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de Pauern und bruchlcn oageschlappt, ach du meine Gicte! Und war an Goarlen hoatte und a paar dicke Apein, dar bruchte se oagetroin. Fischer hoatte uff dan eenen Kumpusthaufen an grüßen Kirbs. Ich soite doas Kroamern und dar machte glei mit an kleenen Handwoinel lus. Fischer huls dan Kirbs uffloaden und Kroamer stroahlte und suckte oab. Nu is buch doa ungen oam Ntederture de Schulstroaße a wing steil nuff. Kroamer keuchte mit senn'n Kirbs lus und uff dam hulprigen Pfloaster ging met Woinel aus'n Leime und dar Kirbs toat blüh uff dan Ogenvlick woarten, wu ar und ar kunnte surtmachen, runger zum Fischer, heem, suste «lischt ock heem, wu ar gewachsen woar. Ar toat doas o und kullerte de Schulstroaße nunger, Kroamer ließ sei Woinel lus und machte htnger senn'n Kirbs har und derbet prillte ar: „Mei Kirbs, mei Kirbs!" A paar sitte Lausejungen vu dar Mauer» goasse, die koamen groade aus dar Slrickstunde mit ihren Hulz» pantuffclln oagekloappert. Na, die doas Theater sahn und hinger» har rennen, woar eens. Und derbeine prillten se: „A Kirbs, a Kirbs!" Is woar a Geteese und a Gekloappere, heiliger Bim bam, su woas hoaste no nie gehiert. Ungen macht de Schul» stroaße an kleenen Bogen und mei Kirbs sauste oa doas eene Häusel und doa trat ar explodieren, ock bluß Scharben loagen rim. Wie oaber Kroamer oagejecht koam, hoatten die Lausepiapel vu dar Mauergoasse schunt bale oalles gemaust und Kroamer toat ock bluß a poar kleene Stickel ufflasen. Ar woar schiene fuchtig, oaber doas hoals nu oalles nischte. Ar machte senn'n Woin wieder a wing zuraichte und machte heem, denn is woar duster gewurden. Oam andern Toage toat ar no amoal zu Fischern giehn und dar goab Kroamern an neuen Kirbs, dar woar no griffer, und ar goab senn'n Hand» woagen mit. Mit dan is Kroamer o glicklich heemgekummen. Uff dann dicken Kirbs woar ar oabrr stulz und ar liß sich mit dam Ungeticm oabnahmen. Doas Bildet hoatte dar Futtegroas lange ei senn'n Koasten und uff dam Kirbs klabte a Zettel, doa stoand druff: „Hundertzahn Pfund." A Ioahr druff, bemm Schitzenfeste, hoatte Kroamer wieder anne Bude hausten. Ich troank a Glasel Bier und soite: „Na, machen Se doas Ioahr wieder anne Ausstellung?" „Ioa, Herr Dukter, oaber doasmoal mach ich anne Hundeausstellung." „Nu oaber Kroamer, die alen Teelen, die wer hie ei dar Stoadt hoan, mit dan is buch weeß Gott kee Stoat zu machen." „Luffen Se mich ock machen, Ich war die Sache schunt fingern, Jakoben sei Bernhardiner is schunt oagemeldt." Is tauerte o goar nie lange, doa soite Oberscht von Hagen zu mir: „Woas soin Sie zum Kallerkroamer? Dar will vu inse Handel ausstellen. Hinte murgen, ich soaß groade und troank Koaffee, doa kimntt ar oa und soit, ich füll mein'n Pudel und mei kleenes Dackelchen uff senne Ausstellung bringen, ei zwee Wuchen gietsts lus. Nu, ich hoan nausgeschmiffen." Ich mußte lachen und soite: „Wissen Se woas? Itze giehn wer ei a Roats- kaller und trinken a Glasel Bier." Wir faßten ins hie und Kroamer toat mich sroin, woas ich hoan wullte. Dan Oberscht soag ar nie oan. Kroamer bruchte a Gloas Bier und ging wieder oa senn'n Schenktisch. Doa wurde dar Oberscht fuchtig und prillte: „He, Kroamer, a Gloas Bier, a Seidel, oaber fix!" Kroamer driahte sich im und meente: „War mir seine Hundel nie uff de Ausstellung giebt, dar braucht o kee Bier bei mir zu saufen." Na, dar Oberscht lachte und wir machten bale furt. A paar Tage weiter, do stoand eim Blatel: „Wie wir soeben erfahren, hat Herr Ratskellerwirt Kramer die geplante Hunde» aasstellung verschoben. Sie soll am Weihnachtsheiligenabend um sieben Uhr beginnen und am ersten ^eiertage abends fünf Uhr beendet sein. Herr Kramer verspricht sich gerade am Heiligen Abend einen starken Besuch." Nu, doas goab an Spoaß! Oam Heiligen Oabend machte Kroamer im sieben immer zu, denn's koam buch kee Luder meh ei de Kneipe. Und doa wullte ar Hundel ausstellen? Kroamer schimpfte und fluchte und machte ei de Redaktion. Oaber dar Blatelmoan zuckte de Achseln und meente: „Redaktionsgeheimnis", wie Kroamer wissen wullte, war dann Schoabernack gespielt hoatte. Na, aus dar Ausstellung wurde ieberhaupt nischte, denn Kroamern riehrte bale noach Michaelis dar Schlag, groade wie ar und ar wullte a Flasche! Wein aus senn'n Kaller ruffhulln." Dukter Methner und ich woaren heemgekummen, und wie wer zu Oabend gegossen hoatten, meente Lenchen: „Grußvoater, hoaste Wilhelm schunt vu dar schienen Elsa, vu dar Nixe derziahlt ?" „Nee," soite Methner, „aber poassen Se uff: Hoan Se dam Schnittwoarenhändler Hanke uff'm Moarkte senne Tuchter Grete gekannt?" „Iu, die hoa ich gekannt, die hoatte buch dan Schneider Kluge geheiroat." „Stimmt! Die hoatten a Madel, a hibsches Dingel." „Ioa, Herr Dukter, doas weeß ich." „Na gutt. Als», Kluge ging noach Grußbrassel und Elsa, su toat sei Madel Heeßen, koam oalle Ioahre zu a Grußeltern, zu Hankes. Ich hoatte immer meine Freede, denn se wurde oun Ioahr zu Ioahr schiener und stoadlicher, oaber ich weeß nie, ihre Logen toaten wer nie gesoallen. Alsu, doas eene Ioahr woar se o wieder hiehar gekummen, se kunnte su im de zwanzig rim sein, doa koam ich mit Just zroat Richter su raicht fidel aus Launern senner Wein stube. Is woar schunt späte und dar Bullmond toat ins heem» leuchten. Doa koamen wer oa dan Brunnen uff'm Moarkte und doa stulperte ich ieber woas. Wir soagn noach und woas woars: Weibersachen. Nu, doas woar ins no nie viergekummen, doaß Recke und Hemden vu an Weibel mitten ei dar Nacht uff dam Moarkte rimloagen. Uff emoal hierten wir s eim Brunnerttroge plätschern. Doa soaß weeß Gott a nacktes Froovulk hinne. War woarsch? Elsa, die schiene Elsa. Nu, wir beeden alen Krippen» setzer hoatten a wing eenen weg, ins woar doas nu a Spoaß. Oaber wie wer genauer hiesahn toaten, doa merkten wer dan Broaten. Elsa woar nie ganz bei sich. Se blätterte aus dam Boade und tanzte uff dam Moarkte rim. Uff emoal sauste se nieder zu Hankes. Nei ei de Haustiere, oaber de Kledasche ließ se liegen. Wir roafften oalles uff und Richter noahms mit heem. A andern Tag gingen wer zu Hankes. Froo Hanke noartschte und flennte wie nie gescheidt, denn Elsa woar schunt furtgeschoafft wurden. Se woar verrickt gewurden und doa hoatte se dar ale Halike eis Spittel gebrucht. Bur zwee Ioahren is doas oarme Ding ei Leubus gesturben, se hoatte sich eigebildt, se wäre anne Nixe." „Sahn se," soite Dukter Methner, „su hoan moanche hie a dieses Ende genummen. Ich die raicht früh, ich koans nie gleeben, doaß ich nu schunt neunzig Ioahre die. Oaber wie lange no, doa kimmt o zu mir dar Sensenmoan. Oaber Hinte laben wir no und uff a langes Laben wulln wer oastoßen. „Prost Wilhelm!" „Prost Herr Dukter Methner!" Ich reeste a andern Tag oab und Methner und Helene Kruchten mich zur Boahne. Derheeme loag schunt wieder a Telegroamm, ich mußte noach Bremen soahren. Noach eener Wuche koam ich wieder derheeme oan, doa loag uff metm Schreibtisch anne Depesche und a Trauerbrief. Helene zeigte mir dan soansten Tod oum Grußvoater oan. Ich kunnte nie zum Begräbnis soahren, denn wie ich und ich loas de Depesche, doa woar ar sckunt begroaben. Dar liebe Gott wird Dukter Methner, dan guden Menschen, de Arde leicht warben loassen. III»IIII»IIIIIIIIIIII»»IIMM»IIIII»IIINII»III»II»NIIIIIIIIIIIIIIINI»III»NII»IIUII»IIINNNN»IIU glauben keine Fehlbitte W W;u tun,wenn wir imÄnter- esse der Dortiesung der Liebs zur Heimat in allen Kreisen unsere Abonnenten bitten, dis „Gberlausitzer Heimat zeitung" in allen Freundes- und Bekanntenkreisen zu empfehlen Die Geschäftsstelle der „Gberlausitzer Heimatzeitung" :: In neuer Auflage erschienen: Hennorch-Lobols Lausitzer Dialektvolksstück GegenEinsendungvon3.20 in sechs Abteilungen von Mk. (einschl. Porto) zu be- Mlh.Friedrich, Reichenau ————— ziehen durch den Verfasser