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storbenen Personen von einiger vedeutung nickt nur eine weitläufige Trauerrede zu kalten, sondern solcke auck dem Drucke zu übergeben. Dieser prauck er- reickte wäkrend des 17! und 18. Jahrhunderts seine größte und allgemeinste Ausdehnung. Solcken Leicken- predigten wurden regelmäßig Personalien angekängt, die den Lebenslauf des Verstorbenen, seine §ami- lienverkältnisse, insbesondere auck seine Abkunft, seine Vorfahren, seine Aknen beibracktsn. ln unserer Ober lausitz war es bis vor einigen Jahrzehnten allgemein üblick, daß der (Zeistlicke in der kircke oder am Orabe den Lebenslauf des Verstorbenen vorlas. Line namentlick in neuerer Zeit stark vermekrte Literaturgattung, an der der Familienforscker nickt vorüber geben kann, sind dieIubiläumssckriften! die gelegentlick des 25-, 50-und 100 jäkrigen Gestehens von kaufmänniscken und industriellen Firmen und Ver einen verökfentlickt werden, ln iknen spielen die Per sonen der Gesitzer oder (Zründer und ikre Herkunft eine große Aolle. Daß die Adreßbücker eine wicktige familien- gesckicktlicks Quelle sind, ist längst anerkannt. Die setzt käukig ersckeinenden Aegiments- gesckickten entkalten reicklick familiengesckicktlickes Material. Line besondere IZeacktung verdienen die Lxu- lantengesckickten, die in ikren Linzelkeiten oft erschütternde Geispiele von (Zlaubenskestigkeit und Opfermut bedrängter Protestanten erzäklen. Schließlich seien noch als Quellen angekükrt und genannt: Ortsckroniken, Oelegenkeitsgedickte, Zeitungen, Lkeaterzettel, Oericktsakten und Grundakten, Stammbuckblätter und Stamm bücher. ln zaklreicken Orten, auck in Aeickenau, werden von den Standesämtern Familienstammbücker unentgeltlick ausgegeben, eine Maßnahme, die mit größter Dankbarkeit anerkannt werden muß. Ls wäre köckst wünschenswert, daß diese Gücker in den Familien Zu Lintragungen fleißig und gewissenhaft benutzt wer den möchten. (ZIeickzeitig und daneben wäre die An lage eines Familientagebuckes sehr zu empfehlen und anzuraten, wie man in einzelnen Familien schon damit einen Anfang gemacht. Dem (Zedäcktnisss ent- sckwinden nur zu leickt Zahlen und klare pegebsn- keiten. Liegen sie schriftlich vor, dann Kat ein solches Tagebuch Gedeutung für die lebenden und für die spateren Geschleckter. Mancher möchte nun wokl seine Familiengeschichte uufzeicknen, weiß aber nickt, wie das richtig anzufassen 'st. Dazu sei bemerkt, daß man dabei ein doppeltes Zerfahren anwenden, Ahnentafeln oder Stamm tafeln bearbeiten kann. Seide Segrikke werden käu- ug verwechselt. Sekanntlick Kat der Mensch 2 Lltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, I b Ururgroheltern, 32 Ur- ururgroheltern usw. Line Laiel, die diese Verhältnisse kür eine bestimmte Person zur Anschauung bringt, Nennt man eine Ahnentafel. Die Stammtafel ist eine Aufzeichnung, bei der man einen gewissen Stamm vater oben setzt und alle seine Packkommen darunter verzeichnet. I Mit der letzteren Art von genealogischen Arbeiten! also mit der Feststellung der Packkommen eines Aknen und deren Verzweigung bis in die Gegenwart, habe ick mich seit einer langen Aeike von Jakren beschäftigt, da ick die Absicht hatte, diese Lrgebnisse als 3. Sand der Geschickte von Seickenau erscheinen zu lassen. Da die Sewokner auck unseres Ortes zumeist Pack kommen der hier einst eingewanderten Sauern sind oder als Sauern sich später hier angssisdelt haben und in den meisten Fällen nebst ikren Packkommen bodenständig und keimattreu gewesen sind, so konnte meist lückenlose Abstammung bis in die Jetztzeit fest gestellt werden, zugleich ergab sich die Latsacke, daß bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts, bis zu welcher Zeit Aeickenau noch ein reines Sauerndorf war, der größte Lei! der Sewoknersckakt verwandt und versippt gewesen ist. I. Fertig bearbeitete Oenealogien liegen von folgen den Familien vor: 1. Arzte und Apotheker! 2. Apelt,Packkommen von Lxulanten ausLunnersdork bei §riedland und Olbersdorf, seit 1665 in Aeicke- nau ansässig! 3. Sürger, schon 1415 hier ansässig (im Zittauer Anteil), 4. Surgkart, deren Stammvater Sans 162o das Out pr. 1 kaufte, das bis heute, also 300 Jakre, im Sesitze derselben Familie verblieben ist, 5. Lkrentraut, stammt aus Dörfel, seit 1691 hier an ¬ sässig, 6. Gruner! 7. Silliscker! 8. Sildebrand! Packkommen einer Lxulantenkamilie aus Olbersdorf seit 1656, 9. brause (teilweise: Packkommen des Pfarrers Mar ¬ tin brause, stammt aus priebus in Schlesien, war Pfarrer in Lusdork, Lxulant in Markersdorf; einziger männlicher packkomme: Aickard krause, Sckützenstraße, 10. krautkauser, 11. kruscke (aus Lichtenberg), 12. Leupolt, gemeinsamer Stammvater aller Leupolts --- Georg Leupolt aus Sarimannsdorf bei Mark- lissa, seit 1595 hier, 13. Lange (aus Schlesien), 14. Leuckert, seit 1655 hier, 15. preibisck, seit 1765, Stammvater David in XValddork, 16. Auppreckt aus Osckitz in Sökmen! 17. Aolle, schon 1551, Stammgut pr. 262, 18. Schweriner, Packkommen einer Lxulantenfamilie aus Olbersdorf, 1657, 19. Sckolze, 1415, Zittauer Anteil, 20. Seifert, 21. Lrenkler (Stammgut 496 vieler Familien)! 22. Sckönfelder. II. Material, das noch nickt verarbeitet ist, ist vor handen kür folgende Familien: l.'pisckokf, 2. Förster, 3. Franz, Lxulant 1652 in Lichtenberg ansässig, 4. Gäbler, 5. Selwig 1415, 6. Seid- rick, 7. Sokfmann, 8. passest, 9. Pilz, 10. Schwede! 11. Schmied, 12. Schäker, 13. >Vagner. Das Aeckt auf Ahnenstolz, das voreilige Philosophie der Aukklärungszeit über Gord warf, ist von moderner Forschung wieder als berechtigt anerkannt.