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den verschiedenen prächtigen Wanderungen bewundert wurde. Er schilderte eingehend das die Stadt Pulsnitz mit einer lieblichen Doppelkette bewaldeter Kuppen um gebende nvrdwestlausitzer Bergland in seiner Form und Struktur. Es besteht im Wesentlichen aus Granit und Grauwacke, zieht sich in 18 Kilometer Länge und 8 Kilo meter Breite in südöstlich-nordwestlicher Richtung hin. Seine bedeutendsten Erhebungen sind der Sybillenstcin (449 Meter), der Ohorner Steinberg (432 Meter), und wegen seiner mehr isolierten Lage besonders bemerkenswert ist der 413 Meter hohe Keulen- oder Augustusberg. Diese und auch all die andern Kuppen bieten ganz entzückende Airs blicke in die ungemein liebliche Landschaft. Hydrographisch gehört das ganze Gelände in das Flußgebiet der schwarzen Elster^ nur nach S. fließt der Grunaubach zur Wesenitz ab. Der Redner kam dann auch auf die Sehenswürdig keiten von Ohorn und Pnlsnitz zu sprechen. Er erntete mit seinen warmherzigen Darlegungen den begeisterten Dank der Menge. Herr Dr. Weder gab dem allgemeinen Empfinden besonders herzlichen Ausdruck. Das Programm war auch reich an künstlerischen Gaben. Herr Albert B a ch in a n n erwies sich als Pianist gereiftester Schulung und bot eine Anzahl solistischer Dar bietungen in hoher technischer Vollendung. In Fräulein Kirsten lernten wir eine Konzertsängerin von bedeuten den Qualitäten kennen, die sich im Fluge alle Herzen er oberte. Die junge Dame sang mit prachtvollem Ton und glänzender Ausdrucksfähigkeit drei Schumannlieder. Der Ohorner Heimatdichter Weise und seine stimmlich aus gezeichnete Partnerin Frau Engler ernteten mit dem Vorträge mundartlicher Heimatlieder stürmischen Beifall. Auch der Lylvphvnsvltst Herr A. Reim und die mit- wirkeuden Herren der Hauskapelle erwarben sich durch ihre recht gefälligen Darbietungen den Dank der Versammlung. Nach Abwickelung der offiziellen Vortragsfolge mußten Herr Weise und Frau Engler nochmals in die Bresche springen und weckten neuen Jubel. Die Gesamtveranstal tung hinterließ allseitige Befriedigung Bruno Reichard. ,.raxv»i<" «rorrchönau (Stricht iiver (lar WinterftaldjM) Die „Saxonia" hat auch im vergangenen Winterhalbjahr manche, lei wertvolle Arbeit im Dienste der allgemeinen Volksbildung geleistet. Es wurden veranstaltet zwei größere Darbietungen in Gemeinschaft mit anderen Vereinen (Theaterabend: „Die Briid rhöfe" und eine Beethovenseier), das Stiftungsfest in Form eines erzgebirgischen Weihnachtsabends, zwei wissenschaftliche Vorträge (Bürgel: „Bau des Weltalls" und Dr. Römrnert: „Wunder der unsichtbaren Welt"), drei heimatkundliche Abende (Aurich: „Das Kummergebirge": Vater: „Die Elbe, von der Quelle bis zur Mündung": Pilz: „Rund um die Lausche"), ein völkerkundlicher Vortrag (Stötzner: „Tibet"), ein hoch alpines Thema (Schulze) und endlich drei Kulturfilme („Wunder der Schöpfung": „Zum Schneegipsel Afrikas": .Uiwclt im Urwald"). Über 5000 Besucher wohnten diesen Darbietungen bei. Der Kosten aufwand betrug zirka 2500 RM. Etwa zwölf Prozent dieser Summe wurden von Mitgllederbeiträacn Zuschuß geleistet, äm übrigen deckten sich die Vorträge von selbst. Der durchschnittliche Eintritt für ein Mit glied betrug 25 Psg, in Anbetracht der vorzüglichen Darbietungen ein äußerst geringes Opfer. Der gute Besuch aller Veranstaltungen er möglichte dieses Entgegenkommen. Außer den Vortragsabenden wurde der Lesezirkel erweitert. Er erfreut sich großen Zuspruches. Die Samm lungswarte haben im Verein mit verschiedenen Handwerksmeistern im Krumbholzmuseum notwendige Ausbesserungen und Neuausstcllungcn vorgenommen. Der Wegcmarkierungs-Ausschuß ist auch nicht müßig gewesen: Es wurde eine Wegetasel am Baknhof ausgestellt und der Lauscheweg markiert. Endlich haben die Photoliebhäber in einigen Arbeilsabendcn sich weiter forlgcbildet. Eine Fülle von Arbeit liegt demnach hinter uns. - Das Eommerhaldjahr bringt drei Halbtags- Wanderungen, vier Ganztagswanderungcn und eine zweitägige Auto fahrt ins östliche Erzgebirge. Daneben halten am 25. und 26. Juni die Lausitzer Schriftsteller in Großschönau eine Tagung ab. Reichenbach (O.-L), 12. Mai. Die Vereinigung für Heimatkunde Reichenbach (O-L.) und Umgebung hielt gestern Mittwoch abend im Hotel zur „Sonne" ihre Jahreshauptver sammlung ab, die der Vorsitzende, Herr Oberlehrer O. Schöne (Sohland a.R ), mit Worten der Begrüßung eröffnete. Er gab seiner Freude Ausdruck für das Erscheinen der anwesenden Mitglieder, die damit bekundeten, daß sie Interesse am Verein haben. Aus dem Bericht des Vorsitzenden, der nur kurz gehalten war, da der Schriftführer den selben ausführlich vorbereitet hatte, ist zu erwähnen, daß der Verein gegenwärtig aus 9l Mitgliedern besteht. Der Zugang im abgelaufenen Bereinsjahre betrug 5. der Abgang 4 Mitglieder, davon sind 3 ver storben und einer verzogen. Im „Lusatia"-Berband ist der Verein im Laufe des Jahres dreimal vertreten worden. In der letzten Vertreter versammlung in Zittau wurde als Ort der nächstjährigen Vertreter versammlung Reichenbach (O.-L) vorgeschlagen. — Hieraus folgtr der Jahresbericht des Schriftführers, Herrn Lehrer Titze, der fol gendes der Versammlung unterbreitete: Wieder ist ein Dereinsjahe vorüber, und ein Abschnitt der Vereinsgeschichte gehört der Vergangen heit an. Da heißt es zurückblicken auf das bisher geleistete, um Rechen schaft darüber zu geben und andererseits daraus die Kraft zu schöpfen für die zukünftige Arbeit. Je sicherer, zielbcwußtcr und auf die großen Aufgaben gerichtet diese Arbeit sein wird, umsomehr wird sie den Segen an sich selbst tragen für alle Mitarbeitcnden. Wenn sich dieses Vereins jahr auch nicht mit den vorangegangenen messen kann, so gab cs doch eine große Menge kleinerer Ausgaben zu erfüllen. Neun Vorstands sitzungen waren nötig zur Erledigung der laufenden Bereinsangelegen- hetten. tzeroorgehoben sei zunächst die Anbringung von Gedenktafeln am Rathaus und an der Apotheke und die Aufstellung der neuen Wegemarkierungstasel mit Lageplan der Stadt Reichenbach (O -L.) am Bahnhof Ersteres war nur möglich durch das allezeit verständnisvolle Entgegenkommen von Magistrat und Stadtoerordneten-Kollegium- Ihnen sei an dieser Stelle der wärmste Dank der Vereinigung aus gesprochen. Auch durch die Mitglieder wurde der Verein in bedeutendem Maße unterstützt. Herr Grubenbesitzer Weichclt schenkte der Vereini gung 50 Mk. zum weiteren Ausbau des Museums. Herr Malermstr. Merbach berechnete die Bemalung der Tafel zum billigsten Preise. Herr Baumeister G. Schneider schenkte der Bereinigung die Säulen zum Anbiingcn der Tafel und stellte dieselbe auf. Der Verein dankt feinen treuen, opferbereiten Mitgliedern aufs herzlichste. — In Bezug auf die Museums-Angelegenheit ruhte der Pcrein nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern die Sammeltätigkeit wurde eifrig weiterbelrieben, ins besondere von dem allzeit treuen Borstandsmitgliede Herrn Nicht, dem es gelang, dem Museum manch weiteres wertvolle Stück zuzusühren. Ferner erfuhr das Museum durch die Zuwendung des leider so früh verstorbenen Vorstandsmitgliedes, des Herrn Gärtners Schultz, eine bedeutende Bereicherung. Leider konnte diese Sammlung dem Museum bisher nicht einverleibt werden, da der beschränkte Platz dieses nicht zerließ. Die kostenlose Besichtigung des Museums in den Sommer monaten ließ sich nur dadurch durchsüh en, daß sich treue Vereinsmit- glteder freiwillig zur Verfügung stellten, um die Aussicht auszuüben. Ihnen gebührt herzlicher Dank Das Museum ist seit 8. Mat wieder jeden Sonntag geöffnet von Vs 11—12 Uhr. In der übrigen Zeit kann die Besichtigung jederzeit erfolgen nach vorheriger Anmeldung bei den Herren Nicht, Mttschke und Titze. Das Museum wurde im verflossenen Vercinsjahr von insgesamt 198 Personen besucht, darunter wären aus- zuzählcn die Grcnzländschule, die oberen Klassen der hiesigen Volks schule und der Volksschule Mcngelsdorf und die hiesige Ausbauschule. Ein erfreuliches Zeichen der Anerkennung der Tätigkeit des Vereins aus diefem Gebiet. — Dem Wesen der Heimatkunde und dem innigen Verhältnis, in dem der heimatliebende Mensch zu ihr stehen sollte, ent sprechen vier Vorträge: ein vorgeschichtlicher, ein geologischer und zwei geschichtliche. An diesen Vorträgen beteiligten sich durchschnittlich 43 Mitglieder. Der Verein hätte seinen Mitgliedern gern mehr Borträge geboten, doch ließ dies der Herr Kassierer nicht zu. Diese Vorträge fanden ihre praktische Anwendung durch Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung und werden allen Teilnehmern gewiß noch in guter Erinnerung sein. Besichtigt wurde z B. das Wasserschloß Döbschütz. Besonders Hervorgehoden sei noch der Besuch des NumburgcrMuseuinS und des Beckenberg-Museums bei Eibau. Möchte diese schöne Sitte der Wanderungen auch weiterhin im Verein gepflegt werden, damit der Zusammenhang unter den Mitgliedern ein größerer werde. Erwähnt se> auch, daß die Vereinigung eine Grabung unternahm. Die Frieders- dorfer Schanze, welche schon seit Jahrzehnten als Sandgrube abge tragen wird, wurde nach Urnenresten untersucht, und zur großen Freude aller Beteiligten fand man Urncnreste, welche eine genaue Bestimmung des Alters der Schanze zulicßen. Leider wurde die Freude getrübt durch die alsbald folgende Benachrichtigung des Herrn Landrats, welche be sagte, daß Grabungen nur im Beisein des Herrn Prof. Fcyerabend als Pertrauensmann vorgenommen werden dürfen. Die Bereinigung wandte sich in dieser Angelegenheit an den Herrn Regierungspräsi denten. Leider ist eine Klärung der Sachlage noch nicht erfolgt. Eint Regelung der Angelegenheit dergestalt, daß die Bereinigung Grabungs rechte erhält, steht zu erwarten, dann frisch auf an's Werk. — Durch