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Är. 10 Hberlauflhsr Heimatzeliung 113 Malen vor dem Steinbilde gestanden, und die als Kind dem Gottesmanne zugefügte Beleidigung reuevollst zurück genommen. Er ist aber stets „kalt bis ans Herz" geblieben. Die unterirdischen Gänge im einstigen Franziskaner kloster zu Löbau Gruseliges haben unterirdische Gänge. Das erklärt sich aus ihrer Anlage und ihrer Bestimmung. Sie boten einstmals Gelegenheit zum Entfliehen bei Belagerungen, vermittelten aber auch MSI5W den geheimen Zugang zu Burgen, Schlössern, Klöstern, Kirchen usw., deshalb auch die unterirdische An lage. Der Volksmeinung nach besaßen sie mitunter eine un glaubliche Länge. Manche sollen sogar unter fließenden Ge wässern hinwegführcn. Dies wurde früher auch von dem einen der Löbauer Klostergänge behauptet. Dies und sodann das andere, daß er sehr steil zum Löbauer Wasser abfallen müsse, bewogen mich, da diese Annahme von berufener Seite stark bezweifelt worden war, im Jahre 1913 Nachforschungen anzustellen. Bekannt war mir durch meinen Großvater, daß beide Gänge in der Krypta der früheren Kloster-, jetzt Iohanniskirche ihren Anfang genommen hatten. Mein Groß vater war als Schüler des Löbauer Lyceums mit mehreren anderen in den einen Gang, der ins Rathaus führte, ein gedrungen. Man hatte aber infolge „dicker Luft" nicht weit gehen können. Die Öffnung des anderen Ganges sollte sich in einem kleinen Seitenraume der Krypta befunden haben. Dies bestätigte auch mir gegenüber eine Frau, unter deren Führung ich als Seminarist den genannten Seitenraum besuchte. Sie erzählte mir dabei, daß ihr Vater den Gang habe zumauern helfen. Er habe dabei die in den Berg hin einführenden Stufen gesehen. Also war zunächst das Vor handensein beider Gänge nicht zu bezweifeln. Nachdem mir vom Rat zu Löbau gütigst Erlaubnis zum Nachforschen zu teil geworden war, begann ich mit zwei Arbeitern im Bei sein des Herrn Stadtbaumeisters mein Werk. Genannter Herr machte mich zuvor auf die Tür des Seitenraumes auf merksam, die vor langer Zeit von innen hatte verriegelt werden können, und er brachte dies mit dem Gange in Be ziehung, außerdem glaubte er an der einen Wand des Raumes einen Entlastungsbogen zu erkennen. Da der Fuß boden eine Aufschüttung aus späterer Zeit aufwies, was daraus hervorging, daß darin Topfscherben gefunden wurden, begannen wir zunächst auszuschachten. Zu unserem größten Bedauern mußten wir aber schon bei einem halben Meter Tiefe sehen, daß die Grundmauer aufhörte, ohne daß sich das ersehnte Mundloch des Ganges gezeigt hatte. Wir wuchteten nun mit unsäglicher Mühe aus der Nebenwand einen großen Stein und merkten dabei, wie eisenfest die Mauern von Anno 1336 gebaut waren, aber - zweite Ent täuschung — wir stießen auf sogenannte „gewachsene Erde". In dem Seitenraume war also unser Forschen vergeblich. Blieb nur noch die Blendnische in der Westmauer der Krypta, die mit einem zugemauerten Türeingang große Ähnlichkeit hat. Wieder wurden Steine aus der scheinbar später aufgeführten Mauer gelöst und wieder zeigte sich da hinter kein Hohlraum, obwohl die sichtbar werdende lockere Erde auf eine Zuschüttung hinwies. Als aber der Herr Stadtbaumeister mit einem Stabe die Erde schräg nach oben zu durchstieß und keineWölbungfand, mußten mir auch die Annahme, daß hier der Rathausgang den Anfang genommen fallen lassen, was um so bedauerlicher mar, als Rat und Bürgerschaft während der Nachforschungsaibeit das regste Inleresse bekundet hatten. Ich stand vor einem Rätsel. Hatten mich Großvater und jene Frau falsch berichtet. Fast mußte ich es annehmen; denn nun wurden die verschieden sten Meinungen laut. Alte Löbauer Bürger, die sich ein gefunden hatten, gaben die verschiedensten Stellen an, wo nachgeiorscht werden müsse. Nach Meinung des einen war ein Kellerraum der Bürgerschule, die dort steht, wo sich einst das Franziskanerkloster befand, der rechte Ort. Ein andrer halse in einem noch vorhandenen Klostergewölbe die eiserne Tür "des Ganges gesehen. Diese Aussage fand Be achtung. Es wurde später in dem betreffenden Gewölbe vom Herrn Stadtbaumeister nachgeforscht und — nichts gefunden. Nun sind mir die Löbauer unterirdischen Gänge nicht bloß geheimnisvoll, sondern auch rätselhaft geworden. Wird einmal das darin befindliche und darüber schwebende Dunkel gelichtet werden? Es verlohnte sich, zumal seinerzeit behauptet wurde, daß in dem nach dem Berge zu führenden Gange im Kriege von 1813 der Silberschatz des Bürger meisters Quirner verborgen worden sein soll. Anne Erinnerung a's grüße Woassr 1880 a Uhdrwitz") dr Kien'g wu zu Besuch, Hot! Wie frectn mr uns do huch! Hurtsch bautn mr a oalin Urin WMW Schien bekränzte Ihrnpfurtn; Ritdir wurn fix eistudiert, A poar Lieder o probiert; Böllerschüsse krachtn lus Und dr Jubel woar goar grüß; Denn 'n lieben Kien'g zu Ihrn Toatn mr Kenner Freede wehrn Andersch woarsch an achtzger Iuhr, wie scch 's grüße Woassr woar, Weil a Wulkcnbruch ging nieder; In, do hoalltn Kioin ack wieder A dar lieben Lausitz Land. Durch dr Liebe starkes Band Mit'n Bulke eng verdünn', fühlt mit Schmarzn o de Wunn' Ar, dr treue Landesvoatr, und as Halfer und Beroair Koam a glei 'n andern Tag, wie no alls a Trümmern lag. Kee Empfang is virgericht't —, dafir leiht uff'n Gesicht Bu an jeden Landeskind, doaß mrsch hibsch nun Kren'ge find'», Doaß a siech itz im se kimmert, und moauch Ooge feuchte schimmert. Trauerg, mit bcredtn Schweig» toatn se de Nut em zeig»; Brllckn woarn ganz eigeschmissn, tzoiser o mit furtgerrssn, Und woas ne woar furlgcjchmumm, woar o su ürch mitgcnumm. Woar nu Enner schwer getruffn, hieß a 'n uffn Herrgutt huffn, Und — wenn's ees noa wissn will — falber goab hä o goar vill. Wie se nu su wetterfuhrn, ging a Maidl vu sechs Iuhrn Immer stulz drnabn har, as ubs a Prinzeßchen wär. Gucktch een Moan oa unverwandt, vn dan soits'n sei Verstand: Iu, doas muß dr Kien'g ack sein, denn a woar schien oagezoin. Mit en Faderbusch geziert woar fei Hut, mit Guld verschnürt Uff dr Brust sei grüner Roock, und a soaß mit uffn Boock, Doaßn oalle kunntn sahn und uff'n richtg Acht'ge gähn. Nu, mei Maidel hiel'ch o roa, sahkch 'n Kien'g goar urndlich oa; Denn dar Hut uff Kicn'gs senn Kuppe und de schiene grüne Iuppe Kunntner goar zu gutt gcfalln. Wie se heemkoam, toat se alln Egoal vu dan Moan drzahln, dan se fir du Kien'g gehaln; Duch, do wursche ausgclacht und de Sach ehr kloargemacht: Nee, doas woar dr Leibjaiger —, denn sei kieniglicher Herr, Dar mit imändg soaß an Woin, Hot cun schwoarzn Roock gctroin Und kenn Faderbusch gehoat. Wenn sc nu o noalschn toat, Weil se dan ne oageguckt, 's half ehr nischt, drim wursch verschluckt. Spater larnt ses irscht verschtichn, doaßch de Loit uft schien oaziehm Wenn o nischt drhinder steckt. War an schlichten Kleed entdeckt Raichtn kieniglichn Sinn, nu, ich mcen, doas is Gewinn I Und dr Herrgutt wird ne sroin, woas fr Kleeder mr getroin — Nee, ock dam gibt ha 'n Preis, dar sei Harz bewoahrt mit Fleiß. ') Sterwlt. Bu dar, barsch poassiert Is.