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Herrmannsche Haus im (Wastergrunde ab. 1794 den 6. Ja nuar brannte das Gottfried Kretschmarn gehörige Haus bei der ü^euen Schenke ab. — 1799 im Juni entstand im Ober dorfe gerier, wodurch 2 Häuser in Asche gelegt wurden. — 1802 im Februar brannte Andreas Noacks Hans im Waster- arunde ab. — 1806 im November wurde das Nößlersche Bauerngut im Niederdorfe vom Feuer verzehrt. — 1830 den 18. Februar brannte das Gottlieb Kretschmarn im Oberdorfc geböriae Haus ab. — Am 10. Mai 1833 in den ersten Nach mittaasstunden entzündete bei einem furchtbaren Gewitter ein Blitzstrahl die zum Oberhofe gehörige Scheune, wodurch in wenigen Minuten das daran stoßende massive Stallgebäude und auch der Schuppen usw. in Flammen gesetzt und sämtlich in Aicke verwandelt wurden. Das nahe gelegene Herrenhaus ive Kietze. Pfarre, Schule, sowie ein großer Teil des Dorfes war»n bei dieser außerordentlich heftigen Feuersbrunst in der größten Gefahr, wurden aber durch Gottes gnädigen Schutz und Zahlreiche tätige Hilfe von Menschenhänden und Spritzen, rum Teil auch aus dem benachbarten Böhmen, erhalten. Das selbe Gewitter schlug auch, nur etwa 5 Minuten vorher, im (Wastergrunde in die Gottlieb Gutschen gehörige Gartennah- runa. wodurch auch diese in Flammen ausging; dabei wurde ein daselbst arbeitendes (Webermädchen. Johanne Christiane Petichke. aus Oppach so vom Blitze beschädigt, daß sie nach 12 Taaen an dieser Verletzung sterben mußte. — Am 18. Avril 1840 mittags 12 Uhr brannte die Häusler-Nah rung Gottlieb (Wendlers in Ncutaubenheim gänzlich dar nieder. Die Jahre 1771 und 1772 waren wegen Teuerung der Lebensbedürfnisse sehr drückend; im Sommer 1772 galt der Scheffel Korn 9 Taler, der Scheffel Gerste 5—6 Taler. Es starben auch in diesem Jahre infolge deö Hungers und Kum mers 60 Personen. 1805 entstand wegen großer Nässe in dem vorhergehenden Sommer eine so außerordentliche Teuerung, daß der Scheffel Korn Dresdner Maß mit 18—20 Talern bezahlt wurde, und sie war daher für viele sehr drückend, doch dadurch erträglich, daß die Weberei zu der Zeit sehr lohnend >par. 1759 im 7 jährigen Kriege wurde mit 200 Wagen von den östreichischen Truppen ans hiesigem Hofe und den Scheu nen fouragierek; übrigens blieb Taubenheini seiner örtlichen Lage wegen von Durchmärschen verschont. — Im einjährigen Kriege 1778 war Tanbenheim der K. K. östreichischen Trup pen ausgesetzt, wobei es manchmal hart herging, besonders den 1. Oktober, wo ein Kommando Husaren, um eine ausgeschrie bene Kontribution einzutreiben, allerhand Ercesse verübte. Sie nahmen auf dem herrschaftlichen Hofe 2 Reitpferde und er preßten etliche 40 Dukaten. Den 6. Oktober gerieten Kaiser liche und Preußische Husaren beim Wacheberge aneinander, wobei ein Kaiserlicher Lieutenant blieb und verschiedene schwer verwundet wurden. — Das Jahr 1813 war auch für Tau benheim wegen des Krieges und der damit verbundenen Drang sale hart und schwer. Im Jahre 1789, den 10. Mai ereignete sich der Un glücksfall, daß der Musketier Johann Christoph Kretschmar von hier durch unvorsichtiges Zureichen und Angreifen eines geladenen Pistols von einem Schmiedeburschen erschoßen wurde. Den 7. Oktober 1839 nachts s/tz2 Uhr wurde Karl Au gust Reseberg, ein junger (Mensch von 22 Jahren, der mit mehreren andern jungen Leuten gesellig und froh im Gasthofe im (Wastergrunde sich vergnügt hatte, beim Nachhausegehen von Carl Christlieb Bär, Einwohner und Schirrarbeiter aus Oppach, mit einem Mester ins Herz gestochen, so daß Rese berg nach wenigen Augenblicken den Geist aufgab. A. H. Ausgezeichnet von Christoph Strubach (1679—1703) Anno 1653 den 28. Mai ward ein Kind außer der Ehe getauft mit Namen Anna. Diese Sache aber verhält sich also: Es war eine Kosemntter auf unserem Edelhofe, der Geburt aus dem wendischen Lande und mit Namen Anna. Die ließ Zacharias Allmer, ein (Müller und Zimmermann, zu Ge vatter bitten. Die Kosemutter gestehet zur Taufe und tut, was ihr gehöret und gebühret gleichermaßen wie ein ander Ge vatter. Nach gehaltener Mahlzeit aber begehret der (Muller und langet selber an, bei ihr zu schlafen. Die Fran aber ent schuldigt sich aufs beste. Es war keine feine Gevatterschaft, wenn er ihr ein solches wollte znmuten; und bittet ihn freund lieh, er solle schweigen. Nachdem sie aber Abschied nimmt, gehet er mit ibr in Vermeinung, das Geleite rauszugeben, etwas vor die Tür. Er würgt sie bei der Hand und läßt sie nicht gehen und gibt vor, sie müßte bei ibm icblafen. Die Frau versetzt sich mit (Worten und wehret sich und spricht, es wäre große Sünde und dazu wäre er auch ihr Gevatter, und -r möchte wohl eines andern Gevattern sein. Er aber, der Ehe brecher, kann durch Eingebung des Teufels seine böse Brunst und fleischliche Begierden nicht stillen, sondern wirft die Frau darnieder und notzüchtiget selbe mit Gewalt und vollbringet also seinen bösen Willen. Die Frau wird geschwängert und gebierst in dreiviertel Jahren eine junge Tochter. Der Ver brecher aber läuft mit seinem bösen Gewißen davon. Dieser Verbrecher hat ein Großes getan. Er hat erstl. seine Frau vor der Zeit geschwängert, hernach aber durch Befehl der Herrschaft und des Herrn Pfarker sie mästen heiraten. In etlichen Wochen gebiert sie einen jungen Sohn, zu welchen Sohne wird die Kosemutter, wie vorgedacht, Pate, und der c--evatter verehret sie also mit einem vormals nie erhöret bösen Trankgeldc. Diesen aanren Verlaus babe ich nicht ohne sonder Ursach hier eingeschrieben. Der liebe Gott behüte alle frommen, christlichen Herren und wehre dem Teufel, daß er über kein fromm züchtig Herz Macht aewinne und selbige verführe nm Jesu Christi, unsers treuen Seelenhüters willen. Amen. Die Paten sind unnötig aufzuzeichnen und waren derselben 11. Hagen um ^au^en^eim Die Sage vom Taubenberg Ende des vorigen Jahrhunderts warf der Taubenberg be sonders wertvolle Schätze aus. Viele Steinbrüche fraßen sich in den Berg hinein, und guter Stein wurde ans Tageslicht gebracht. Unternehmer wie Arbeiter verdienten eine gute Stange Geld. Als aber der Bergsegen nachließ, sagten die Leute: Der Schatz des Taubenberges ist nun gehoben. (Mit dem sagenhaften Schatze des Taubenberges hatte es aber folgende Bewandtnis: „Ein reicher (Mann aus Böhmen vergrub bei dunkler Nacht sein ganzes Vermögen im Taubenberge. Dabei sprach er die Worte: „Ich werds nicht mehr holen, aber wenn ein mal ein Junge zur (Welt kommt, der schneeweißes Haar trägt, der soll den Schatz haben!"