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lä icht uch In» >er, 1. ur- NS' md >em ßte üs, ink> niz ns- den ebe )as an teil -ist >at- sik- e r. -4mt ro». n d sisn ahn >est- okal bür- i-len. ei .für gl- und r- rnd. IS. ^uli (Heuert) 1S27 Nr. 14 8. Jahrgang N'itieüungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Gberiausitz-Dautzen, der 2Aitteistslls sür Heimatsorjchung im Mark graftum Gberlausitz (Bautzen, Stieberstraps 3S), des Vereins sür Heimatforsck)ung zu Erojtau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft sür Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lujatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsversins der Gberlausitz. Hauptschristleitung Gtto Marx, -Reichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Hsimatjchciststeller. Manuskripten ist -Rückporto beizusügsn, da sonst ein Anspruch auf -Rücksendung nicht besteht. -Unberechtigter Nachdruck aus der „Gbsrlausitzer Heimatzsitung" wird strafrechtlich versolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand sür Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. Postscheckkonto: Leipzig -Ur. 27534. Bankverbindung: Gewerbsbank und Girokasje Reichenau Nr. 1ö. Gbsrlausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Zittau. Bloiter füp Aeimaikunöe Dchnstleitung unü Geschäftsstelle 'Reichenau,Sa. 5?ennsprechenRr 2is Geschickte ^Ku nssLitepatE Drucss u.Verlag.Alwin Marx Südlausttzer Nachrichten,Rei'chenau^Sa Ostro und seine Schanze Von Georg Melzer, Panschwitz Ostro! — Das alte „Östrus na in pagv Mil- sani". So hieß es wenigstens früher. Seit aber der be kannte Historiker und Altertumsforscher, Professor Dr. M e i ch e - Dresden, bereits 1808 im „Neuen Lausitzer Magazin" auf Grund der Grenzurkunde von 1241 diese Bezeichnung dem Burgward Dolgowitz bei Löbau bei gelegt hat, dürfte es für Ostro mit jenem Namen vorbei sein. Hier ist nicht der Ort, dem Streit der Meinungen nachzugehen. Doch darin wird wohl kein Zweifel sein, daß das zuerst 1319 urkundlich erwähnte Ostro w der Name des jetzigen Dorfes ist — wendisch Wotrvw. Eigentlich müßte es Wotroh (vom altfl. vstrog - befestigter, von hölzernen Palisaden umgebener Orts geschrieben werden. Ostro steht auf dem Boden einer uralten Kultur, wo von die an 4000 Jahre alten Urnen und anderen Fund gegenstände zeugen. Dem Acker, der ihnen zum großen Teil Ernährer war, vertrauten die Urbewohner des Lan des ihre Toten an. Sie verbrannten sie vielleicht im vollen Schmuck und sammelten die sterblichen Überreste in kunstvoll gedrehten Urnen. Die große Zahl der gefundenen Gegenstände im Vergleich zu anderen Gräberfeldern läßt auf eine damals vorhandene reiche Siedclnug schließen. Jene Epochen scheinen friedlich verlaufen zu sein. Denn die wenigen Waffen und die zierlichen Vronzepfeilspitzen und eisernen Messer werden eher zur Jagd als zum Kampfe gedient haben. Welcher Volksgemeinschaft die Urbewohner angehört haben, läßt sich schwerlich mit Bestimmtheit be haupten. Die ersten Funde wurden beim Ackern gemacht, die anderen beim Stöckerodcn, Saudgraben und Bäume pflanzen. Unberührt von den allgemein bekannten Wanderstraben, abgelegen von dem Getriebe des modernen Verkehrs breitet sich das Dörfchen inmitten einer fruchtbaren Hügel landschaft aus. Bereits 1006 wird der Ort als castellum (befestigter Platz) bezeichnet und hat eine Geschichte wie nicht gleich ein anderes Dorf. Liegend in unmittelbarer Nähe des alten Ringwalles, der großen „S o r b e n s ch a n z e" — wohl eine der größ ten und schönsten ihrer Art —, an der sich das Kloster wasser (früher „Weiße Elster") in zahlreichen Krüm mungen vorbeiwindet, führte hier von altersher eine Handelsstraße von West nach Ost (Polen). Gar manche reiche Kaufmannskarawane mag der bemooste Geselle vor- beizieheu gesehen haben, auch manch fröhlichen Jagdzug. August der Zweite, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, ließ des besseren Verkehrs wegen 1736 eine steinerne Brücke über das Wasser schlagen. Seine Namens initialen nebst Jahreszahl sind in einem Steinblock ein gehauen, der die Mitte des Hauptbogens ziert. Die Zeit hat zermürbend an ihnen gearbeitet, doch sind sie noch sicht bar und erkenntlich. Früher wird hier eine Furt gewesen sein, wie im benachbarten Panschwitz. Von Ostro geht die Sage, daß im Heere Karls des Großen, das einstmals in der Nähe gelagert haben soll, ein frommer christlicher Soldat ein Bildnis der Gottes mutter bei sich getragen hat. (Eine Reproduktion, wenn auch etwas phantastisch, kann man in der Gastwirtschaft Schulze sehen.) Nach Abzug des Heeres — in Wirklichkeit wird es sich wohl nur um eine Abteilung gehandelt haben, die gegen die Wenden ausgezvgen war — verblieb das Bild in der Gegend. Von der Zeit sah man öfters eine herrliche Matrone über die Fluren wandeln. Es soll die selbe Erscheinung gewesen sein, die seinerzeit der Ritter Luzi an von Zerna auf seinem Rosse verfolgte und die schließlich in einer Linde kurz vor Rosenthal verschwand. Hier wurde daun eine hölzerne Kapelle gebaut und das Bilduis in ihr untergebracht, wodurch der Gnadenort Rosenthal entstanden ist. Falls das alte Ostrusna Ostro ist, dann wurde der Ort und sein Umkreis vom deutschen Kaiser Heinrich dem Zweiten dem Meißner Bistum geschenkt. Ein großer Teil des Dorfes ging im 14. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Haugwitz über, den sie aber : nach und nach wieder verschenkten, teils an das Kloster ! Marieustern, teils an die Herren von Po nick au. Diese verkauften den ansehnlichen Ostroer Besitz 1504 an