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Das Schrifttum bietet uns also, wie wir gesehen haben, keinerlei sichere Vrntunterlagen für die Annahme einer ehemals besonders großen Häufigkeit der Grau gans in der Lausitz dar, und wir werden daher wohl den wirklichen Verhältnissen am nächsten kommen, wenn wir das Vorkommen unseres Vogels in früheren Zeiten ein nur zerstreutes und keineswegs häufiges nennen. Dann hätte aber wenigstens inbezug auf das Vorkommen der Graugans die Vergangenheit der Gegenwart nicht allzu viel voraus; wir horten ja schon, daß das alte Vorkom men auf dem Wohlen und das jüngere bei den Speer Heidehäusern auch heute noch bestehen und können außer dem für die mittleren Teile des Gebietes, für die wir als namentlich aufgeführtes Brutvorkommen nur das für 1874 genannte von Lohsa kennen, einige Brutstätten auch aus der Gegenwart nennen. Es sind dies die Koblenzer Teiche, die für 1—2 Paare unseres Vogels seit längerem schon Brutort sind, der Caminauer Altteich, auf dem wenigstens bis vor kurzem unser Vogel (unregelmäßig?) genistet haben dürfte, und das Mönau—Raudener Teichgebiet, für das im verflossenen Frühjahr P. Bernhardt-Dresden das von uns sicher erwartete Brutvorkommen einwandfrei bestätigen konnte. Ihnen scheinen sich — wenigstens für 1926 — auch noch die Klösterlich-Neudorfer Teiche anzu gliedern, während ein etwas älteres Vorkommen auf dem Skyro-Teich bei Niemtsch bereits vor längerer Zeit mit dem Teiche ein Opfer des Braunkvhlenabbaues geworden ist. Angesichts der Spärlichkeit unseres Vogels ergeht an die Grundherren des Gebiets, die ja immer ein großes Verständnis für seine Natur bewiesen haben und ans deren Kreisen ja mancher noch heute um seiner wissen schaftlichen Leistungen willen oft genannte Mann hervor gegangen ist, die Bitte, der Graugans den verdienten Schutz angedeihen zu lassen und besonders ihr Forstperso nal anweisen zu wollen, im Frühjahr Gänse nicht mehr abzuschießen. Mein Neutfrhland! Mein keilig veutsckland, vielgekatzt, Bezwungen wokl — nickt überwunden — IVokl ist dein sslutzenglanz verblaßt, Vock deine IVurzel wird gesunden Und ikre zäke, treue krokt Nur iieier in das Lrdreick scklagsn, Daß dick durckquillt des Lebens Sakt, Um neue, scköne druckt zu tragen. Mein keilig veutsckland, vielgesckmökt — §est will ick Kokken und vertrauen, Latz deins stille Majestät Vie großen Llugen Bottes sckauen. Ikm, dessen Bäte ewig neu, Latz gläubig deins Liebe brennen; Bekenne dick zu ikm getreu, So wird er sick zu dir bekennen. Anna Endsrs-Dix, Weischlitz im Vogtland. Münzen, Maße nnd Gewichts in der Seit von N00-1850 In alten Urkunden und Aktenstücken liest man oft ganz andere Bezeichnungen für Münzen, Masts und Gewichte der früheren Leiten, ohne recht zu wissen, wie sich die einzelnen Arten zueinander verhalten. Und doch ist dies ost sehr wichtig zu wißen, um erst das rechte Verständnis für das Ganze zu gewinnen. Wie alles auf Erden, haben sich auch Münzen, Masts und Gewichte im Laufs der Leiten gewandelt, und nur für den kleinen Zeitraum von etwa 15V fahren wollen wir im folgenden versuchen, die gebräuchlichsten der oben erwähnten Arten anzugeben. Streng genommen vermag ich es überhaupt nur für den Kamenzer Bezirk, da sich nur aus diesen meins Untersuchungen erstreckt haben, doch glaube ich, dast auch für anders Gegenden unserer weiteren Heimat die geschilderten 3u- ftända zutrejjen. 1. Münzen. Die grosts Münze ist der Taler, abgekürzt: thl., er wurde in 24 Groschen (gr.) geteilt, der Groschen war wieder in 12 Pfennige (H) gegliedert. Neben dem Taler kommt noch hie und da der Dukat vor, jein Wert betrug 2 Äsichstaler 20 Grojchen. 2. M a st s. 71. Längenmasse. Dis Einheit war dis Elle, sie betrug 2 Fuss oder Schuh, jeder wieder war 12 Toll, dieser konnte weiter in 4 Viertel st 4 Teile zerlegt werden. Eine Elle war 0,566 m lang, ein Fuss also 0,283 m, ein Soll 2,35S cm. Eine Meile (7500 m), ein gropss Wagmast, hatte 1055 Strassen ruten, oder 1746 Fsldmsjjerruten, oder 3750 Lachter, oder 13242 Ellen, sodass aljo eine Strastenrute — 8 Ellen ist. 8. Flächenmasse. Dis Einheit ist der Acker, er ist gleich 300 Feldmssjer-Guadrat- ruten. Eine solche Guadratrute ist 18447 qm gross. Man gliedert den Acker auch in 2 Scheffel st 27 3 871j5 qm, sodass er aljo 55 a 34,23 qm gross ist. L. Hohlmasse. 8. Getreidemass s. Als Einheit kam der Scheffel in Frage, dieser hatte 4 Viertel, ein Viertel 4 Metzen, eine Metze 4 Mässchen. Ein Scheffel Dresdner Mass war 1 bl 3,83 I, ein Viertel also 25,21 I, eine Metze 6,30 I, ein Mässchen 1,57 l. Dis Schefsslgrössen schwankten in den einzelnen Grten, so war z. D. 1 Kamenzer Scheffel —5 Viertel Dresdner Mass. 32 Kamenzer Scheffel wurden 3S Dresdner Scheffeln gleichgestellt. b) Flüjsigkeitsmasss. Das grösste Mass ist die Tonne, sie umfasst 1,458 Eimer oder 105 Kannen und war 0,S82 bl gross. Ein Eimer ist 72 Kannen oder 0,674 bl. O. Stückmasse. Die damals gebräuchlichen Ausdrücke sind auch heute noch üblich, jo eins Mandel — 15 Stück, ein Schock — 60 Stück, ein Dutzend -- 12 Stück. 3. Gewichts. In unserer Gegend kommen hauptsächlich der Dresdner Lsntner, heute 100 Pfund st 500 Gramm umfassend, und der Leipziger Lsntner vor. Linen Dresdner Lsntner teilte man in 5 Stein st 20 Pfund st 30 Lot st 10 Guent L 10 Korn ein, während ein Leipziger zwar auch 5 Stein hatte, ein Stein aber 22 Pfund st 32 Loth st 4 Dusnt hatte. Dr. Stephan. Aus den Heimatvereinen Reichenbach (O.-L.), 2. Septbr. Mit dem gestrigen Tage hat das hiesige Heimatmuseum, welches Eigentum der Bereinigung für Heimatkunde ist, ein neues Heim gefunden. Da die bisherigen Räume des Museums — das Parterre der alten Organisten-Schule, welches nur aus einem Zimmer be stand — sich als viel zu klein erwiesen haben, ist durch das Ent gegenkommen der Stadtverwaltung ein größerer Raum, be stehend aus drei großen Zimmern, und zwar im städtischen Neu bau an der Nieskyer Straße (unmittelbar beim städtischen Feuer- wehr-Depot) der Bereinigung zur Verfügung gestellt worden. Hier können nun auch die vielen geschenkten Sachen des für die Ver einigung leider viel zu früh verstorbenen Ehrenmitgliedes, des Gärtnereibesitzers Paul Schulz, ausgestellt und besichtigt werden, die jetzt immer noch wohlverwahrt und verpackt bei einem Vorstandsmitglieds der Bereinigung gewesen sind und so der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden konnten. Die offizielle Einweihung des neuen Heimes dürste wohl bald in einigen Tagen erfolgen. W—j. DverSaufitzer Ld andsleute Dverlausttzer^^^Heimatzettung »erlas - SNarx, VuMvruaeret unv Äettaao* Verlas <S. n» v. V., Velvvena« «a. Sie WWelvvMe uuü Sie MMM von Wsöork. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Preis —,SO RM.