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200 GberlauflherHslmatzsLtung Ar. U ebenfalls Fastnacht, als die Zittauer anrückten, sofort stürmten, die Besatzung niedermachten, die Burg plünderten und anzündeten. Herzog Heinrich verlieh der Stadt dafür in ihr Wappen den schlesischen Adler. Von dem Nachfolger des Bohuslaus, Wenzel von Warten berg, wurde die Burg wieder gebaut. Nach ihm bekam sie Sigis mund von Wartenberg, der auf Tetschen wohnte und Tollenstein seinem Sohne Johann überließ. Dieser hielt anfangs in den Hussitenkriegen treu zum Kaiser, warnte auch die Lausitz 1423 noch vor einem hussitischen Einfälle, doch das änderte sich alles 1425. Die Marienberger verbanden sich mit den Hussiten und für die Lausitz begann nun die „Wartenberger Fehde", deren schon in dem Artikel „Grafenstein" Erwähnung getan wurde. 1435 erlitt sie eine Unterbrechung, um aber 1439 wieder aufzuleben. 1441 rüsteten die Lausitzer unter ihrem Landvogt Thimo von Eolditz auf königlichen Befehl gegen die Wartenberger, unter nahmen auch einen Kriegszug, auf dem sie verschiedene Burgen zerstörten, den Tollenstein aber vergeblich belagerten. Später nach Beendigung dieses Zwistes wurde Johann von Wartenberg, bisher der Lausitz grimm er Feind, sogar oberlausttzer Landvogt und wird in diesem Amt als sehr tätig genannt. 1464, am 10. November, starb er. Unter seinem Sohne Christoph, der Tollenstein und Schluckenau erhielt, lebte 1467 der alte Streit wieder auf. Die Sechsstädte hatten sich unter die Leitung des Bischofs von Breslau, Fodokus von Nosenberg, gestellt, um sich gegen den Hussitenkönig Georg zu wenden, dessen Partei der Wartenberger ergriffen hatte. Der fiel nun wieder mit seinen Verbündeten auf Zittauer Gebiet ein. Da sammelte sich 1468 ein Heer aus Schlesiern, Lausitzern und Krcuzigern'-') unter den Befehl des schlesischen Herzogs Balthasar von Sagan und verheerte die Zsergegend bei Gabel und Bunzlau. Die Lausitzer allein zogen dann unter ihrem Landvogt Iarsslans von Sternberg vor den Noll, eroberten ihn und wandten sich auch gegen den Tollenstein. Biel Schaden erlitt die Burg von einem Bautzner großen Geschütz, der „Tetschner Büchse". Doch der Übergabe schon nahe, mußten die Lausitzer plötzlich die Belagerung aufheben, da der Sohn des Hussitenkönigs, der Herzog Heinrich von Münster- berg, Zittau bedrohte. Das rettete die fast sturmreife Burg. 1471 verkaufte Johann von Wartenberg den Tollenstein und Schluckenau an Herzog Albrecht den Beherzten von Sachsen, der ihn an Heinrich von Schleinitz schenkte. Dieser neue Eigentümer besaß in dieser Gegend so viel Güter und Städte, daß sein Besitz das „Schleinitzer Ländchen" hieß. Die Schleinitze wurden als Besitzer des Tollenstein im Anfänge des 17. Jahrhunderts durch das Geschlecht von Kynski und Telia abgelöst. 1637 wurde Leonhard Löbel, Freiherr von Grüneberg, Besitzer der Burg. 1642 besetzten die Kaiserlichen den Tollenstein. Der Schwede Wrangel beschoß ihn mit glühenden Kugeln, was den Brand der Burg verursachte. Die Burg Tollenstein hatte ihre Rolle ausgespielt. Ein Graf von Pötting bekam die Herrschaft Tollenstein 1650 als Heiratsgut, da er Grünebergs Tochter heiratete. Von dessen Sohne aus kam sie durch Kauf an das Lichtensteinsche Geschlecht. *) Kreuziger. Der Zittauer Chronist Ioh. de Gubin nennt sie Lrucesignati, d. h. Kreuzgezeichnete. Das waren Lehrer mit ihren Studenten — 130 an der Zahl — aus Leipzig und Erfurt, die schwarze Kreuze auf ihre Wämse genäht hatten. Richard Blasius. Der Kuckuck ruft! Ein Zeichen, daß sich der OUbsL1sU)Ut). Fahling seine Herrschaft nicht mehr streitig machen läßt. Gehört haben den Kuckuck schon alle, gesehen haben ihn nur wenige, Heimlich und versteckt lebt er im Walde oder im Feldgehölz, nur sein Ruf schallt weit hinaus ins Land. Noch im mer ist der Aberglaube nicht verschwunden, daß der Kuckuck und der Sperber, der kleine kühne Räuber, ein und derselbe Vogel seien ; ja, man nimmt sogar an, daß der Kuckuck im Herbst seine Stimme verliert und sich in einen Sperber verwandelt. Die ähn liche Federfarbe trägt die Schuld an der Entstehung dieses Aber glaubens. Sonderbar und rätselhaft ist schon das Leben des Kuckucks, brütet er doch nicht selbst, sondern unterschiebt anderen Vögeln seine Eier und überläßt diesen die Sorge um seine Nach kommenschaft, aber ein Verwandlungskünstler ist er deswegen noch lange nicht. Der Kuckuck ist durchaus nicht schädlich wie der Sperber, sondern einer unserer nützlichsten Vögel; stellt er doch den behaarten Raupen der Nonne, der Spinner usw. nach, die andere Vögel verschmähen. Wenn man in einem Grasmücken - oder Rotschwanznest einen großen gesperberten Iungvogel antrifft, der das Nest völlig aus füllt und andauernd nach Futter schreit, so ist's sicher ein junger Kuckuck, dessen Sättigung den Pflegeeltern schwere Sorge macht, aber niemals ein junger Stößer, so sehr er ihm auch ähneln mag. Man schütze ihn und glaube nicht, mit seiner Vernichtung ein gutes Werk zu tun, wie so oft angenommen wird. I»UIIIIU»UUIiIIU»IIU»IUUIIIUUI»IUIUIUUUUINUUUIUMIUUUUUUIMMIIU»UIIIIUUUIIIUI Pfingsten 1920 Der linden Lüfte Wehen, Den Len; in Wald und Tal Läßt erst zu Kraft erstehen Der Pfingstzeit Sonnenstrahl. — Er, der zu neuem Leben Erschaffen dis Natur, Will seinen Kindern geben Ein Leuchten seiner Spur. Des Lebens trüds Pfads, Der Menschheit Schmer; und Last Erhellt der Psingstzeit Gnade, Die Seel' und Herz umfatzt. Hilda Mathes. ' ? ' llltttMttNttttNUHIIMNMttNNttMMMllNNUIlMMMIlMMttMUMUttMIttMUMttttMMttM In neuer Auflage erschienen: Hennerch-Lobsls Lausitzer DioleßtvolKsstück GegenEinfendungvon3.2d in sechs Abteilungen von Ml-', (einschl. Porto) zu be- Wilh.Frisdrich, Dsichenou ziehen durch den Verfasser D Gold- und Srlberwaren D W Trauringe nach Mass :: Auswahl W Werkstatt für Neuarbeiten und Reparaturen /// W D Paul Lange, Zittau D M Goldschmiedemeister // Mandauerberg 17 W iiiiiuuuiiittniiiiuiiiiiiiiiittittul>uiiilttlttiiiiii>niiuiiiiiiiuiiriiluiii>ittiiiiiiiiiiiuuiilliiiuiiitt 'LZc'riKlSNparS der Gberlausitzsr Hsimatzeitung bei freier 2u- __ stellung durch dis Poft Ml-, 3.50, durch den Boten Mk. 3.80. Zahlungen Können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbsstellung spätestens 14 Tags vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: ?nferatentsil besteht zwei —2 Spalten. 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