen. Diese bestand in zwei Vorstands- Sitzungen und einem Ausfluge nach Herrnhut. In der ersten Vor stands-Sitzung wurde angeregt, für den gefallenen Generalfeldmar schall Kirchner in Markersdorf einen Gedenkstein zu errichten, während in der zweiten Sitzung ein Dankschreiben an den Magistrat gerichtet wurde für die Förderung von Seiten der Stadt, die großes Verständnis für unser Museum gefunden hat. Es gibt wenig Städte mit Musern, die solche schöne Räume aufzuweisen haben, wie gerade das hiesige Heimatmuseum. Der Umzug ins neue Heim ist am 1. September erfolgt und nahm der Vorsitzende Gelegenheit, allen den Herren zu danken, die in uneigennütziger Weise ihre Zeit geopfert und an dem Umzug tatkräftig mitgehslfen haben. Die auf dem Töpfer- berge zu errichtende Aussichtstasel (Orientierungstafelj war sodann Gegenstand weiterer Beratungen. Einstimmiger Beschluß war alsdann, das Kirchnerdenkmal in Markersdorf errichten zu lassen. Ein edler Wohltäter der Vereinigung hat den Stein gratis zur Verfügung gestellt, der mit etmr Inschrift versehen werden und unseren Nachkommen ver- raten soll, wo der Generolseldmarschall begraben liegt. Der Reigen der Wtnteroeronstaltungen in der Vereinigung soll Ende November mit einem Heimatabend seinen Anfang nehmen. Diese Abende haben bisher immer einen großen Anklang gefunden und wird die Ausgestaltung dieser Veranstaltung dem Vorstände überlassen. Der als Gast anwesende Herr Haase schenkte der Bereinigung eine Brottaxe aus dem Jahre 1802 von Reichenbach, welche dem Museum einver- leibt werden soll. Der Vorsitzende wies noch auf die neue Wander karte von Görlitz und Umgebung hin, wo die neuesten Wegemarkie rungen der hiesigen Bereinigung verzeichnet sind. Zum Schluß hielt letzterer seinen angekündigten Vortrag über das Thema: „Der Name Rothstein", der in der letzten Versammlung verschoben werden mußte. Er führte u. a. aus, daß zu den wichtigsten Hilfswissenschaften der Heimatgeschtchte die Ortsnamenkunde gehört, denn sie erstreckt sich auch aus die Bergnamrn. Auf diesem Gebiete bleibt in der Oberlausitz noch viel zu tun übrig. Der Name Rothstein kann kein hohes schrift liches Alter ausweisen, erst am Anfang des 18. Jahrhunderts wird er mehrmals genannt (1710 und 1728). Unhaltbar sind die Ableitungen des Bergnamens von dem slawischen Krirgsgott Radegast und von der roten Färbung seines Felsgesteins, das in Wirklichkeit ja garnicht rot ist. Mehr für sich hat die deutsch-slawische Entstehung von der Be- zcichnung Hrod, welches im Slawischen soviel wie Burg oder Schloß bedeutet und wozu der vorgeschichtliche Doppelwall auf der Südost kuppe des Berges den Anlaß gegeben haben könnte. Bon der Hand zu weisen ist ferner nicht die Herleitung seines Namens von „roden". Tatsächlich find eine Anzahl der auch in unserer Oberlausitz häufig vorkommenden Flurbezeichnungen so entstanden. Der Zukunft mutz es vorbehalten bleiben, sich für eine der beiden Deutungen oder auch für ein« dritte zu entscheiden. Di« jedenfalls in sehr früher Zett erfolgte Errichtung einer Berehrungsstätte des Lhristengottes auf einem Neben gipfel des Rothsteins, der Georgenkapelle auf dem nach ihr benannten Berge, macht es an und für sich sehr wahrscheinlich, daß unser Berg bereits in vorchristlicher Zeit ein Ort irgend welcher religiösen Bedeu tung gewesen ist. Erbauten doch die Sendboten des Christentums ihre Kapellen besonders gern auf oder neben solchen Stätten ehemaliger Götteroerehrung. Auf deutsche Entstehung in Beziehung zum Götter glauben unserer Vorfahren verweist auch unser Bergname, wenn wir ihn gleichbedeutend mit Rodenstein beachten. Er wäre in dieser Gleich stellung ein Odenstetn, d. h. ein Wodansberg, und ist demnach dem höchsten Germanengotte geheiligt gewesen. Auf den ältesten Karlen der Oberlausitz suchen wir die Bezeichnung des Rothsteins wie auch die meisten unserer Bergnamen vergeblich. In den Besitz des Berges teilen sich von altersher die Gemeinden Sohland, Zöblitz, Dolgowitz und Btschdorf, und zwar in der Weise, daß aus Sohland und Bisch dors die gröberen Anteile kommen. Mit der Errichtung einer Schank stätte auf dem Rücken des Rothsteins beginnt ein neuer Zeitabschnitt in der Geschichte des Berges. Im Jahre 1872 erbaute der Vater des jetzigen Besitzers Hartmann das erste Gastgebäude. Einen bedeu tungsvollen Markstein in der Geschichte des Berges bedeutet aber die Ausrichtung einer eisernen Aussichtswarte auf seinem höchsten Gipfel. Der Vortrag erregte viel Interesse bei den Anwesenden, was auch der am Schlüsse gezollte Beisall bewies. Mit Worten des Dankes an die Erschienenen wurde sodann der Abend geschlossen mit dem Hinweis des Vorsitzenden, auch in Zukunft die Veranstaltungen des Vereins recht rege zu besuchen und zu unterstützen. W—l. Reichenbach OL., 23. Sept. 2n der Vereinigung für Heimat kunde Reichenbach OL. und Umgebung sind viele Mitglieder, besonders die Vorstandsmitglieder, eifrig am Werke, das Museum in dem neuen Heime, das die Stadtverwaltung der Bereinigung zur unent geltlichen Verfügung gestellt hat, einzurichten. Das Museum be steht aus 3 großen Räumen. Ein Schmuckkästchen für sich dürfte die Schlesische Bauernstube bilden, wozu Herr Malermeister Merbach das Zimmer hierfür ganz besonders ausstaffiert hat; die bunten Fensterscheiben wirken besonders vorteilhaft zu dem ganzen Raume. Da die Räume mit Dampfheizung versehen sind, leiden erstens die dort ausgestellten Sachen nicht, wie das leider jetzt im alten Heime der Fall war, da der dortige ziemlich kleine Raum auch sehr naß war, und zweitens ist im Winter für die Besucher des Museums der Aufenthalt in demselben auch ein viel angenehmerer. Es gibt allerdings noch viel Mühe und Arbeit, bis alles richtig ausgestellt und eingerichtet sein wird. Buchbesprechungen Der »Lahrer Hinkende Bote" für 1928. Er ist im Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr (Baden) erschienen. Der Preis des Jahrgangs 1928 beträgt 50 Pfg. Die unter dem Titel „Großer Bolkskalender des Lahrer Hinkenden Boten" erschienene erweiterte Ausgabe kostet gebunden RM. 1.30. Der Bergsteiger im Sächsischen Selsengebirge. Führer durch die Kletterselsen des Elbsandstetngebirges von Rudolf Fehr- mann. Zweite Auflage. Mit zahlreichen Lagekärtchen, Grund plänen, Anstiegs-Skizzen und einer Übersichtskarte. 1923. Kart. RM. 2.75. Geb. (abwaschbar Leincnersatz) RM. 3.50. Verlag Alexander Köhler, Dresden-A, Weiße Gasse 5. Aus dem Vorwort: Die erste Auflage dieses Führers erschien 1908, ein Nachtrag dazu 1911. Im Gegensatz zur alten Auflage spricht heute der Buchtitel nicht mehr von der „Sächsischen Schweiz", sondern vom „Sächsischen Felsengebtrge". Die für die erste Auflage maßgebend gewesenen Grundsätze sind im großen ganzen beibehalten worden, nur mußte die Beschreibung so knapp wie möglich gefaßt werden. Wenn auch einerseits möglichste Vollständigkeit angestrebt wurde, hielt ich es doch sür geboten, um einer Entartung unseres Klettersports nicht Vorschub zu leisten, von näherer Behandlung allzu unbedeutender Besteigungen, allzu gesuchter Wege und wertloser Varianten abzu sehen, ebenso auch von einer Beschreibung von Klettereien, die nach den herrschenden Ansichten wegen Anwendung unzulässiger Hilfs mittel nicht als sportlich einwandfrei durchgcsührt gelten können. Fernsprecher Amt Sybin 4 Grosser und deiner Gesell- hält sich allen Sommergästen UM HM MS S «KD schajtssaal. Auto-Garage- u.Touristen bestens smpsohlen M DM D DM Lrnst Lyhahn, Desttz-r- vdsrlsuritrsr