Volltext Seite (XML)
'M Hberlausttzer Helmatzeiiuüg Är. 30 Noack besohle sich auch fleißig mit Politik. Als echter Ober- lausitzer war er selbstverständlich ein großer Preußensresser. Im Gasthause des Ortes hielt er ost bei einfach Bier und Schnaps hochweise politische Reden, in denen er in der Zeit vor Aus bruch des l866erKrieges überhaupt nur noch gegen die Preußen wetterte. So oft er damals im Gasthause saß, verkündete er auch seinen heimlich lachenden Mitbewohnern, wie er sich bet einem etwa etntrelenden Durchmarsch preußischer Truppen ver halten würde. Sollten die Preußen es wagen, ihm Lliqnar- tierung ins Haus zu legen, so müßte dies entsetzlich enden. Er würde die ungebetenen Gäste im Schlafe überfallen und mit dem Messer buchstäblich abmurxen. Gegen die preußischen Ein dringlinge kenne er kein Erbarmen. Das ganze Dors sollte da einmal erfahren, was er für ein Kerl wäre. Die andern im Gasthause anwesenden Dorfbewohner, die unfern Naack in seiner Großmütigkeit und zugleich herzlichen Gutmütigkeit Kannten, stellten sich, als ob sie dies nicht glaubten. Zu solch einer Tat gehöre ein Mut, den Noock aus keinen Fall besitze. Aus diese Weise reizten sie ihn, sodaß er jedesmal bis zur Siedehitze in Zorn geriet und endlich unter Fluchen und Schimpfen nach Hause rannie. Der gesürchteie Durchmarsch der Preußen kam und Naack erhielt selbstverständlich Eii quartierung und zwar zur allgemei nen Belustigung des ganzen Dorfes zwei Trommler; also Sol daten, die Nicht einmal ein Gewehr miibrochren. Wie zu erwarten stand, sühne Noack seine finsteren Mordpläne nicht aus, sondern bewirtete seine „feindlichen Brüder" aus dem Preußenlande aujs beste. Als nun Noack noch dem Abzug der Truppen zum ersten Male wieder ins Gasthaus kam, wurde er mi> lautem Gejohle empfangen. Alles redete unter Lachen aus ihn ein: „Noack, honst wull vergassn, 's Master zu wetzen, oder hoste kenn Wetz- fleen derheeme? tzättste ock rimgefchickt, ich hätrr wenn gebürgt, dar is ganz neu. Itze wist' mr lischt, wos de sr a „Haupl"- karle bist. Dos honn dr v de Preußn glei ogesahn, weil se dr zwee Suldotn as Bette gelät honn, die ne omol anne Flinte h0l«N." ' Reinhold Mitter. 's woar oa an Kuchbacksimmde... 's woar oa an Kuchbacksimmde, wie salt die Kirmst hie woar, do koam vum Nubbersdurfe an Kuchensängerschoar. Zwee lust'ge Brteder spielten uff zwee Harmonigan, und jenne beeten Kambeln, die toaten Pauke schloan. Dar an Zilinderhutte, doas mucht der Führer sein, derno woar no a Moanzen serr Weibsen oagezoin. Die spielten: O du lieber Augustin — Am grünen Strand der Spree In meinen jungen Jahren — und — Aus dem Kanapee. Si gingen zu jeden Bauer und ließen goar kenn aus. A jeder goab'n Kuchen und Kenner joit se raus. Bis doaß si koam zu eenen, dar woar ols grob verschrien, dar hoat a steenern Harze und kunnt keen Spoaß verstiehn. Ls ließ sich jeds erwcechen mit ihrer schirm Musik, doch durt woar es vergabens, do hoatten si kee Glick. A joit sie vu senn Hofe und droht mit Priegeln glei. Derno do soit a no woas oun wagen dar Battelei. Und doas woar doch dann Sängern nanu doch goar zu oarg, sie schrien volle eestimmch: „Behtel der ock denn Quoark, srieß »ck denn Ploot» «rllesnr, wer wullen goar kenn hoau, denn garne gibstn do ne, du gröber geizcher Moan!" Dan Bauer hoats vcrdrussen (wie siehr, konnch goar ne soin), a ging glei uffs Gerichte und toat die sechs oerkloin. Und doaß a doas toat machen, doas woar doch o ne rächt, die Freede stillt ar'n lassen, 's woar'n ja ock oarme Knacht. Die vorstehende Dorsballade führt gewiß auf eine wahre Be gebenheit zurück. Ich habe sie im östlichsten Winkel der Lausitz auf gegriffen und im do,1igen Dialekt wiedergegeben. F. Th. Scholze. /^->it dem Abdruck der Artikelserie Lausitzer Kunststätten können wir erst in nächster Nummer beginnen. Der erste Aussatz betitelt sich: Ein unbekanntes Heiligtum in der Oberlausitz. Xuustvsl'eiti IZsulren 2 - 2 ^mmunmuummmummmmmu mm mmmummmmmmmmmul? ß L D Z D V LekrerObst'sNerventee zum kurgebrauck b. Nervenkrankbeiten, Kopf schmerzen, Schlaflosigkeit v. besterprobter Wir kung, zugl. Nrterien-Verkalkung vorbeugend. Probe (kür eine Woche) . . . Mk. 4.— Monats-Mengs Mk. IS.— Nutzerdem besterprobt: Lebrer Obst's ttstbma-, Vias.-, vlut reinig.-, vleicdsucbt-, Darm-, Sieber-, trauen-, Sers-, Sols-, SSmorrb.-, Lun- gen-, Leber-, Magen-, Nieren-, Ndeu- mstisinus-, XVassersucdts - Les u. a. m. :r Senauere Nngavsn srkordsrliUr. :: N. Obst :: fZerrmannsdorf ^3^s683U55t6l!us1g öbl- Künsllel'-Ves'ejmgulig ö3utren: ^slöl-si, ?l3silk, ürspbik. 14. dloremder bis 8. Der- mder. Htaätinuseum Lautrer». Tiixileb 10—1, 2—4 Dbr. ^Deutsche Heim alb Uder! von lZertka Zrllessen Licktbildervorträge -mp,-k,°n aus der Oberlausitz u sind« und Land. -: Näheres durch D. Aillsssen, Bautzen, Wsttinstr. 40. » Verlag der Postkarten und Kunstblätter Deutsche Heimat- ! bilder und der Sächsischen Heimatschutzpostkarten. ! ^llllIIlll!IüNMIUj>IljIlflINM,iMU,II,II,lI,I„IMll,,,,MIllMMlIlllilll>>lIIIMI,IllIlIMIMl>II«IIIlUIIMIIlIMlUl>IllIlIltltll>lI(L Ba^uasnvais der Gberlausitzer Heimatzeitung bei freier Su- — stsllung durch dis Post Mk. 5.—, durch den Boten Mk. 5.70. Zahlungen können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbsstsllung spätestens 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: Der JnjeA-nt-il b-lteht aus zwei -—2 2- Spalten. Die Berechnung erfolgt nach Millimetern und betragt der Preis für einen solchen in einspaltiger Breite 40 Pfennig. Verantwortlicher Leiter: D t t o M a r r, Daichenau, Sa. Druck und Ver- I«ß Alwin Morr (Inh. Vtto Mor»),Buchdrueilerei, Lieichanoo, So