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Zu dem blauen Himmels-Äiher Stieg sie jubelnd in die Hob, Bis sie dann vom Singen müde Abwärts flog zum grünen Klee. Ich erwachte aus dem Sinnen, Als im West die Sonne sank. Hcimattal in deinem Frieden Sing ich dir Lob, Preis und Dank. l f XXrr XIXI - XXL/ eXLr lilNIINNIMNUUlTmillNNINIINIIINNNNNUINUMNNINNNNMNIIiMlNNNNNUNIIIINIINININII Der Malzmönch von Zittau (Nach der bekannten Sage) durstig, schon seit alter Zeit, Gilt unser Zittau weit und breit, Drum hört jetzt lustig. Weib und Mann, Die Mär von unseim Malzmönch an. Es gab dereinst die Brauercin Der Stadt und auch des Klosters fein, Das Klosterbicr macht' jeder gern, Das Stadtbier keiner von den Herrn. Laurentius der Pater hieß, Des Kunst es so geraten ließ, Bei Tag und Nacht stieg er hinab Und seinem Bier den Segen gab. Von Rosenholz sein Becher galt Von ganz besonderer Gewalt, Und den zu haben und den Spruch, Schien jedes Mittel recht genug. Ein Brauknecht von der Stadtgcmei»' Liebt Klostermeisters Töchterlein, Der sagt er seine Absicht klar, Sie ließ ihn ein mit seiner Schar. Da kam der Mönch gewandelt bald Und macht vor jedem Bottich Halt, Senkt seinen Becher in die Flur Und brummte still sein Verslein gut. Da kamen schon der Teufel vier Und schleppten fort den Ärmsten schier. Zum Stadtbräu ging's und segnen sollt's Der Mönch mit seinem Rosenholz. Der sträubt sich erst, doch bald gcschahs, Bis daß der Mönch erschöpfet was, Man schleppt zum Kloster ihn zurück Und pries den HErrn ob solchem Glück. Der Bürgermeister und der Rat Ins traute Ratsherrnstübel trat, Zu kosten von dem edlen Saft, Den so geweiht des Mönches Kraft. Der Stadtrat trank kaum einen Schluck, Da halt' man schon des Tianks genug: „Das ist ja Essig und kein Bier, Ich glaub, wir sind betrogen schier." Der Brauknecht, dieser böse Mann, Dacht, wer da flucht, auch segnen kann, Den Becher brauch ich und den Spiuch, Dann wild das Bier bald gut genug. Und wieder schlich er sich hinein Mit Klostermcisters Töchterlein, Bald kam der Mönch mit schwerem Schritt Und teilt dem Bier den Segen mit. Da Hub der Knecht ihn übers Faß: „Du sällst in dieses eis'ge Naß, Gibst du nicht Spruch und Becher, Wicht. Sag deinen Spruch!" — „Ich sag ihn nicht!" Dem Knechte bald die Kraft entschwand, Die Jungfrau siehts, des Mönches Hand Faßt sie, sie schwankt, sie stürzt hinab, Mit ihr der Mönch, ins nasse Grab. Der Knecht ertrug es nimmermehr, Er sprang den beiden hinterher, Versunken waren nun die drei, Und mit dem Zauber wars vorbei. Am nächsten Tag ein Brauknecht kam, Sah, daß der Becher oben schwamm, Er denkt und sinnt, und kostet schnell — Nie mar so gut der braune Quell. Und jeder sagt es in der Sladt, Das Bier nie so gemundet hat — Bis daß man sah die dreie tot, Da ward das Klosterbräu zum Spott. Das Stadtbier kam nun hoch in Schwang, Allorten lobte man. den Trank. Noch heut es wohl der Malzmönch weiht: So trefflich bleib es allezeit. P. R. Z. Anne wvahre Geschichte nue schiene Geschichte hoa ich itz amol zu hiern gekriegt und se is es wart, doaß se o no mihr Loite derfoahrn. v Dar miersche derzahlt hoat, hoat se vo dan, dans falber poaisierl is. Ne weit vo ann Barge, dar siehr bekannt is ei unser lieben Aberlausitz und zo dan de Loite vu weit har gefoahrn und gelofen Kumm — d'r Waig uffn Barg is wirklich schiene und d'r Wirt is su gemietlich, war durt üben iber Nacht bleibn will, brauch sich keene Filzloaischen mitbreng, d'r Wirt hoat a ganz Restl s'r seine Gäste paroat stiehn, wingstens woarsch fern Kriege su — leit doas Durf, a dan Winklersch August wohnt. Doas is a Moan, dar sei Zeug zusammde hält. A oarbeit vo srih bis obends. Doas gefällt senner Ahlen. Doas poaßt dar aber ne, doatz a monchmo» an Kratschn zu an Gloase Bier gieht. Se resniert oallemol tichtg, wenn a a bist späte heemkimmt. Doas eene Mol woarsch nu o siehre späte gewurdn und August noahmch anacht, doaß de Froe ne uswachte. Un'n an Hause zug ar sich glei de Stiefln aus und üben soag a, doaß a as Bette koam. A w>ar schun hoalb an eiichlofn, uf eemol kimmts'n ei: „De hoast doch deine neue Seinse uffn Kliefelde lieg» lussn, wenn d'r die gemaust wird." Wenn a itz usstoand und sich oazug, würde de Froe munter ward» und tichign Krach machn. Aieberlätste sich die Sache. Am bestn wirds wühl sein, du leesst glei an Hemde raus, bucht a, itz ei d'r Nacht siehtch kee Mensch und de Ahle denkt, du bist uffs Häusel gegangn. Ls ging ganz gutt, kee Mensch koam und de Seinse loag noa uffn Felde. Die noahm August uf de Achsel und machtch heemzu. D'r Mond ging us und's wurde Heller. Kee Lift! rihrte sich. Vo weiin sung anne Turmuhr zu schloin oa. August zählte, s woar im zwölfe. Uf eemol hiert a su woas, wie wenn Schriette kämen. August stand und hurchte. 's koam nähnder und a soag, doaß is a Liebspoar woar. Kreiz no amol, woas wird'n nu, ausreißen koannste nemieh, gesahn hoan se diech, woas wachste oak. Do koam'n a gudcr Gedanke: Die wirschte tichtg verschrecken. A packt de Seinse mit beedn Händen oa und schwingt se ibern Kupp. Su gieht a ps die beedn zu und soit mit raicht tiefer Stimme: „Bis hierher und nicht weiter, der Tud will seine Upfer hoann." Die beeden woarn tuds derschrocken und rannten woas se kunntn und August koam gutt heem. M. W., Rosenhain. Die Wittig (1918) Brausendes Wässer, tückische Flut, Du hast verschlungen Leben und Gut, Viel Glück und Liebe zogst du hinab, In dir fand Hoffen ein nasses Grab. Klagen und Weinen, viel Herzeleid, An deinen Ufern, in schwerer Zeit Hab' ich vernommen. Bangender Schmerz Hat herb gebrochen trauernden Herz. Hellklares Wasser, wer darf dir trau'n? Es grünen die Fluren, die Menschen bau'». Durch deine Fluten vernichtest du, Was Fleiß geschaffen in stiller Ruh. In deinem Frieden liegt Sonnenschein, Goldige Rosen blühen am Rain, Schmücken die Stätten der Todesnacht Und ewigen Ruh' mit ihrer Pracht.