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Gberlaufltzer HelmatzeUung 2S8 Nr. IS standen in Löbau drei Bruderschaften: Die Marien- bruderschaft, die Bruderschaft der Schuhknechte, die Bruder schaft der heiligen Anna. Die Einführung der Reformation scheint in Lawalde auf große Schwierigkeiten gestoßen zu sein. Um/der auf keimenden Neigung zum Luthertum entgegenzutreten, veranstalteten die Löbauer Franziskaner Prozessionen. Die letzte feierliche Prozession fand nm 3. Mai (Kreuz erfindung) 1321 statt. An ihr beteiligten sich neben Jüng lingen aus Altlöbau auch acht Jünglinge aus Lawalde, welche den gefangenen Christus nach Golgatha begleiteten und dann auch Joseph von Arimathia. Seit der Einführung der Reformation erscheint die Parochie als vollständig von der zu Löbau getrennt mit eigenen Kirchvätern, Kirchbüchern und Kirchenvermögen. Pfarrer von Lawalde Bon 1550—1863 waren die Archidiakonen von Löbau zugleich Pfarrer von Lawalde. Aus ihrer großen Zahl seien nur die hervorgehoben, die seit dem Bau der Kirche in der Parochie gewirkt haben. Als 20. Pfarrer (Archidtakonus) wird Heinrich Wil helm Götze genannt. Von allen Archidiakonen hat er am längsten (33 Jahre) in Lawalde gewirkt. In seine Amts zeit fällt der Kirchenbau (1776—1777). August Theodor Rudolf Möhn. 1808—1832. Gustav Hermann Julius Lipsitzs. 1833—1841. Johannes Schneider. 1842—1863. Er war der letzte im Doppelamte. Am 8. November 1863 hielt er seine Ab schiedspredigt in Lawalde, wirkte aber als Archidiakonus von Löbau bis 1872. Als erster Ortspfarrer trat Heinrich Johannes Scheuffler am 15. November 1863 sein Amt an. 38 Jahre hat er an der Gemeinde gewirkt, bis er am 30. Septem ber 1901 in den Ruhestand trat. Adolf Louis Bewilogua. 31. Oktober 1901—1905. Johannes Kupfer. 29. Oktober 1905 bis 31. März 1912. Dr. Friedrich Heinrich Zöller. 15. September 1912 bis 17. September 1916. Albert Huster. 17. Dezember 1916 bis 21. Juni 1925. Herbert Karl Körner. Seit 12. Juli 1925. (Deine Heimat Vas Sckickscü trieb mick in die §erne, ick fand im Leben mancbes Sluck, und dock, wie denk ick oft und gerne an meinen Heimatort zurück. Wie kerrlick lieh Sott alles werden, die Serge, Lälsr, Nur und Hain, Las allerfckönste kier auk Srden bleibt meine Heimat mir allein. Ick kört der deutscken Wälder Uauscken, zur vergssbök war okt mein Sinn und möckts dock mit keinem tauscken, mick treibt's zum Heimatwalds bin. Und Strom und Nüsse sak ick zieken, vom Sckiff belebt, durck's weite Land —, nickts Kat die Freuden mir verlieben, dis ick am Heimat backe fand. ver Stocken Löns kört ick sckallen, sak fremde Mrcken, reick an Zakl, dock keine Kat mir so gefallen, wie's kircklsin dort im Heimabtal. Ick kab auf mancksm Platz gestanden, mit reickem Sckmuck im weiten Uoum, der sckönste bleibt von allen Landen der vorkplatz mit dem Lindenbaum. Und von den Stätten allerorten, da jemals ick ging ein und aus, ist keine mir so lieb geworden, als wie mein teures Vaterkaus. Lmil Meihner, kreiscka. Die Besitzer des Rittergutes und Dorfes Dornhennersdorf Ludw. Engelmann Das Dors Dornhennersdorf, wohl wegen seiner Lage -auf einer wenig fruchtbaren Höhe ursprünglich zum Dor- /ren Heynersdorff (1466) geheißen (1487 Dörhennersdorf, 1499 Dorrenheinersdorf, 1573 Dörnhennersdorf), zwischen Oberweigsdorf und Seitendorf gelegen, war in früheren , Zetten in kirchlicher Hinsicht in Ober- und Ntederdorn- henne-csdorf geteilt, weshalb das Rittergut in den obern und niedern Hof zerfiel. Beide Ortsteile gehörten zur Herrschaft Seidenberg,- der obere Hof und der obere (grö ßere) Teil des Dorfes war nach Settendorf eingepfarrt und gehörte ursprünglich zur Herrschaft Rohnau, während der niedere Hof und das (kleinere) Niederdorf kirchlich zu Wetgsdorf gehörte und 1487 bereits als den Herren von Biberstein auf Friedland gehörig bezeichnet wird (Knothe, Oberl. Adelsgeschichte S. 659). Aber noch früher, 1454, wird Hennersdorf als zur Herrschaft Friedland —Seiden berg genannt. (Herrmann, Reichenberg, S. 165, Hallmig, Reichenberg, S. 48.) Die ersten Besitzer der Herrschaft Seidenberg dürften die Bischöfe von Meißen gewesen sein. Später gelangte sie in den Besitz der Vibersteiner. Ob diese, als sie und zwar durch Rulco von Biberstein am 7. Februar 1278 die Herrschaft Friedland erwarben (Mende, Seidenberg, VIII/IX) oder ob sie diese zugleich mit Friedland oder aber erst später an sich brachten, ist bis jetzt noch eine offene Frage. Jedenfalls besaßen sie die Herrschaft Seidenberg im Jahre 1454, was aus einer Belehnungsurkunde dieses Jahres er- I sichtlich ist (Hallwig, Neichenberg, S. 47-48). In derselben heißt es u. a.: „der Schlosse Stette mit Namen Frtedt- land, Forst, Seidenberg, die von ihren Vorfahren (der Bibersteine) Vorfahren und von Alters an sie kommen und gefallen Darum ist wohl anzunehmen, daß auch die Herrschaft Seidenberg zu dieser Zeit schon lange im Besitze der Bibersteine war. Als im Jahre 1551 die Sorauische Linie dieses Ge schlechtes, der außer Sorau auch die Herrschaften Fried land und Seiöenberg gehörten, mit Christoph von Biber stein ausstarb, fielen trotz des Einspruchs der Forster Linie genannte Herrschaften als freigewordenes Lehen an den Kaiser als König von Böhmen zurück (Mende, Seiden berg, S. 27), der sie nun durch königliche Hauptleute ver walten ließ, die Herrschaft Sorau aber schon im Jahre 1553 wieder verkaufte (Mende, Seidenberg, S. 31 und 252). Die Herrschaften Friedland und Setdenberg scheinen getrennt je von einem königlichen Hauptmanue verwaltet worden zu sein, denn während für Friedland von 1552 an Hans von Oppeln auf Linderode als Hauptmann genannt wird (Ressel, Geschichte des Friedländer Bezirks, S. 31 und 252), erscheint nach folgender Urkunde über die Einrich tung des ersten Schöppenbuches von Oberweigsdorf Hans von Bindemann auf Ebersdorf als königl. Hauptmann von Seidenberg: 1555 Nach Christi unsers lieben Herrn gepurt taussent Fttnffhundert vnd Fünff vnd Fünffzigsten Jar Mittwoch nach dem Heiligen Ostertage Ist mit gunst vnd zulassung des edlen gestrengen vnd ehruesten Hern Hansen von Bindemann zu Ebersdorfs, Hauptmann zu Seidenberg, dis scheppcnbuch zu Ober-Weigsdorff gezeuget vnd angefangen worden pp. Hans von Bindemann kommt bis 1558 in den Schöppenbüchern von Oberweigsdorf als Hauptmann von Friedland vor. Im Jahre 1558, 1. April (Mende, Seidenberg, S. 28 und XXI bis XXIV) verkaufte der Kaiser die Herrschaften Set denberg und Friedland wieder und zwar an Friedrich von Redern, K. K. Rath, Viezthum und Kammerpräsi dent in Ober- und Ntederschlesien, unter dem und seinen