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54 Gberlauflhsr HelmaLzsitung 2ir. 6 Gott durch die Geburt des Heilandes aus uns gehäuft hat, sie zur Frömmigkeit und Tugend ermahnen und ihnen auch fernerhin väterliche Fürsorge, Schutz und Hilfsbereitschaft versprechen." An diesem Orte erscheint nun der Weihnachtsbaum zuerst im Lichterschmuck und tn so enger Beziehung zu den Be schenkten, daß die Vermutung naheliegt, daß wir es hier mit einem Stück alten Baum Kultus der Germanen zu tun haben. Doch ist der geschilderte Fall immerhin noch ein vereinzelter, nach und nach erst hat sich die schöne Sitte all gemeine Geltung verschafft. So erfahren ivir beispielsweise 1816 bei Gelegenheit der Schilderung einer Berliner Weih nachtsfeier zum ersten Male von einem kerzenstrahlenden Tannenbaum in dieser Siadt. Fm Laufe des 19. Jahr hunderts hat der gabengeschmückte Lichteibaum dann seinen Siegeszug durch ganz Deutschland und weil darüber hinaus > angetreten. Mag in unseren Tagen die Not der Zeit so manchen auch nach dieser Seite hin eine gewiss« Beschrän kung auferlegen, um so Heller und zahlreicher werden die Wcihnachtskerzen des deutschen Lhristbaums dereinst er glänzen, wenn eine bessere Zukunft unserem Volke wieder beschiedcn ist. INNNNVINNNNIIINNINNINNIIIINNMNININNNNIINNIIIINNNNNNNNNNNNINNINNNNNINNN, iefc Wnldescinsnmkcit, _) Alle We>re dicht verschneit; Busch und Tann in ihrer Pracht Halten schweigend ringsum Wacht. Da — welch Glanz vom Sternenzelt, Der den nächtgen Wald erhellt! Himmlisch - sühcr Glockenklang Eint sich zart mit Engelsang. Christnacht ist es, heilge Nacht, Reich an hehrer Wundermacht; Wenn ihr Glanz die Herzen grüßt, Seiger Hiinmelsfriedc sprießt. Dezember 1919. Hilda Mathes. lilmmllmmlimllllmmimlmmttmlimuummmumlrmmimmimttmimmrllinmmmm Wie lieb ich dich, mein Sachsenland! Oberlausitz, wie bist du so traut! Anfang Herbst dieses Jahres besuchte ich die Lausitz. Gegen Mittag stand ich sinnend auf einem der Berge. Die Mittagssonne meinte es gut und weithin sah man WÜM nach allen Richtungen. ZWDA Vierzig Jahre war ich nicht daheim gewesen und doch konnte ich mich noch all der Städte und Dörfer ringsum besinnen. Meine Augen wandern, wie ist alles verändert, und doch gehts mir wie sroher Sang durch die Seele: Kenn st du das Land so wunderschön? Ja, ich kenns, wer in der Oberlausitz geboren ist, vergißt nie und nimmer Stammesart. Treu und fest, so sagt uns das Wappen unseres Markgrafen tums. Treu, so fand ich den Oberlausitzer allerwegen. Mochte es in weiter Ferne, in fremden Ländern oder daheim im Vaterlande sein, keiner verließ den Anderen, — sie hielten Kameradschaft. Durch den Wald geht ein Rauschen und ich Habs nochmals die Märchen erlebt, die uns die Kräntereoa so vsl erzählt hat: von dem dreistühligen Stein, vom Iungfernstein, vom Silderberg, vom Saftofen, von den Nixen des Schwarzteiches, von den Non nen des Klosters von Marienstern und auch von dem versunkenen Lausitzer Königsschloß. Und wie ich noch so in die Ferne sah, erklang da nicht das Auf schlagen des Bergstockes am Kreuzweg vor mir? Za, richtig, da kommen sie gezogen in langer Reitze, die Menschen, welche vor einem halben Jahrhundert hier emsig webten und schafften— von früh bis abends. Voran der Spitzenträger, der das neugeschüffte Handwerkszeug in der Schmiede abholte. Es folgen die Männer ans Staubitz und Neukirch, einige anch aus den Lausitzer Weberdörfern. Sie ziehen hin zu den Granitsteinbrüchen auf Sparmanns Bergen, nach Zahnes Bruch, nach den Pulvertschen und Demitzer Brüchen. Nicht zu Tanz und Freudesspiel ging es da, nein, zu harter und schwerer Arbeit! Und doch konnten diese Harken Krafbncnschen auch lachen, so gar tüchtig froh lachen. Hättet Ihr sie nur gehört, wenn sie zum „Frühstück" oder zu „Mittche" bei einem Glase Bier oder bei einem „Neukirchner Korn" saßen, da flogen die Witze, oft tüchtig gepfefferte, nur so rüber und nüber! (Isis heute auch noch so?) Indem ich noch der alten Bräuche des Bleigietzens, des Finger hutaufsetzens mit Salz in den Zwölffnächten und anderer gedenke, höre ich ein Glöcklein vom nahen Kirchturm erklingen, ich lausche altem lieben, vertrauten Klange. Es ist unsere „Kleine". Die Große hat man wohl auch geholt — wie bei uns. — Tönen die Klänge nicht wie ein herzliches Willkommen? Kommst wieder? Kommst wieder? Warst lang,? fort?!? Doch nein, ich muh wieder fort ins harte ernste Leden. Schön war die Jugendzeit, sie kommt nicht mehr ! Auf — fürbaß zum Dorfe hin, und wie ich bei meinem lieben Pfarrer ausgenommen wurde, wie wir auf dem Kirchhof, wo mein Mütterlein schläft, und in der Kirche waren, das werde ich, wills . Gott, ein anderes Mal beschreiben. L a us i tz, w i e b i st d u s o s ch ö n — und da, Landsleute, zum Schluß noch ein ernstes Wort: Unsere Vorfahren, die Gestalten aus unserer Jugendzeit — sie' alle leben nicht mehr, sie mögen sanft ruhen. Sollten aber wir,, die jetzt lebende Generation, uns nicht ein Beispiel an ihnen neh men, sollten wir zum Weihnachtsfest nicht nochmals unserer Ver gangenheit gedenken? Nur der Geist nie ersterbender Vaterlandsliebe kann uns wie der frei und froh und glücklich machen. . Gehen wir mit starkem Hoffen einer lichtvollen Iukunft Deutschlands entgegen, die aber nur kommen kann, wenn wir am alten Wahlspruch der Lausitz festhalten, mit dem unsere Altvordern zur Arbeit, unsere alten stolzen Lausitzer Regimenter zu Kampf und Sieg zogen! Allen, die es mit Sachsen und Deutschland gut meinen, em herzliches „GriißGott" und „Frohes Weihnachtsfest A. M., Mitglied der Landsmannschaft „Oberlausitzek." zu Dresden. mnninnmwnnnninnTnnnnnniinnnnnvIimnnnttmnIiiiniimünIniittttiss inmmniM Schlimme Weihnacht Märchen von Richard Mcittig großen Himmelspalaste schlummerte scheinbar alles. Und doch nicht, denn in dem gau z hintersten Zimmerchen raschelte es und ein Lichtsstrahl huschte zum Schlüsselloch heraus. St. Nikolaus wardarin„ i-MMs schon stand er ganz gekleidet da. zv.m Abmarsche bereit. Heut war ja der sechste Dezember, an welchem er bet Sr. Majestät Audienz hatte. Nochmals biirst.ete er sich seinen.