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Gberlauflizer HslmatzeUung Nr. 1s 1S4 geworfen, in Stücke gesagt, und diese werden einzeln aus gekegelt. Wer die Spitze im Wettkampfe erwischt, erhält einen Ehrentanz und gilt als der Maikönig. Auch unter wegs schon sahen wir ab und zu solche Maibäume. Aber dieser war der größte. Der Name des Ortes rührt von einem großen Teiche her, die See genannt, der östlich vom Dorfe liegt, aber jetzt vollständig zugewachsen ist und einen großen Sumpf bildet, der nicht durchschritten werden kann. Bei anhaltendem Regen hebt sich der Wasserspiegel und die einstige Seefläche wird wieder sichtbar. Nachmittags halb 6 Uhr bestiegen wir wieder das Stahlrotz zur Heimfahrt, reichlich 50 Kilometer waren zu bewältigen und knapp soviel hatten wir bereits zurück gelegt. Niesky ist schnell durchfahren, eine kurze Strecke geht es südlich, dann biegen wir links ab auf die Görlitzer Straße und freuen uns über das schöne, glatte Fahren auf geteerter Straße durch die Heide. Ein Allheilmittel gegen die starke Abnutzung durch den Autoverkehr scheint das aber auch nicht zu sein, denn ziemlich oft ist die Teer decke bereits wieder zerstört nnd an diesen „Kahlfraßstellen" kommt der Schotter wieder durch. Dann tritt der Wald zurück und die Höhe zwischen Schwarzem und Weißem Schöps muß bei zwar nur mäßiger, aber dafür recht langer Steigung überwunden werden. Bergabwärts gehts wieder nach Kodersdorf nnd bei Nengersdvrf über den Weißen Schöps. Dann führt die Straße wieder bergauf, schnur gerade, ewig lang. Dazu ein niederträchtiger lehmiger Sand. Er klebt wie Pech. Wir laufen schließlich ganz ver ärgert. Hier scheint ein besonders gewissenhafter Straßen meister seines Amtes zu walten. Alle Obstbäume haben neue Pfühle, manchmal gar zwei oder drei. Einige sind sogar durch starke» Draht mit Querholz besonders gezogen. Schließlich ist auch der längste Berg zu Ende und so er reichten wir die Höhe, den Ausläufer der Königshainer Berge nach O. und nun gehts hinab ins Netßetal. Wir grüßen noch einmal die Pcnziger hohen Essen der dortigen Glasfabriken, die nun in die Ferne rücken und schauen zum letztenmale rückwärts zur Heide. Sie verschwimmt in blauer Weite. Das letzte Straßenstück vor Görlitz wollen wir aber vergessen, das war das Miserabelste vom ganzen Tage. Görlitz ist erreicht. Das Borstadtplaster zerschüttelt uns gründlich. Schadet aber nichts, das Abendbrot schmeckt um so besser! Landeskrvnenbier und Appetitsbrvt nach ca. 80 Kilometer Fahrt, ein Genuß! Beim Länten der Abend glocken verlassen wir die Sechsstadt. Bis Nikrisch bleiben wir in der Talaue. Rechts grüßen die Landeskrone nnd Jauernick im Abendrot. Das Pflaster von Deutsch-Ossig können wir durchaus nicht loben. Bei Nikrisch biegen wir ab. Tanchritz, der letzte preußische Ort mit tadellosem Pflaster ist schnell durcheilt, wir sind wieder in Sachsen. Vorher noch kreuzten wir die Kohlenbahn der Berzdorfer Kohlengruben, die die Stadt Dresden in der Kriegszeit hier errichtete. Inzwischen ist beides wieder zum Stillstand ge kommen. In Bernstadt rasten ivir zum letztenmal, dann gehts heimwärts. Herrnhut liegt schon ruhig im Schlafe. Sieben Hügel gehts noch bergauf und -ab wie im Märchen vom Schneewittchen. Dann ist die Ferienheimat endlich er reicht. Mitternacht ist eben vorüber. Der Kilometerzähler zeigt uns 112 Kilometer Fahrstrecke. „Donnerwetter, hät ten ivir gar nicht gedacht!" Aber die Wadenmnskeln be haupteten, es wären noch viel mehr gewesen. Meine Frau hatte auf mich gewartet. Sie brummte zwar etwas von Unverstand, so spät noch in der Weltgeschichte herumzu gondeln, war aber doch froh, mich heil und unversehrt wieder zu sehen. Rechtschaffen müde ging es zu Bett. Aber schön und reich an neuen Eindrücken war die Fahrt. Hoffentlich geht's bald wieder hinaus. Benutzt wurde: 1. Seeliger, Geschichte der Heimat. 2. Nene Sächsische Kirchengalerie, Diözese Löbau. Die vorstehend beschriebene Wanderfahrt ging im Vor jahre vor sich, was zur Vermeidung von Irrtümern hier betont sein möge. Die Schriftleitung. Me SNenseHenMunre Wenn uns des Stückes Sonne lackt, Wird selten nur von uns bedackt, Daß unsres Daseins kurze §rist Dock nur ein IZlumsndasein ist, Datz von der kindkeit vlütenzsit, Dis wie ein Morgentraum verrinnt, Der kZerbst des Welkens nickt allein, Nis du vermeinst, o Mensckenkind. Die Welt in ikrsr Serrlickkest, Sie gleickt der grünen Wiesenklur, Daraus dis sckafkends Natur Des Lebens edlen Samen streut. Nuk ibr, der Slums gleick erblübt, prangst du in kolder Unsckuld Zier, Nllein der kindkeit Neiz entkliekt, Wie Morgenrot, Las bald verglübt. Und kommt der sckwüls Lag kerkür, Wenn §euersglut dis Sonne sprükt, Und Weitersturm vorüber zisbt, Senkst du das löaupt erscköpkt und müd', Du welkst und stirbst wokl über Nackt, Du käst vollbrackt, ek' du's gedockt; Dis grüne Wiese dock grünt immerkort, Sckmückt sick mit neuer Slumenprackt, Und andre blükn an deinem Ort, Nur dick suckt man vergebens dort. Wo bist du bin? ^a krage nur! . In Sckweigen küllt sick die Natur; Du kommst und gekst von ungekäkr; Der Slums gleick, ein Kind der Zeit, Von Staub gezeugt, dem Staub gewelkt, Verfällst du der Vergsssenkeit, Denn niemand denket deiner mskr. Dock wenn in blauen Simmelskökn Propketen gleick die Sterns stekn, Erklingt nock leis' im Nbendwek'n, Zum Droste der Vergänglickkeit, Das koks Lied vom Neuerstekn Im Paradies der Ewigkeit. Erich 6ach>«, Dautzsn. Konditorei ^suhen.^Venctitciie 5tr. Oss gern bestickte tsZes- unck Zckenck-date frstickastiges Xonrert feinste Koncktorei-frreugniste VestellunZszetckäst Verlanck nach auswärts lei. 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