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Gesckne^ie Drucf u. Verlag: Alwin Marx (Int). Otto Marx) Südlaufther Nachrichten, Reichenau^Scr Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Gberlausitz-Dautzen, der Mittelstelle für Heimatfocschung im Mark graftum Gberlausttz (Bautzen, Stisbsrstrasts 36), der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes .Lujatia" der .. Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsversins der Gberlausttz. Hauptschriftlsitung Gtto Marx, Reichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Hsimatschristjtsller. Manuskripten ist Rückporto beizufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlaufitzer Hsimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Gswerbebank und Girokasss Reichenau Nr. 16. Gberlausitzsr Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Nnstalt, Sittau. Bloitex füp ^eimclikunöe Schrlstl-itung unS Geschäftsstelle - Nelchenau.Sc». Fernsprecher Nr. 2lA Nr. 15 24. Iuli (Heuert) 1927 8. Jahrgang Beiträge zur Musikgeschichte von Lauban Bon Max Gondolatsch, Görlitz II. Orgeln, Kirchenmusik Die Angaben, die ich über die Orgeln der Laubaner Kircher) gefunden habe, sind sehr lückenhaft und bedürfen sehr der Ergänzung. Die Notizen ohne Quellenangabe entstammen der Grünöerschen Chronik- ich werde sie chrono logisch anführen und durch einige Nachrichten aus anderen Quellen vervollständigen. 1854 wurde beim Brande die prachtvolle Orgel der Franztskanerkirche vernichtet. 1556 wurde die Orgel der Pfarrkirche renoviert. Am 29. Juni 1595 beschädigte sie ein Blitzschlag, wobei Rückpositiv und Pedal zerstört wurden. Eine größere Reparatur fand 1619—12 statt durch Johann Langen, Orgelbauer aus Camentz. Hoffmann (Lebensgeschichte aller ev. Past. Prim. 1707) teilt die lateinischen Verse, die früher hinter der Orgel standen und sich auf diese Reparatur bezogen, mit. Auch 1686 wurde die Pfarrkirchen-Orgel repariert, die Kosten betrugen 150 Thlr. Hoffmann sagt über das Werk nur: „Was die Orgel betrifft, so höre ich zwar, daß man sie 1665 und 1684 repa riert habe, allein von wem und wann eigentlich solche an- geleget und erbauet worden, ist nirgends zu lesen." 1760 ist diese Orgel beim Brande der Pfarrkirche mit ver nichtet worden. — Eine neue Orgel der Frauen kirche wurde am Sonntag Exaudi des Jahres 1734 ein- geweiht. (Dietmann, Oberlaus. Priesterschaft.) — Im Jahre >749 stiftete der Skabinus Daniel Andreas Fischer eine neue Orgel für die Kreuzkirche. Am 30. Oktober d. I. wurde mit dem Bau begonnen, am 6. September 1750 wurde sie eingeweiht. Die Kosten betrugen über 2000 Thlr. Fischer schenkte auch Instrumente für die Kirchen musik. Auch diese Orgel ging im großen Brande von 1760 unter. Einige wohlhabende Kaufleute übernahmen die Stiftung eines neuen Werks für die wiederhergestellte Kirche, das der Orgelbauer Schmal aus Zittau baute und am 1. August 1764 dem Musikdirektor Hellmund übergab. Diese Orgel stand im Kammerton und hatte 22 klingende Stimmen. — Im Jahre 1760 schenkte der Bäckermeister Wießner der Waisenhauskirche ein Positiv- in dem selben Jahre erhielt sie auch ein Chor Posaunen geschenkt. Die älteste Nachricht über den Laubaner Kirchen gesang stammt aus dem Jahre 1500 und wird uns durch Dietmann mitgeteilt. Er schreibt in der „Oberlaus. Priesterschaft" 1777 S. 444: Von der Kalandsbrüderschaft in Lauban hat Wiesener ad an. 1500 folgende Bemerkung: In diesem Jahre hat E. Rath die Collation an dem Altar S. Barbarae in der Pfarrkirche allhier williglich der Brüderschaft Calendarum Lauban. Weichbildes gegeben und zu verleihen etngeräumt . . . Mittwoch in heiligen Oster- tagen ao. 1500. — 1542 bestimmte der Bischof von Meißen, daß künftig beim Singen die Schüler und Nonnen ge trennt seien. Bisher hatten nämlich die im Kloster befind lichen Nonnen das lateinische Singen trotz Einführung der Reformation mit dem evangelischen Kantor und seinen Schülern in der Pfarrkirche bestellt, ohne daß der Pastor Primarius Froben etwas dagegen eingewendet hätte- er hatte im Gegenteil gemeint, „daß diese gemeinschaftliche Bestellung des öffentlichen Singe-Gottesdienstes eine Ge legenheit sein könne, dadurch die übrigen Nonnen zur Er kenntnis des lauteren Evangelii gelangen könnten". Als aber im Jahre 1542 eine neue Nonne etngekleidet wurde, predigte Froben gegen diesen Akt. — Am 30. September 1685 wurde auf Anregung des Past. Prim. Muscovius im Gymnasium ein Stngechor eingerichtet, das (nach Hoff mann) die Erlaubnis zu einem wöchentlichen Umgang er hielt. Nach demselben Gewährsmann muß die eigentliche Kurrende schon gegen Anfang des 17. Jahrhunderts ge gründet worden sein, denn er meint 1707, sie habe beinahe 100 Jahre ihr Almosen hier gefunden. Der Singechor ging 1836 ein, die Kurrende aber blieb bestehen und gab dem „Görlitzer Anzeiger" im Jahre 1858 Anlaß zu folgenden Glossen: „In Lauban existiert noch das altertümliche In stitut der Brotschüler, welche Sonntags die Stadt durch singen, wie Kuchelbecker sie beschreibt: Es sind die Herrn Quartaner Zumeist auch Kurrendaner, Tragen blaue Mäntel auswendig