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druckt wurden. Diese Arbeiten zeigen nock deutlich seine künstlerische Verwandtschaft mit Lindner. 1924 wurden von der „Oberlausitzer Seimatzeitung" eben falls zwei Zeicknungen als Llmscklagssckmuck erwor ben. IZeide geben Lausitzer Motive wieder, die eins Kloster Marientkal und die andere kottmarsdorf. lm Lext finden sick 1926 als letztes drei Federzeichnungen vom Skikok am Vrunnberge im Kiesengebirge. Auch in dem „Wolkenreiter", einer Zeitschrift der pädago gischen Arbeitsgemeinschaft IZautzen, und dem „Ski", der amtlichen Zeitschrift des Skiverbandes Dresden, fanden seine graphischen Arbeiten Aufnahme. In dem von Professor Dr. Müller-Löbau kerausgegebenen Kalender „Oberlausitzer Seimat" erschienen bereits 1923 Federzeichnungen von kunge, die das starke Empfinden für die Furcken des Seimatantlitzes be weisen. Aus dem Jahrgang 1926 liegen Darstellungen von Wiltken und Deusalza vor, die sckon deutlich seine Vorliebe kür die Bewegungen zeigen. kunges voll ausgeprägte Eigenart, Lecknikvereinfackung und flotte Strickkükrung mit dem ganz persönlichen Gepräge, tritt in den sechs Zeichnungen von Ebersbach im Kalender für das Jakr 1927 hervor. Dis Eigentümlichkeit des Lau sitzer Dorfes wird vortrefflich ausgswertet. !n weitere kreise drangen ebenfalls seine Postkarten von Ober cunnersdorf, lZautzen, Sokland, Deusalza,vomkiesen- gebirge und böhmischen Mittelgebirge, und die Zeich nungen zum Oedenkbucb von Wiltken. Mit rastloser Schaffenskraft eilte kunge von IZild zu lZild.um sich vor der Fülle der Erscheinungen zu wehren. Viele dieser Skizzen verwarf er. Dur das beste blieb in seiner Mappe, und dennoch Kat der noch nickt dreißig jährige Künstler eine Menge Werks hinterlassen. Dock kunge war nickt nur ein Maler; er war auch ein Schriftsteller. Mit seinen lebenswahren Schilde rungen war er ein gern gesehener Mitarbeiter vieler Zeitungen. Schon 1922 finden wir in der „Oberlausitzer Seimot- zeitung" mitG.K. gezeichnet einen Feldzugsbrief vom 28. April 1918, der in tiefempfundener Art eine Sonn tagsfeier im Feindeslands schildertet Weiter ist dort sine heitere Sesckreibung seiner Federzeichnungen von Deusalza-Spremberg abgedruckt. In herrlichen Stim mungsbildern führte uns Georg Dunge in vier Arbeiten in der gleichen Zeitung zu dem ikm so vertrautenkiesen- gebirge. Der Kampf mit den Daturgewalten kübszakls und der einzigartig gelegene Skikok am Südabkange des lZrunnberges, ein Werk heimatlicher Raumkunst, erwecken in uns. Wie lebendig erstekt das „Sckläm- Merleben" in dem weiten Sckneegefilde! In dieser Wintereinsamkeil stsken die alten Geister des Kiesen gebirges wieder auf. Sogar die umwitterten Fickten grinsen köknisck, und der keidenkafte Zauber des Alten vom tzerge umküllt uns schaurig. Sier seien nur die Über- sckrikten der einzelnen Arbeiten wiedergegeben: «Ein Paradies kür Wanderer und Sportleute, kissengsbirgs- Zauber, Was istSkikof und Skikokbund, Früklingskakrt inkübezakIskeick,DerWiIIKomm6nsgrußderIugsnd- burg Soknstein an die deutsche Jugend." In der Zeit schrift „Der Wanderer im Kiesengebirge" findet sich dis 5kizze „Anstieg", die er auf seinem schweren Kranken lager niedersckrieb, nickt wissend, daß der Lod bereits lünter seinen Schultern stand, und der auch hier abge druckte ergreifende Lebensausscknitt: „Die ersten Flocken." Eine Arbeit über „Skikakrten im Salzack- quellengebiet" erschien mit Federzeichnungen 1926 in der amtlichen Zeitschrift des Skiverbandes Dresden. An schriftstellerischen Arbeiten, dis nock unveröffent licht sind, nennen wir die zwei Skizzen „Sckneekristalle" und „Fuchsjagd" und eine leider nickt vollendete Film novelle „DerÜergkok", die das Schicksal desGlsißner- IZauern schildern sollte. Mit lZewunderung betrachten wir die Summe seiner Werke, die den rastlosen Geist und die ungeheuere Schaffensfreude verkörpern. Wie Kock er die Arbeit schätzte, beweist diese kleine Darstellung: „Das ist das kostbarste Geschenk, das der Serrgott seinen Erdenkindern machte: — dis Arbeit. Säst du ein Leid im Serzsn, das nickt Keilen will, das dir den Lag grau färbt und deine Dächte qual voll macht, geb' zur Arbeit, zu der Kerben, tüchtigen Frau, sie wird dick mit so klaren Augen ansckauen, mit so morgenkeller Stimme zu dir sprechen, und tief atmend wirst du einen krischen Luftzug des Lebens einsaugen. IZist du einem Irrlickt nackgegangen und auf sump figem Pfad von Schlingpflanzen tiefer Verzagtheit umschlungen worden, so rufe die Arbeit, die tücktigs Frau; sie wird dick mit derber Sand kerauszieken aus der IZedrängnis. Säst du Güter verloren, welcher Art es immer sei, wende dick an die Arbeit, die reiche §rau, die leere Eascken und leere Serzen immer neu zu füllen ver mag.' Sind dir alle Unterhalterinnen des Lebens über drüssig geworden, laß die Arbeit an deinem Lisch sitzen bis zum letzten Lage deiner krakt: Denn sie ist deine beste Freundin, sie schützt deins Gesundheit, sie stärkt deine Muskeln, sie würzt dir das Maki und salzt es, daß es nickt kaule. Sie spricht dir alle Lage ermunternde Worte ins Okr und hütet dick vor Über mut, sie gibt dir kür deine Feste das reckte Lacken, sie sckenkt dir zu deinem Decker den reckten Durst und schließt dir alle Abende mit leisem Finger die Augen." kunges umfangreiches Schaffen und seine kekre Auffassung vom Wesen der Arbeit berechtigten ikn zu folgendem Ausspruch: „Dis Welt war mein! Aus Simmeisfirmament fand ick meinen Weg und holte dis Krone von den höch sten Sternen." (1927.) Dun ist er so jung von uns gegangen, und eins tiefe Lücke klafft an seinem Platze. Ein tapferer Kämpfer kür alles Schöne, Gute und Wakre Kat kür immer die Augen geschlossen. Lind dock haben wir bei diesem Verlust einen Lrost, der unsere Lrauer berührt: Zwar ging sein Körper in reiner Flamme auf; aber sein Geist ist nock unter uns. Sein Lebenswerk, das er sckuf, reicht weiter und ist größer als die kurze Erdenspanns. Er Kat nickt umsonst gelebt. Sein Werk wird den Damen Georg kunge weitertragen durch die Lande. * * * Platzmangels kalber mutz der Sckriktennackweis zu Vor stehendem kier wsgblecbsn. Lr wird jedock in dem cZeorg ttunge gewidmeten lZücklein erscbeinsn, das demnächst von unserem Verlags ksrausgegsbsn und mit dem IZilds des Verstorbenen und niedreren seiner Zeicknungen ausgestattst kein wird.