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250 GberlausihsrHeimatzeiiunZ Är. 22 Wanderversammlung des Verbandes „Lusatia" am 11. Juli 1920. Oybin, 13. Juli. Zahlreiche Gäste sah am Sonntag der Kurort Oybin an läßlich der diesjährigen Wanderoersammlung des Verbandes „Lusatia" südlausitzer Gebirgg-, Humboldt- und Fortbildungs vereine. Die unsichere Witterung hakte zwar auch hier ihren störenden Einfluß geltend gemacht, doch fand die Veranstaltung wenigstens noch im Laufe des Nachmittags einen gewaltigen Zuspruch. Um '/-12Uhr fand im Kretscham eine F est-Sttzung statt, zu der sich namentlich zahlreiche Vertreter aus der weiteren Umgebung eingesunden hatten. Nach einleitenden musikalischen Darbietungen sprach Telegraphendirektor Reichard einen mit freundlichem Beifall ausgenommenen Festspruch. Es folgte eine kurze Eröffnungsansprache des Oberbahnhossoorslehers Haase, des Vorsitzenden des gastgebenden Oybiner Gebirgs vereins. Vorsitzender Berndt der Landsmannschaft Oberlausitz in Dresden dankte für den freundlichen Willkommensgruß und betonte das Zusammengehörigkeitsgefühl der Ooerlausitzer in der Fremde mit ihrer alten Heimat. Hofbäckermetster M ucke, Dresden, unterstrich mit gemüt- und humorvollen Worten die Ausführungen seines Vorredners. Sodann begrüßte Professor Dr.Weder, Zittau, als Verbandsoorsitzender die Versammlung, insbesondere den anwesenden Ehrenvorsitzenden, Konrektor Professor Dr. Lamprecht, und dankte dem einladenden Vereine sür seine Mühewaltung. Mit den zieloerwandten Vereinen in Herrnhut, Bautzen und Warnsdorf schweben Ver- Handlungen über ihren Beitritt zum Verbände; diese Mitteilung wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Mit Herz- lichen Worten dankbarer Anerkennung wurde auch des zu früh abberufenen hochverdienten letzten Berbandsvorsitzenden, des Oberlehrers Kramer, gedacht. Cvenfo wurde den im Kriege gebliebenen Berbandsmikg'iedern ein feierliches Gedenken gewidmet. Ihnen soll aus dem Kottmarhange am Spreequell ein würdiges Ehrenmal errichtet werden als lebendes Zeichen der Dankburkeit. Der Redner kennzeichnete dann die mannig fachen Ausgaben der im Verbände zujammengeschlossenen Vereine. Ihre Wege sind verschieden, aber gemeinsam das Ziel, die Erziehung sittlicher Persönlichkeiten zum Dienste des ewig Guten, des ewig Wahren und des ewig Schönen. 2m Anschluß an diese mit lebhafter Zustimmung aufge nommenen Darlegungen sprach Vorsitzender Haase, Lyvtn, in anziehender Form über das Thema „Aus Oybins ver- gangen en Tagen". Iyt geschäftlichen Teile knüpfte Herr Professor Dr. Weder in mehreren Punkten an das in seiner Begrüßungsansprache Gesagte mit genaueren Einzelheiten wieder an. Bezüglich der von den einzelnen Vereinen mtt großem Eifer betriebenen Jugendpflege wurde aus die Notwendigkeit hin gewiesen, den von teilweise anderen und neuartigen Zielen ein genommenen Nachwuchs zu tatkräftiger Mitarbeit an dem bisher Geschaffenen, zur Erhaltung uno Wetterführung des Bestehenden heranzuziehen. Weitere Mitteilungen beirasen die Wiedervewillt- gung von Fahrpreisermäßigungen sür Iugenowonderungen, die Benutzung der Jugendheime im Zlllaucr Marsrall und in Ions- dors, den am 27. Juni tn Tetschen avgehailenen Bertrelertag der böhmischen Bruderoereine. Einen breiien Rahmen nahm nunmehr derBericht über die Wanderwege des Verbandes ein. Der alte Lusattaweg soll von Kamenz bis Dresden verlängert werden. Den Herren, die am Zustandekommen der beiden neuen I-Wege mttgewtrki haben, wurde unter namentlicher Aufrufung der Dank des Verbandes ausgesprochen. Als Verbands-Organ wird die in Reichenau erscheinende „Overlaujitzer Heimat zeitung" empfohlen. Als Vorort sür die nächste Wanöeroersamm- lung kommen Schirgiswalde, Bernstadt oder H rrnhut in Frage. Diese und einige andere Angelegenheilen werden die nächste Ver- treieroersammlung beschäftigen. Ein Antrag aus der Mitte der Versammlung bezweckt ein Preisausschreiben zur Erlangung eines Ooerlausitzer Hetmutliedes. Ihm kann zur Zeit aus materiellen Gründen nicht näher getreten werden. Mit einer Einladung zu dem übermorgen stattfindenden Ausflug des Vereins „Globus"- Zittau schloß der geschäftliche Teil. Hieran schloß sich gemeinsames Mittagessen und Besuch des Waldtheaters, ferner geselliges Beisammensein ausdem Berge, Besichtigung des Oybinmuseums, Gesangsoorlräge des Oybiner Gesangvereins und ein prächtiger Mönchszug mit Ruinenbeleuch tung. Die Teilnehmer dürften von der Veranstaltung die besten Eindrücke mit heimgenommen haben, mmnmmm MIUMIIIMIIMMIMIMIMIIIIIIIIIIIIMIIIIMMIMIII Bei einer Hochzeit in Elstra geschehen wunderbare Zeichen Von Oberlehrer Fr. Beruh. Störzner Elstra stand von jeher eln Schloß, das der Stammsitz ( / verschiedener Adelsfamilien gewesen ist. Schloßbewohner und Bürger lebten immer in gutem Einvernehmen. Leid H und Freud teilten sie allezeit. Ein Freudentag für die biederen Elstraer war da der 24. August des Jahres 1583. Es feierte an diesem Tage unter freudiger Anteilnahme der ganzen Bürgerschaft der Schloßherr Hans Fabian v. Ponickau mit der edlen Magdalena Lichtenhainin aus Thüringen seine Hochzeit. Biele Ritter waren geladen. In feierlichem Zuge wurde die Braut eingeholt. Bei Einholung der BraUt erhob sich aber ein solcher Sturm, daß die Pferde mit dem Brautwagen nicht mehr von der Stelle konnten und stillstehen mußten. Als man dann beim Hochzeitsmahle saß, kam über die Tafel ein weißer Stein geflogen. Niemand wußte, wer diesen Stein warf. Die Gäste legten den Stein etliche Male beiseite. Er kam aber immer wieder. Da nahm endlich der Ritter Wolfsgang v. Werthern den Stein an sich und „führte ihn mit sich als Wunderzeichen nach Thüringen." An das Hochzeitsmahl schloß sich ein Tanz. Unterm Tanzen kam ein Reiter in gelben Kleidern auf einem weißen Rosse vor das Schloß des Hans Fabian v. Ponickau geritten und tat einen Schuß, der so gewaltig war, daß das ganze Herrenhaus erbebte. Alle hielten die Ereignisse für Borboten eines Unglückes, und schon am andern Tage sollte das Unheil kommen. Der Ritter Siege mund v. Maltitz wurde von Friedrich v. Lottitz gefordert und unten aus der Gasse niedergestochen. — Dieser Siegemund v. Maltitz hatte viele Vorboten seines Unglückes gehabt, aber diese wenig be achtet und war trotzdem auf die Herausforderung des Ritters v. Lottitz eingegangen. — Als er nämlich von seiner Burg wegritt, fiel ihm der Degen aus der Scheide. Beinahe hätte er auch mit der Büchse sein eigenes Pferd erschossen. Dann sprangen ihm an seinen Fingern plötzlich zwei Ringe entzwei. Beim Hochzeitsmahle löschten auch zwei Lichter, die vor seinem Platze standen, plötzlich von selbst aus. Er hat sich aber durch all diese Zeichen nicht warnen lassen. Vgl. Christ. Heckel: Chr. v. Bischofswerda. 1713 S. 284 u.285. Dr. Meuß: Sagend, d. Kgr. Sachsen. 1903, S. 257 u. 258. Störzner: Was die Heimat erzählt. 1904, S. 489. milttrimmmmimittmttmlilittluiilmiliillillittmiimmmttlmmmlilnimllimmmmttmn Ein kleines Haus Gft in des Wsltgstümmels axgem Schrein, Kommt mir der Wunsch nach^Stillgeborgsnjein, Nach einem Kleinen, trauten Friedsnshaus, Dort ruhte ich von Streit und Kämpfen aus! Nnd meine Sehnsucht geht landaus, landein, And jucht ein Häuschen, recht im Sonnenschein. Zm Grünen liegts, mit Linden vor der Tür, Mit eines Gärtchens bunter Blumsnzier. And in den Stübchen wohnt Bescheidenheit, Dis rechts Liebs, SonnenfröhlichKsit. Mein Häuschen du, mein Glück, mein Frisdenstraum, Wo blieb für dich aus dieser Erde Äaum? Kein Gut ist mein, nur meins Sehnsucht baut. Wenn sie ersreut die fremden Häuschen schaut. Doch, einmal wird auch mir ein solcher Schatz, Zn grünem Garten, wo, ein stiller Platz. Ein eignes, kleines, schlichtes Frisdsnshaus. Dort ruh' ich dann für immer, immer aus! Warg. K«,chal-Karst«n