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Nr. 31 GvsrlauMer Hsimatzeitung f K Li. Korn. Die nächtliche Totenklags im Schlosse zu Friedland /^-^acht! Nom schwarzen Wolkenhimmel 8 g Heben ab sich jchwärzrs Mauern, H. Finster ragt empor der Echloffturm, Gleich als ob er wollte trauern. Trauern um den toten Herzog, Dessen Leben hier begonnen, Dechen Herzblut dann zu Eger Durch des Mörders Stahl verronnen. Trauern wolln im Nhnenjaals All dis Herren, all die Frauen, Die aus hohem» goldnen Tiahmen Voller Stolz hecniederschauen. Plötzlich durch die WolKsnmajsen Bricht das Mondlicht, und im Saale Welche Wirkung! Dis Gestalten Tiegen sich mit einem Male. Nus der Bilder langer Tieihs, Nus den hohen, goldnen Tiahmsn Steigen lautlos und doch eilig Nil dis Herren, all dis Damen. And der Nhnherr und dis Nhnsrau Führen an dis vielen Paars Wie der GoldjchmucK glänzt und sunkslt Nus dsn Kleidern, in dem Haars. Lautlos schweben die Gestalten Hin zu einem der Gemälde, Das so manchem, der es schaute, Non dem Hsrzogsmord erzählte. Leblos liegt Nlbrscht von Waldstein Non des Buttlers Speer getroffen. In dec Brust, welch graujer NnblicK, Fst dis Wunds wieder offen. — Nus der Schar der Geister tönen Fstzund bange TotenKlagsn, Jedes hat dem toten Herzog Ein paar Worts leis zu sagen. And bei jedem quillt ein Tropsen Dunklen Blutes aus dem Munde, G, welch ein gespenstisch Treiben Dort im Schloff zu nächtger Stunde. Nur einmal in jedem Jahrs Herrscht der Spuk in Friedlands Mauern, Nn dem Todestag des Herzogs, Wenn dis Toten ihn betrauern. And kein Sterblicher hienisden Wag es jemals zuzuschauen, Denn dis Strafe sür den Frevel Wär ein Ende voller Grauen. Etwas von der Kugelgestalt unserer Erde ^L^ine seit Jahrhunderten heute jedem Schulkinde geläufige »V' Tatsache ist, daß unsre Eede die Gestalt einer Kugel hat. Wie aber steht es um den Glauben an die ebenmäßige, regelrechte Form der Erdkugel, wenn man an die Berge und Täler, besonders an die himmelanstrebenden, zum Teil noch nie erstiegenen Höhen des Himalajagebirges in Asien und an die schier unergründlichen Tiefen des großen Ozeans denkt? Sollte die Kugelgestalt der Erde durch solche gewaltige Höhen und Tiefen auf ihrer Oberfläche nicht ganz erheblich von ihrer Regel mäßigkeit einbüßen? Ein einfaches Rechenexempel belehrt uns, wie verschwindend klein der Einfluß dieser höchsten Erhebungen und größt n Tiefen auf die Gestalt unsrer Erde ist: der Erddurchmesser mißt 12 750 km 12750000 m. Der Gaurisankar (Mt. Everest) im Himalajägebirge, die höchste Erhebung unserer Erde mißt 8800 m. 12 750000 : 8800 1549,7, demnach beträgt die Höhe des Mt. Everest rund den 1500. Teil ( '/is°o) des Erddurchmessers. Wollte man nun diesen höchste» Berg im natürlichen Verhältnis zur gesamten Erdkugel auf einem Globus von 1,5 m Durchmesser (das ist eine Kugel vou fast Mannshöhe) reliefartig darstellen, so dürfte der Mt.Everest nicht mehr als 1 mm Höhe messen, das ist nicht viel mehr als eine Stecknadelkuppe. Und unsere Lausche (792 m) und unser Hochwald (752 m)! Sie wären auf solch einem Riesenglobus von 1,5 m Durchmesser nur durch die Lupe als ein Stäubche' zu erkennen. Daraus geht hervor, daß die reliefartige Darste,.. ng der Gebirge ans unserem viel kleineren Schulglobus ganz be deutend überhöht ist. Abb. 9 M dem Artikel „Ein Heiligtum in der Oberlausitz".