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Sonntag, den 19. EMober 1919 I. Jahrgang allen neiVcr^s' U nbeneeliriater' Schristleitung und Geschäftsstelle in Reichenau,Sc». I^ennspnecherNi-.2iA Blotten füp L^olmaikunöe, I s -—NM1II , ... .. All! ii Gesckiiehie, ,-Ku nstLitenatun' Dl ucf u.Verlag:AlwinMarx' (Anh.OftoMarz) SudlciuftHer Nachrichten,Reichenau,Sa. 1 s Dis Geschäftsstelle der „Gbsrlausitzsr HeimatzeiLung" s der heutigen zweiten Nummer der„GberIaujiher Heimatzeitung" beiliegende vestsUkarle emp fehlen wir der gefl. Beachtung der Empfänger. Gleichzeitig richten wir die Bitte an Alle, unfer neues Nnternehmen in Freundes- und Bekanntenkreisen gütigst empfehlen zu wollen. Wir geben hiermit die Versicherung ab, dass es unser stetes Bestreben sein wird, die Leitung immer weiter auszubauen und sie zu einem oon Jedermann gern gelesenen Grgan zu machen. Hochachtend NNN OON NNN NE ER NNO NNN- Vom Maler des Altarbildes in der Iohanniskirche zu Zittau Bon Lic. Kötzschkc-bittau it der Lebens-Beschreibung des Kirchenrates Pastor ?rimnriu8 v. tüeol. Klemm habe ich im Jahre 1915 den Versuch gemacht, den Wie deraufbau der am 23 Juli 1757 abgebrannten Johanniskirche in Zittau und ihre Weihe durch Klemm am 23. Juli 1837 eingehend zu beschreiben. *) Uber den Maler des Altarbildes der neuerbauten Iohan- uiskirche, Bernhard Wilhelm Rosendahl, konnte ich leider nicht viel sagen, weil die Quellen schwiegen. Auch die Kirchengaleric nannte nur kurz seinen Namen. Jüngst hat mir seine einzige noch lebende Tochter, Marie verehel. Enz- mann in Zittau, das Bild des Vaters übersandt und mir Mitteilung über sein Leben gemacht. Der Künstler verdient es, daß sein Name über Zittaus Grenzen hinaus bekannt wird, und diesem Zwecke sollen die nachfolgenden schlichten Zeilen dienen. Bernhard Wilhelm Rosendahl wurde am 20. August 1802 zu Emden in Ost-Friesland geboren. Seine Kinder- und Jugendzeit war hart und reich an allerlei Hemmnissen und Entbehrungen. Rosendahl hatte sich ein hohes Ziel gesteckt, das schwer zu erreichen war. Aber er wußte es durch Auf- *) Anmerkung. Sammlung von ^edenübeschreibuugen hervorragender Zittauer, hsraus- gegeden von Pastor i?ic. tkeol. Walter Kötzschke, Zittau. l.Band: Pastor printuriu?, O tliLNl Karl Julius Klemm, versagt von, Herausgeber,' vergl. Seite 66—62. wand aller seiner Kraft dennoch zu erreichen. Überzeugt von seiner Begabung zum Maler, räumte er alle Hindernisse aus dem Weg, die sich der Ausbildung und Auswirkung seines Künstleriunis entgegenstellten. Er wurde Maler und erwarb sich bald einen guten Ruf in Berlin und über die Grenzen von Berlin hinaus. Sehr zustatten kam ihm der Umstand, daß der berühmte Karl Friedlich Schinkel zu Berlin auf ihn aufmerksam geworden war und seine Kunst förderte. Als cs galt, die neuerbaute Iohanniskirche zu Zittau mit einem Altarbilde zu schmücken, berief Schinkel den jungen Maler Rosendahl in Berlin nach Zittau und übertrug ihm die Anfertigung des Gemäldes. Die Beleuchtung der Kirche am Tage ist wenig günstig für das ziemlich hch angebrachte Altargemälde. Bei Abendbeleuchtung ist es besser erkennbar. Dennoch wird es nicht allen näher bekannt sein. Darum ist vielleicht manchem eine kurze Beschreibung lieb: Der Apostel Johannes sitzt auf einem von Wolken getragenen Stuhl. Weißes, wallendes Haupt- und Barthaar kennzeichnen ihn als den Greis Johannes, der sich nach Off. Ioh., Kapitel 1, Vers 9, als um des Wortes Gottes und des Zeugnisses für Jesus Christus willen Verbannter aus der Insel Patmos befindet. Er schreibt in ein aufgeschlagenes Buch die erhal tenen Offenbarungen. Ein kleiner Engel hält das Buch. Zu beiden Seiten des Stuhles, auf dem Johannes sitzt, stehen zwei größere Engel. Uber dem Gemälde steht in großen Buch staben das Wort aus dem Johannes-Evangelium geschrie ben, Kapitel 17, Vers 3: „Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du ge sandt hast, Iesum Christum, erkennen."