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VVVZ Dor Hoido Herbst ZDDD MMUMMMMMMIMHHMMMMMMHMMMMMMMMHMMMMMMMIMMMMMM Die Sonne brannte wohl gar zu sehr, Herbstmatt schien heut mir die Heids, Schon hingen dis ersten Blätter schwer And welkende Danken am Kleids. And dis Immen, sie summten heut auf und ab. Wie bedrückt schier von ihrer Deuts, And tiefer senkten die Köpfe herab Dis köstlichen Blüten der Heide. And die Stills, sie lähmte mir hsrbstmüd und bang Das Her; "und die Füsse gar beide, And es ward der Weg mir unendlich lang. Der Pfad zu der Hütte der Heids. Hinter Wolken verschwand bald der Sonne Glühn, ' Schwer nah schien der Welt Weh und Leide, Der Welt, in die heut um's Brot musste ziehn Ein stolzes Kind jener Heids. Llilabeth Steuds f. Das Lebensende zweier Dorfmusikanten im Wittigtale Von Will). Fischer I. Armenhaus wohnte, 's ist lange schon her — Es ist keine Sage und auch keine Mär — M Ein Schneider, ganz friedlich, war arm wie die Maus, Er konnte nicht locken den Hund aus dem Haus! War ehrlich und redlich, hat heiteren Mut, Ihm wallte in'n Adern Musikantenblut. Er hatte ein lügend- und ehrsames Weib, Sie liebten sich beide zum Zeitvertreib. Des Schneiderlcins Liebe war frisch und gesund Sechs Kinder erzeugte ihr eh'licher Bund. Er machte die Kleider nicht immer nach Schnitt Der neuesten Mode im G'säß und im Schritt; Denn Flickschneider war er, bei Bauern bekannt, Von einem zum andern da ging er galant. Bei all feinem Sticheln mit Nadel und Zwirn Strengte er nimmer sich an sein Gehirn. Ihm war es am liebsten, wenn's heiter herging, Da nahm er die Fiedel und strich sie ganz flink, Es tanzten die Burschen und Mädchen im Kreis, Des Schneiderleins Stirne erglänzte im Schweiß. Des Sonntags zur Kirche sah fromm man ihn gehn. Er blies von dem Chore Posaune sehr schön. War er auch kein Meister vom richtigen Ton, So war dies zur Ehre des Höchsten kein Hohn. War aus in der Kirche der Sing und der Sang, Da eilt er zum Kretscham, wo's Schnapsgläser klang. So war es die Sitte jahraus und jahrein; Still trank er sein Schnäpschen und dann ging er heim. Und einmal im Winter, wie's hundekalt war, Da narrt ihn der Teufel des Morgens schon gar; Er ging an die Arbeit frühzeitig um acht, Noch eins wollt er schweppern im Kretscham ganz sacht, Weil bitter die Kälte und eisig der Wind, Da lief er und rannte er einmal geschwind Schnell über die Wittig — vom Eise erstarrt — Hinüber zum Kretscham, wo seiner man harrt; Doch nur bis zur Mitte trug's Eis seine Last, Da sank er ins Wasser, vorbei war die Hast. Mit Stangen und Haken zog man ihn heraus Und naß wie ein Pudel sah's Schneidcrlein aus. Es nahte sein Ende. Nach Wochen zur Ruh, Da deckte mit Erde den Schneider man zu. Verstummt ist die Fiedel, ihr lieblicher Klang, Die Saiten zersprungen und aus ist der Sang. II. Es lebte ein Schuster zur selbigen Zeit Im einsamen Dörfchen in Freude und Leid. Als Dorfmusikante war weit er bekannt In Sachsen, in Preußen, im böhmischen Land. Ein Haus mar sein eigen auf niedriger Höh', Doch leer seine Tasche und 's Geldportemonnaie. Sein Weib war Iwpfgröber mit schimmligem Haar, Klatschsüchtig, sie machte den Standpunkt ihm klar, Weil gern aus dem Wege der Arbeit er ging, Nur darum, weil meistens das Pech daran hing. Das Pech an den Hosen, das klebte ihm an, Im Wirtshaus als Zecher, da stellt er den Mann. Heim ging er mit schiefem und wankendem Schritt, Doch niemals die Gleichheit vergaß er im Tritt. Die Stütze war immer sein Stecken und Stab, Und heimwärts sein Führer, der Richtung ihm gab. Er blies die Trompete mit schmetterndem Ton Zum Tanze, in Kirche, zur Prozession. So hat er sein Leben als Schuster verbracht, Als Meister der Töne bei Tag und bei Nacht. Und als ihm der Teufel gab heuchelnd den Strick, Da brach er im Alter dann Hals und's Genick. Er hatte vom Berge geschaut in die Welt, Im Beutel der Tasche kein klingendes Geld: „Ade nun, ihr Hügel, du grünende Flur!" So sprach er, „ich scheide, still steht meine Uhr, Ade, auch Trompete, du warst das Signal, Pech halt' ich im Leben, der Durst meine Qual!" So endet der Dorfmusikanten ihr Lauf, Der Herrgott nahm beide im Himmel sic auf! MINIINIIIUIIIIIIUIIIMIIIIIIIIIMUIIIIMIMIIIIIIMIIIIIIIMIMINMIMMMIIIMIMIIMIIMMIIII i De Hölf I Nach Fritz Reuter von Richard Blasius „Mer Kriegen doach ne 's Heu zoraicht," D soit Bauer Föschcr über sie. „Iohoann, Iohoann," rufst a 'n Knaicht, „wu Teifl ös dar Biäbl hie?" Endlch kroicht Iohoann aus'n Struh: „Woas wolln Se denn? Do die ich ju." D „Hörscht Du denn ne, doß'ch no Diär brüll? Woas machst dort, su mucksmäuslstöll?" D. „Nu weiter nischt. Iech schlöff a Stick, denn'ch oaß mich heute Möttch zo dick, daß mich dcrr Magen ömbend'g druckt." — „Wu ös'n Chröstjan?" — ,,'ch die oh zo hoan," soit dar ond koam oh avirguckt. Z - „Nu soi ock, woas mußt Du dort boann?" — „Nu weiter nischt, iech half Iohoann." Wiederaufleben tschechisch-wendischer Kunst in Bautzen Darüber wird uns von unserem Bautzener Mitarbeiter ge schrieben: Man muß von einem Wiederaufleben reden, denn das tschechisch-wendische Gepräge, das Bautzen vor Jahrhun derten als Mittelpunkt der damals zu Böhmen gehörenden Oberlausitz trug, ist mit der Germanisierung nach und nach gewichen. Bekanntlich haben während des Krieges und der Revolution, besonders durch den bekannten Wendenführer Barth, die Wenden der sächsischen und preußischen Lausitz lebhafte Anstrengungen gemacht, das Wendentum in diesen Gebieten wieder mehr heroorzukehren. Sie haben dabei eine Reihe von Forderungen durchsetzen können. Als eine Folge der Wenden bewegung ist zweifellos auch die Tatsache anzusprechen, daß die Wenden neben bedeutsamem wirtschaftl'chen Leben nunmehr auch wendische Kunst entfalten wollen. Der Wendische Stu- dentenoerein gab anläßlich seiner 42. Generalversammlung am Sonntag, dem 5. September, eine Vorstellung im Bautzener Stadttheater mit vorangehendem Konzert. Ls ist das erste