Volltext Seite (XML)
Oaber dar Moagistroat soite, ar dürfte keenn zweeten Walken- kroatzer hiebaun, und doa wurde doas zweete Haus klenner. Hernoach koosie Walter dann Goarten hinger Iakobn senn'n kleenen Goarten, su wurde Jakob richtig eigekastelt. Immer oabends ou achte bis im zahne wat Jakob de Fleete bloasen, eim Goarten uder bei uffnen Fanstern. Nu, doa toat dar Waller, dar ale Krawoattenmacher, oaber fuchtig warben, oaber doas stierte Jakob nie. Ar hoatte o a kleenes Hundel und wenn dar amoal oa Wallern seim Hause a Beendet Huchheben wat, doa schmiß Waller mit Sirenen noach dam kleenen Btcchel. Labe» wie ar doas oarme Vieh lulgeschmiss-n hoatte, mußte ar Stroase zoahlen und Jakob toat an neuen Hund, an Bernhardiner, geschenkt Kriegen oum Pustmeester, na, vur dam hoatte Walter buch a wing Schiß. Nu oaber kimmt doas schinnste: Jakob woar tut und ich mutzte zum Iustizroat Richter Kummen. Doa soaß schunt Kohlenwalter und a Moan su im de vierzig rim. Nu machte Richter a Aktevslick zeraichte und was dan letzten Willen oum Jakob vier. Doas Häusel toat dar fremde Moan erben, is woar a Musiker vum Infanirie-Regement Prinz August, ei dam Jakob o Musiker gewasen woar. Dar Moan hieß o Jakob. Ar mußte sich verpflichten, bis oa sei seliges Ende ei dam Häusel zu wohnen, und ar füllte oa Toagen, die besundersch genannt woaren, oabends vu achte bis zahne Fleete bloasen. Derzune koam no anne Stange Guld und dar Hund. Iber haupt, an Hund mutzte dar neue Jakob immer hoan. Wenn ar tut ts, doas heetzt, dar Jakob dar Zweete, doa sollte doas Häusel verkooft warben und dan Erlös sullte doas Waisenhaus ei G. Kriegen. Walter sullte doas Burkoofsralcht hoan, oaber doas Häusel sullte irscht weggerissen warben, wenns nimmeh zusoamm- hoalten toat. Ich erbte anne Soammlung vu Bugeletern und a poar schiene Zinntuller. Durte sttehn se. Nu srug ins Richter, eb wer und wer wullten de Erbschoaft oatraten. Lalle sotten joa. Walter woar griene und gilb eim Gesichte, ar schluckte und wite: „Wetter woarscht nischte?", doa braucht ich nie irscht harz». Kummen." „Joa," meente Richter, „ich hoa buch viergelasen, doatz doas Testament ei Oanwesenheet vu Dukter Melhner, Kohlenhändler Walter und Musikus Erwin Jakob aus G. eröffnet warben sullte. Oaber, Herr Walter, hie is noa woas fier Sie." Doamit goab ar Wallern an Brief, dann ar vierlajen mußte. Ei dam Brief stoond, Walter sullte uff senne Küsten dam Tischler Seidel an Groabsteen satzen, weil ar dann mit dar Hypothek su geschunden hoalte, doatz dar sich anne Kugel durch a Kupp gejott hätte. Wenn ar doas nie machen wullle, doa kennte Jakov dar Zweete doas Häusel noach senn'n Tude dam Waisenhause in G. vermachen, und doas kennte dermit machen, woas is wullle, oaber is sullle niemoals a grußes Haus hiebaun, lieber sulls a freier Ploatz bleiben, wenn doas Häusel, und 's ts altersschwach. Doa machte Walter heem, oaber ar hoat Seideln an Steen gefotzt. Nu ärgert ar sich. Ma soit, doatz Arger doas Laben oer- kttzt, oaber Walter ladt weiter. Wenn Jakob Fleete bloasen lut, macht ar nieder uff a Boahnhof und doa tut ar sich eenen oasaufen, ar ts bale egoal besuffen." Nu soite ich: „Tischler Seideln sei Sühn Paul is o su jung gesturben, ich hoa senn'n Groabsteen gelasen." „Doas is o su anne Sache vum Walter," soite Methner. „Hieren Se zu: Wie dar ale Seidel kaum eigeschoarrt woar — a Paster is nie mitgegangen —, doa koam Walter und wullle senne Hypothek hoan. Paul liff rim ou Herodes zu Pilatus, oaber Kenner wullte Geld hargahn, zu mir koam ar nie, ich hälts'n gegahn, oaber ich hoa Lischt später dann woahren Her- gang erfoahren. Na, kurz und gutt: Walter hoatte uff irgend eene Oart de Leute uffgehetzt. Doa bekoam Paul an Brief vu dam Sleenbruchbesitzcr Werner ei L., ar sullte amoal naus- Kummen. Paul ging hie und Werner goab doas Geld har, oaber dar oarme Paul mußte oarbeeten fier Wernern wie nie gescheidt. Und Werner und Walter, die beeden Halunken, waten mit dan Sachen, die Paul Tag und Noacht schoaffen toat, gude Geschäfte machen. Oalles woar oabgekoartetes Spiel. Nu hielte ich dan Kroam. Ich ging zu Paul und soite, ich wullte Helsen, doaß ar vu dan beeden Boampieren luskuwmcn kennte. Paul woar grüß und stoark gewasen, oaber doas Oarbeeten su drei Ioahre egoal weg hoatte dan Moan runger gebrucht. Ar toat schlaichl husten und ich wußte, woas de Glucke geschioin hoatte. Ich toat oalles regeln, machte de Bude zu und bruchte Pauln nuff ei doas ^Gebirge. Üben wullts o basser warben, oaber do woar durte a Feuer und Paul hoatte dan Besitzer aus dam Feuer rausgetroin. Doas woar zu viel. Ar kriggte an Blutsturz und stoarb. Ich hoan hiehar schoaffen lussen und nu liegt ar schun lange ei darArde." „Lärmer Paul," soite ich. „Ich hoa eim Roatskaller zu Mittch gegossen, woas is mit Kroamern und mit dam Buckbändler Weidner," toat ich nu froagen. Methner waberte lus: „Weidner hoatte egoal senn'n Arger mit senn'n Seeger. Weil doas Schind luder nie richtig gähn wullle, keeste Weidner uff eemoal eene Uhre noach dar andern, bis noach Silderberg zu Eppnern is ar gefoahren und hoat Seeger gekooft. Moanchmoal kunnte mer nie ei a Loaden, Weidner woar Seeger koofen. Ar machte Aus- verkoos vu Bichern, ock bluß, doamit de Seeger und se mußten Ploatz hoan. Bale soags bei Weidnern aus, wie ei an Uhren waden, und doa woar a Geticke und a Gebimmel wie uff an Iurmert. Is woar nimmeh schiene. Nu hoatte sichs Weidner ei a Kupp gesatzt, doaß oalle Seeger uff de Minute,schloin füllten. Ar machte 's bale wie Koarle d ar Finste. Eenes schinnen Oabends soaß ich mit Iustizroat Richter und Oberscht von Hagen ei dar Weinstube vum dicken Launer, und wir toaten aroade vum Weidner riaden, und Richter meente groade, doaß Weidner reef fiers Tullhaus is, doa koam dar reigestirzt und prillte ei de Stube: „Harr Dukter, itze giehn se oalle richtig, uff de Sekunde, Kummen Se ock lieber, Harr Richter und Harr Oberscht, Kumm Se, Kumm Se!" Nu, wir machten ins uff de Tücken und machten nieder. Is woar bale im sechse rim, doa schlug de Roatsuhre und glei druff gings lus bei Weidnern. Heiliger Brahma! Durte prillte a Kuckuck, durte no eener, doa schlug anne Wachtel, durte kiiwperte anne kle-ne Epieluhre: „Freut euch des Lebens", anne andre Uhre toat langsoam und bedächtig eenen Schloag noach dam andern. Na, kurz und gutt, is woar nie schiene, oaber is stimmte nie. Wie mer buchten, nu is dar Spuck oalle, doa teebste no a Seeger lus. Nu sullist du amoal Weidnern sahn! Ar noahm a dickes Buch vum Loadentische und schmiß doas oa dann Seeger und ar troaf o. Bimm, gings no amoal, doa krachte de Uhre runger und Weidner noahm se har und schmiß se uff a Moa kt. Gutt, doaß ar niemanden getruffen hoatte, denn haußen swanden anne Wucht Menschen und hielten doas Geteese. (Schluß f.) UUIIttIIUUU»IIUIIUI»IIIIIII»»»IIIIII»U»IIUII»I»IIUIIUIIII»»UIIII»I»»»U»IIIUIIIttIIIIIIIIII Hsiml Nbendlied von GttoFlvsfal, Bautzen. Dis Sonne Hinterm Berge ging stille nun zur Buh. Der Hirt mit seiner Herds treibt müd dem Dorfs zu. Bur Hütts Sehrt der Schnitter vom abendlichen Feld. Bei sanftem Lied der Nogel im Daum sein Nest bestellt. Daheim wohl unterm Hügel schläft mancher Müde aus, und selbst dis Träne findet !m Moos ein gastlich Hau». Nur mich treibt » ohn' Erbarmen fremd durch die Fremde fort — und brennt doch Weh tief innen nach einem Heimatsort.