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Breslau, Emil Nolde - Berlin, Max Pechstein - Berlin» Clemens Gskar Schanze-Dresden und Karl Völker-Halls. Angskaust wurde ein Älgemälds von Fritz Kurth-Bautzen ».Blumenstück" und der Gemäldegalerie des Etadtmujeums Bautzen als Geschenk überwiesen. Weiterhin wurden zum Awecks der Ver losung erworben: ein Glgemälds, ein Aquarell, sechs Zeichnungen, 2l Radierungen, sine Lithographie, ein Farbsnholzjchnitt und eine Majolika-Statuette — von verschiedenen Künstlern. Für das künftige Arbsitsprogramm des Vereines werden folgende Richtlinien matzgebend jein: Enges Zusammenarbeiten mit der Freien Künstlerversinigung Bautzen, Förderung aller zukunft- verhsitzenden künstlerischen Kräfte der Gegenwart, Wahrung und Pflege des heimatlichen Kunstgutes der Vergangenheit. Als nächste Ausstellungen sind vorgesehen: August 1920: Ausstellung Dresdener Aquarellisten, September 1920: „Die Maler des deutschen Waldes" (Pros. Fran; Hein-Leipzig» Prof. Paul Rietz-Dessau und Pros. Theodor Hagen-Weimar f), (Oktober 1920: Sondsrausjtellungsn: Siegfried Mackowsky- Dresden; Rudolf Poejchmann-Dresden; Künstlsrversin aus dem Pflug-Dölau-Halle; Georg Heine-Bautzen; Karl Sinkwitz-Dautzsn, November 1920: Iahresausstsllung der Freien Künstlerversinigung Bautzen. Dezember 1929: Weihnachtsmesjs. Dis Mitgliedsrzahl hat sich seit Wisdsrausnahms der Vereins tätigkeit mehr als verdoppelt und erreichte bis jetzt die Höhe von 329. Als Jahresbeitrag erhebt der Verein von seinen Mitgliedern 10 Mk. (Deikarten sür Familienangehörige zu 1 Mk.) Der Vorstand setzt sich aus folgenden Gliedern zusammen: 1. Vorsitzender: Gtadtbaurat Göhre; Stellvertreter: Stadtrat Wsigang; Schriftführer: Museumsdirektor vr. Diehl; Stell vertreter: Prof. vr. Haupt; Schatzmeister: Rechtsanwalt vr. Nau mann; Stellvertreter. Stadtrat a. D. Schrott; 1. Beisitzer: Frau vr. Else Albricht; 2. Beisitzer: Dipl.-Jng. Architekt Karl Kurth; 3. Beisitzer: Kreishauptmann v. Nojtitz-Wallwitz; 4. Beisitzer: Reg. - Baumeister Herzog. Zittau als Kreisstadt und Lausitzer Sechsstadt Bon Richard Blasius In den verschiedenen geschichtlichen Artikeln, welche von der „Overlausiger Heimatzeitung" bereits gebracht worden sind, stößt man immer wieder aus den Begriff der „Sechsstädte", sodaß es wohl am Platze tst, einmal Näheres darüber zu sagen. Bereits im vierzehnten Jahrhundert wird der Gegend um Zittau als des Zittauer Kreises Erwähnung getan. Dieser war fester als die übrige Lausitz mit Böhmen verbunden und stand setvst dann unter böhmischer Landeshoheit, wenn die Lausitz ande ren Herren angehörte, wie im zehnten Jahrhundert den Mark- grasen von Meißen, im eisten den Polenherzögen und im dreizehn ten den Brandenburger Markgrasen. Der Zittauer Kreis ging bis Reichenau, Türchau, Seitendors, Königshain, Blumberg, Gruna, Ostritz, Buikersdorf, Großhen nersdorf, Ruppersdorf, Eibau und Seifhennersdorf. In geistlicher Hinsicht war er dem Erzbistum Prag umerstellt, die übrige Over- tausitz dagegen dem Bischof zu Meißen. Im vierzehnten Jahrhundert wurde der Wunsch rege, der Zit tauer Kreis möge sich der Oberlausitz anschließen, was ja sehr er klärlich war, denn von Böhmen war Zittau durch das Gebirge getrennt, weshalb es aus schnelle Wasfenhilse von dort nie rechnen konnte, wohl aber auf die der Lausttzer Städte. Auch war die Beschickung der böhmischen Landtage zu Prag, Benatek und Leit- merttz beschwerlich und e.idlich konnten sie als Deutsche sich besser mit Deutschen verstehen. Als später die Lostrennung von Böhmen erfolgte, verschwand auch allmählich die Kenntnis der kölnischen Sprache. Die Kauf- leute aber schickten ihre Söhne ost aus einige Zeit nach Böhmen, wie die Fälligkeit, sich in der böhmischen Sprache geläufig aus drücken zu können, für den Handel notwendig war. Auch der reli giöse Unterschied trug zur allmählichen Enlsremdung bei, sodaß die böhmische Sprache wohl ganz im Zittauer Gebiet erloschen wäre, wenn nicht 1623 böhmische Exulanten (das waren ihres Glaubens willen Bertrieoene) hierher gezogen wären, die ihrer Sprache in Kirche und Schule bis 1834 treu blieben. 1346 schlossen die Städte der Ooerlausitz, Budissin, Görlitz, Zittau, Lauban, Kamenz, Löbau an letztgenanntem Orte, durch den Landvoigt Hans von Warganwitz dazu aufgefordert, einen Bund zu gegenseitigem Beistände gegen die Landesbeschädiger. Der Name Oberlausitz war zu jener Zeit noch nicht üblich. Die jetzige Niederlausitz hieß Lausitz, die Oberlausitz nannte man Mark Budissin, seit 1268 Mark Budissin und Görlitz. In Hinsicht auf die Stadtgebiete nannte man die Oberlausitz, seit Zittau zu ihr gerechnet wurde, oft Hexapolis oder Sechsstädte. In einer Urkunde von 1415 heißt es noch „die Vögte zu Budissin und Lusitz". Uver die Sechsstädte waren mancherlei Lobsprüche und Scherze im Umlauf, z. B. celebrutur Luclisginensium kumunitus, Oor- licensium AravitU8, Attavierwiuin urbunitss, Uuubanensium 86clulit38, Lameittiensium Ko8pttaltt38, Uoebaviensium kru- Lulitu8, man rttylnre also der Baugner Freundlichkeit, der Görlitzer Wurde, der Zittauer Artigkeit, der Laubaner Emsigkeit, der Ka menzer Gastlichkeit, der Löbauer Wirtschaftlichkeit. 1449 bestätigten die Sechsstädte auf einer Zusammenkunft zu Zittau ihren Bund, besgl. 1475, nachdem Zittau hatte austreten und wieder zu Prag treten wollen, auf Vorstellungen der andern Städte aber bei ihnen blieb. Erst 1814 zerfiel dieser Bund durch den Umstand, daß zwei seiner Städte, Görlitz und Lauban, an das Königreich Preußen kamen. Die andern hielten aber ihre Verbindung noch ausrecht und nannten sich Bierstädte. Das Bestreben einer siebenten Stahl zu größerer Macht und Selbständigkeit wurde mit allen Mitteln unterdrückt, woher die immerwährenden Streitigkeiten zwischen Zittau und Ostritz her rühren. Als in Zittau abgehallene Einigungstermine resultatlos verliefen und Ostritz von seinen Unabhängigkeitsbestrebungen nicht aus gütlichem Wege abgebracht werden konnte, ja sogar 1368 ein Rathaus und Tore gebaut hatte, wurde Ostritz von den Sechs städten gezwungen, beim Zittauer Weichbilds zu bleiben. Der Zittauer Chronist Ioh. de Gubin berichtet von den Ostritzern, sie „wolden of richten eyne Hauplstat mit allen rcchtin, als andir stete". — „Sy zogen geigin ostros os den markt, do woren dy Nunnen vs quomen vs dem Kloster ond hatten sich gesatzt vnder daz rathus mit der Eplysstne." Die Zittauer zogen mir geharnischten Männern der Sechsstädte und mit Zimmerleuten nach Ostrttz und rissen die Tore und das Rathaus ab, obwohl die Abtissin von St. Marienthal mit ihren Nonnen es zu schützen versuchten. Da der Landesherr Karl IV. in der Lombardei weilte, b» klagten sich die Ostrttzer bei dessen Statt halter,. dem Erzbischof von Prag, der auch eine Kommission zur Untersuchung des Tatbestandes sandte, wodurch sie aber nur er- reichten, daß die Zittauer angehalten wurden, ihnen ihre Brot bänke wieder auszubauen. Übrigens hielten die Sechsstädte des Görlitzer Kreises ost ihre Zusammenkünfte in Ostrttz ab. In den damaligen Zeiten der Privilegien konnten sich die Sechsstädte mit „Gut und Blut" allmählich eine große Menge von Vorzügen und Gerechtsamen erstehen, die den Grund zu ihrem Wohlstand legten. Freilich, dieser Wohlstand ging allmählich ver loren: im fünfzehnten Jahrhundert wurde er stark erschüttert durch den furchtbaren Hussitenkrieg, im sechzehnten Jahrhundert durch den grausamen Pünsall, im siebzehnten Jahrhundert durch den dreißigjährigen Krieg: 1757 wurde er fast ruiniert durch das ver heerende Bombardement der Kaiserlichen und bekam im neun zehnten Jahrhundert den Gnadenstoß durch das Schwinden der allmählichen Handelsblüte. Anschriften aus dem Leserkreise Von einem Großenhainer Landsmann wird uns folgendes mitgetsilt: Dasaus Seite 223 der Hsimatzeitung abgsdruckts Gedicht: „'s ist alles heilig jetzt" hab« ich bereits am 31. Mai 1912 am Ausgangs des Tannsnbergwaldes nach Tannendörssl zu (Deutsch - Böhmen) unter Glas und Rahmen gesunden. Als Dichter war dort Heinrich Pfeiffer in Rumburg genannt. Teils 5 und 9 sind in der Nisdsrnsukircher Wiedergabe entstellt. Sie müssen heißen: „und schleudert sie dann von sich sorgenlos" bsz. „und wer im Frühling bitter ist und hart".