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L84 - Gberlausttzer Heimatzeltung Nr. 1s kamen, so wurde diese Exekution von den hiesigen Scharf richter Zipser auf dem Rabensteine auf das beste und mit Ruhme verrichtet! Christian Franz war der erste, welcher nach nochmals abgelegter Beichte diese Stätte betrat, daselbst eine von dem Herrn Diaconus Scholze vorgesprochenes rührendes Gebet nachbetete, sodann sich auf den Stuhl setzte und den Schwertstreich standhaft und getrost aushielt. — Nun betrat Pfeiffer ebenfalls diese Stätte nach abgelegter Beichte. Bey Niedersetzung auf den Stuhl sagte er: „Jesus! Meine arme Frau und Kinder!" wände sich zu denen Scharfrich tern und sagte: „Ihr Herren Scharfrichter, martert mich nicht!" Darauf betet er noch. Als er den letzten Vers ge sprochen hatte, kam durch den Schwerdtstreich die Erlösung, welcher er mit voller Standhaftigkeit entgegensah. Wie nun diese Exekution, jedermann zur Ruhe, auf das beste vollzogen worden ist, so ist auch sowohl in der Stadt als Vorstädten auf Anordnung Ens. Hochedl. und Hochweis. Raths durch gute Anstalten alles ruhig blieben; es wurde sowohl vorher, als auch nachdem der Zug außer der Stadt war, welcher bis an das Endethor von einiger Mannschaft von Militär als Seitenbegleiters geführt wurde, in der Stadt beständig patrouilliert, und hierdurch aller Unfug, welcher hätte etwa geschehen können, gesteuert. Von der Lausitz in die Sächsische Schweiz Von W. Leeder-Lauba Über zehn Jahre lang waren die herrlichen Wander wege durch das nordböhmische Gebiet, den tief ins Sachsen land einschneidenden Zipfel, ein Rührmichnichtan für den wanderfrohen Gesellen, bei dem der schmale Geldbeutel nicht für das „Kronenvisum" eines Passes reichte, oder dem nicht durch Aufenthalt bei einem Grenzbewohner die Mög lichkeit des „Grenzausweises für den kleinen Grenzverkehr" gegeben war. Freilich, so mancher, der aus seligen Friedens zeiten her die Gegend, kannte und das beliebte Hains pacher Bier an der Quelle trinken wollte, hat es ohne Paß und Ausweis versucht. Aber viele denken noch mit Schmer zen an die Strafe, die ihnen ein Finanzer für den aus weislosen Besuch abgeknöpft hat. Endlich ist durch die Ein führung des Tagesgrenzausweises mit 48-stündiger Gül tigkeit jedem der Grenzübertritt und damit die Benutzung der schönen Waldwege ermöglicht worden. Diese Zeilen sollen den Wanderer auf die bisher sehr wenig begangenen, schön markierten Wanderwege Hinwei sen, die von der Lausitz direkt in die Sächsische Schweiz gehen und einige Zett durch tschechoslowakisches Gebiet führen. Auf dem an der Linie Zittau—Bischofswerda—Dres den gelegenen Bahnhofe Sohland an der Spree verlassen wir den Zug. Der große Bahnhof zeigt, daß hier viel Ver kehr sein muß. In einer Länge von zwei Stunden und einer Breite von einer Stunde zieht sich der Ort hin, um geben von herrlichem Nadelwald. Die Markierungstafel am Bahnhofe zeigt rechts nach dem bekannten und viel besuchten Waldtheater, links nach dem Friedrich-August- Turm, von dem aus vier verschiedene Wege in die Säch sische Schweiz führen. Der grünen Dreiecksmarke nach geht es durch den Ort, immer langsam ansteigend, nach Ober- sohland. Kurz vor Eintritt in den Wald bietet sich unseren Augen ein entzückender Rundblick: Sohland im Tale, die Häuser nach allen Setten in den Wald hineinreichend, im Hintergründe Hochstein, Bieleboh, Löbauer Berch Kottmar mit den davor liegenden Ortschaften, ein Bild, das zu jeder Jahreszeit einzigartig wirkt. Nach kurzer Wande rung svom Bahnhöfe rund eine Stunde) sind wir auf der waldumkränzten Friedrich-August-Höhe. Hinauf auf den l8 Meter hohen Turm! Der Ausblick ist lohnend, ist doch bei günstiger Fernsicht das Jser- und Riesengebirgs ¬ massiv sichtbar. Von hier wandert man abwärts der roten Strichmarkierung nach, immer durch Wald. Nach 20 Minu ten geht es über die tschechoslowakische Grenze. Die Mar kierung führt weiter. Am Waldausgange wieder ein herr liches Bild: Im Talkessel die Stadt Großschönau in Böhmen, ringsum die klobig aufragenden Basaltkuppen: Spitzberg und Bozen, dahinter Pirsken, Plissen und das Tanzplanplateau. Der Weg führt nach Schönau hinein, an der Kirche vorbei nach dem Schützenhaus. Dort geht es wieder in den Wald, immer der roten Strichmarke fol gend, an dem herrlich angelegten Schwimmbad des Turn vereins vorbei nach Klein-Nixdorf und dann der Fried hofsmauer entlang nach Nixdorf-Mitte. Dieses durch seine Stahlwarenfabrikation bekannte „nordböhmische Sheffield" wird durchquert; ein Stück oberhalb des Bahnhofes führt die Strichmarke links ab. Wiederum geht es erst durch Wiesen und Felder, dann durch Wald, bald stehen wir an einem sächsischen Grenzstein! Nun noch zehn Minuten durch Wald und — reicher kann wohl eine Wanderung nicht be lohnt werden — wir stehen auf der Kuppe des Wache berges oder der Schweizerkrone bei Sanpsdorf. Die ganze Wanderung vom Bahnhofe Sohland bis auf die Höhe des Wacheberges, mitten durch die deutschen Ortschaften Nord- böhmens, dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Nach genügender Rast geht es etwas zurück, der grünen Dreiecksmarke nach, fast immer durch Wald, durch den kleinen Ort Thomasdorf, aufwärts steigend zum Tanz plan. Für Stöckelschuhe ist dieser Weg freilich nichts! Urn so mehr lohnt der auch überall bekannte Blick vom Tanz plan aus, Ungefähr reichlich eine Stunde dauert der Weg von der Schweizerkrone bis hierher. Dann geht es immer der grünen Dreiecksmarke nach in etwa einem Stündchen nach der Blumenstadt Sebnitz, von wo aus das Dampfroß uns wieder der Heimat zuführen soll. Überaus lohnend ist diese Wanderung, führt sie doch durch dreierlei Landesteile, durch drei geologische Gebiete fLausitzer Granit, nordböhmtscher Basalt, Elbsandstein). Schwer kann man sich von dieser Wanderung trennen, die auch vor allem so vielseitige herrliche Ausblicke gewährt hat. Sie MlskelMNe M -le MeuWk von ZovsM 3u beziehen durch jede Buchhandlung. Preis —,50 RM. - > > - — > »-!- Konditorei ^nutzen,^Vendisctie 5tr. Das Zern twlucchle laZes- unck At>enck-Late krststlasliZes Konrert Reinste Xonckitorei-^rreuZnille VestellunZsZescstäst Verland nscst auswärts lei. 2118 »srmsnn kütttel pisnokorksksdrkl« L.eip2ig »ß 22 Uerloösoknstr. 1» kernspr. 56979 oustttS«, »vg«« u. M»"«' ^irrelßM in Ser „vberlLU8tt2or »vLwrttrvttuue" ksdsn d«8len Lrioix!