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282 Gverlauflhsr Hslmaizsitung Är.24 spricht, wie v. Kaiser im Kiichenblatt schreibt, sicher dcn Wünschen so manch anderer Gemeinde, und mag als ein Vorbild, wie man ein solches veranstalten kann, kurz gekennzeichnet werden. Ort der Handlung ist die Wohnstube eines Hauses in der Gew inde. Vater, Mutter, Kinder und Großeltern freuen sich der Hssfnung, bald wieder der Glocken Ton in der Gemeinde zu hören. Da konimen, wie es eins der Kinder einst im Walde am Bieleboh träumte, die alten wie neuen Glocken vom Berge herab, treten in den Familienkreis ein. Die alten Glocken erzählen von dem, was sie in längst vergangener Zeit erlebten, in der Zeit der Reformation, des 30jährigen Krieges, in der Zeit vor 100 Jahren, sie gedenken treuer Pastoren und Glieder der Gemeinde, die sich um sie verdient gemacht haben. Die Glocken, die erst vor sieben Zähren (1912) beschafft wurden und bis auf eine dem Kriege zum Opfer fielen, berichten über ihren kurzen Lebensgang — da treten die neuen Glocken von 1919 vor, die Christusglocke, die Lutherglocke und Friedensglocke grüßen die Versammelten mit glaubensvollen, mahnenden, segnenden Worten. Freilich noch fließen stille Tränen der treuen Mutter um den Sohn, der sich noch in Ge fangenschaft befindet, da tritt auch er zum herzlichen Willkommen aller ein, die Freude ist voll und stimmt sie zu einem freudigen „Nun danket alle Gott". Alle reichen sich die Hand, Fried soll nun sein in Herz, Haus, Land und Gemeinde, über dieser schönen Gruppe aber erscheint der Friedensengel, singt und spricht von dem wahren Frieden, von besseren Zeiten als sie jetzt sind, durch Christum den rechten Friede- fürsten. Alle, Familie, Glocken, Friedenscngel und wohl auch Hörer vereinigen sich zur Schlußstrophe: „Allein Gott in der Höh sei Ehr!" Das ganze trägt eigen schlichten, dabei lebendigen weihevollen Charakter, das rein Ortsgeschichtliche darin läßt sich leicht teils ausschallen, teils für andere Ortschaften entsprechend umgestalten. So dürfte sich das liebliche Festspiel für viele Gemeinden bei gleichem Anlaß durchaus eignen. Das kleine, schön ausgestattete Buch ist außer mit dem Titelblatt der Beiersdorfer Kirche mit einem Kunstblatt von Ludwig Richter „Der Glockengießermeister" aus den Bildern zu Schillers Lied von der Glocke und dem Lutherwappen geziert; eine Glockcnkunde von Beiers dorf geht ihm voran. Es ist zu beziehen durch das Pfarramt zu Beiersdorf (Sächs. Oberlausitz), der Ertrag dient zu kirchlichen Zwecken. Möge das sinnige Festspiel (Preis 2 Mark) die Glockenweihetage wie in Beiersdorf, so in vielen anderen Orten festlich gestalten helfen. Die zwei aus Anlaß der Glockenweihe gehaltenen Fe st predigten sind ebenfalls im Druck erschienen und durch das Pfarramt in Beiers dorf zu beziehen. Die erste, die Weihepredigt, hielt der Ortsgeistliche ?. Ernst Seidel, die zweite, die Festpredigt, v. Max Heber, Superintendent und Oberpfarrer zu Radeberg. Abschiedsgedanksn Bald ist der letzte Morgen angebrochen, Der in der trauten Heimat mir geschenkt. Mit Dangen hat in arbeitsreichen Wochen Mein Herz sich kummervoll in ihn versenkt. Wie wird mirs jein in jener letzten Stunde, Wenn ich mich von der Heimat trennen mutz, ^m Geists schweif ich durch die weite Runde, Dem Fugendtraum geb' ich den Abjchiedskutz. Wie wohlvertcaut sind mir dis Stratzsn, Stätten, Dis hell bescheint dec Sonne gold'nsr Strahl, Dich, teure Stadt — beschützt von Dsrgesketton — Degrütz' in Wehmut ich zum letztenmal. Mein Port bleibst Du in Freuden wie in Schmerzen, Dein denk' ich in des Lebens Lust und Leid, Du bist das Höchsts Kleinod meinem Herzen, Geliebte Stätte meiner Fugendzeit. HildaMath«» SooollooMoovovNwocooocrooMcooooceoollcoooooMoooooMllocMXXM Kunstgejchichtllche Führungen durch Dautzsn und Kunststätten der (Umgebung Führer: Museumsdirektor Dr. Diehl Schlotz Neschwitz mit Gemäldegalerie und Altsrtumssammlung. Für etwa 25 Personen. Donnerstag, den 2ö. August. Abfahrt Dahn- Hof Dautzsn früh S Nhr 20 Minuten. Teilnehmergebühr 3 Mark. Kloster Warienstern und Kamenz.Für etwa 20 Personen. Donners tag, 2. September. Mit Kraftwagen von Dautzsn bis Kamenz. Abfahrt Keaftwagenhalle Dautzen früh ö Nhr 50 Min. Teilnehmergebühr 4 Mk. Die Reisekosten trägt jeder Teilnehmer für sich selbst. Uber den Schloßbergwipfeln ragt der zackige Z^LUllUlslljUb). Zahn hxg Warlturms hervor, der seit bald 1000 Zähren die Grenzfeste schützt. 2m klafterdicken Gewänd stehe ich und bade meine Seele rein vom Staub des Alltags. Liebevoll und dankbar streicht meine Hand über das Mauerwerk, das deutsche zzraft emporgetürmt Hut. Halte in Ehren, deutsches Volk, was Dir geblieben ist in aller Armut und Schande der Jetztzeit. Laß Deine Schläfe umwehen vom Hauch deutscher Heldenkraft, Du Besucher dieser Hochwarte! Hier im tiefen Fenster saßen die Frauen und grüßten hinab, dem heimkchrendcn 2agdzug entgegen. Was könnt ihr erzählen, ihr Steine! „Fritz Meier aus Pulsnitz, 26. 5. 1912" — „Minna Schäfer — Karl Wehmut, Pankow-Finsterwalde". Wie ein Guß kalten Wassers rieselt's mir den Rücken hinab, wie ich die 'Zeichen entziffere. Und da, in der Fensterleibung gar in fußgroßen Olfarbezllgen: „Gesangverein Frohsinn, Frühjahrspartie 1897". — Rot fühl ich's meine Stirn überlaufen. Ist das alles, was deutsche Menschen empfanden, die hier oben verweilen durften? — Jag sie hinunter, Du Wanderer, im heiligen Zorn! Treib sie hinaus die Hohl köpfe aus diesem Tempel oder — besser noch, sprich ihnen zu mit ernstem Wort. Hilf Du ihnen, loszukommen in ihrer armen Seele vom Hauche des Kinos und vom Klanae des Operettenschlogers! Aushören muß unser „Publikum", ein Greuel zu sein den Forst- wirten und Bauern, den Hütern landschaftlicher und geschichtlicher Schätze. — Lehr aber auch die anderen, die allzu romantischen Seelen, daß es nicht wohlgetan ist, durchaus einen Splitter loszuklopfen vom Fenstermaßwerk der Burgkapelle zur Erinnerung, und lehre die Sangesfrohen, daß sie nicht unter allen Umständen nun hier oben die Lorelei zu singen brauchen. Zeige ihnen, daß es schöner ist, sich zu freuen am Ticken des Rotschwänzchens auf dem Säulenstumpf drüben und an der rotbraunen Falkenfeder, die der Wind langsam zum offenen Rittersaal hereinweht. Lehre sie, den Ahnen zu danken und ihrer zu denken in Stille und Ehrfurcht. DGold- undGilberwarenD W Trauringe nach Mast :: Auswahl W Werkstatt für Neuarbeiten und Reparaturen /// W D Paul Lange, Aittau D M Goldschmiedemeister // Mandauerberg 17 M mir auf meine Siedlung mit Gartenbau u.Kleintiersarm einige tausend Mark- Hohe Verzinsung in bar und Erzeugnissen. Gesamts Anlage und Be stand als Sicherheit. Siedlung Nudolpv in Nlolzscks. Verantwortlicher Leiter: Gtto Marx, Reichenau, Sa. Druck und Ver lag Alwin Marx (2nh. Gtto Marx), Duchdruckersi, Reichenau, Sa. LekrerObst'sNerventee zum kurgsbraucb b. Nervenkrankheiten, Kopf schmerzen, Schlaflosigkeit v. besterprobtsr Wir kung, zugl. Nrterien-Verkalkung vorbeugend, provs (kür eine Woche) . . . Mk. 4.— Monats-Menge Mk. l S.— Suherdem besterprobt: Levrer Obst's Nstbma-, vlas-, vlut rsinig.-, vleicksucdt-, Darm-, lieber-, Srauen-, Sers, iöals-, Sämorrb.-, Lun gen-, Lever-, Magen-, Nieren-, Nvsu- mstismus-, XVafsersucbts -Les u. a. m. :: Senauere Nngaven srkorderlick. :: 1^. Obst:: lÖerrmannsdorf U. E'""