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gelegen und die Beulenschäden zugeheilet, in der Stubenkam mer tot aufgefunden worden. Wie es aber zugegangen, ist dem allwissenden Gott bekannt. Die menschliche (Mutmaßung war: Daß er aus Schwachheit und Unvermögenheit dahin gefallen und sich nicht wiederumb erholen können. Ist zu bejammern, daß er nach Überstehung der Gefahr, sein Leben hak so ein- biißen mästen. Den 4. November wardt Christoph Opitzen, Bauer und Anwohner in Niederdorf ein junger Sohn geboren, und den darauf folgenden 2. Nov. auff der (Mühlbrück wegen in Niederdorf eingeristener Pestseuch zur h. Taufe befördert und mit Namen Christoph benennet. Dessen Paten waren wohl wegen der außergewöhnlichen Taufe besonders ausgewähkt: Christoph Herbig, dieser zeit Richter, Caspar Paul, Bäcker allhier, Zacharias Kretschmar, Gerichksältester in Niederdorf, Hanö George Reiß in Niederdorf, Frau Marie Alberin, Christoph Albers, Gerichtsältesten in Oberdorfs, Ehewirkin, Arau Anna, Hans Freytaas in Niederdorfs Ehewirkin. Anna (Waqnerin, weyl. Christoph (Waaners. Bauers und Gerichts ältesten in Niederdorf ehel. Tochter. Gott segne das Kind. 4680 den 43. Novembris. wardt (Meister (Matthäus Blechantzig, Zimmermann und ^nwobner in der Nieder- aemeiu, eine junge Tochter aetauft, nämlich auf der (Mübl- brücke, weil die Niedergemein damals weaen der Contagim (Ansteckung) nicht herauf in das Gotteshaus gelassen wurde. Traubuch 4680: Den 4 8. November als Kirmesmontag wardt Christoph Wagner, ein junaer Gesell und Bauer in Niederdorf, mit Jungfer Annen, weyland Jakob 'Wendlers, Bauers in Oberdorf eheliche Tochter, auf der (Mühlbrück kopulieret und getrauet, weil zu der Zeit, die ganze Nieder gemein, wegen der alsda sich befindenden Pestseuche, auf Ob:r- amtsanordnung, nicht in die Kirche gelassen worden. Gott gebe ihm seinen Segen. Auch die schwarzen Pocken sind Ende des 47. und Anfang des 48. Jahrhunderts zeitweilig hier aufgetreten: 4640 am Fest der H. drey Köniae wardt Adam (Wei- kerten ein junger Sohn getauft mit Namen Christian. Dieier Knabe ist in den Blattern umb sein Gesicht kommen. Gott behüte alle frommen Menschenkinder dafür. 4686: Den 20. Juni war der Donnerstag nach dem ersten Trinitatis nmb 2 ühr nachmittags ist es wohl ehr würdigen hochachtbaren und wohlgelehrten Herrn George Gottlob Pietschmann wohlverordneten und treufleißigen Seel soraers allbier in Taubenheim jüngstes Söhnlein namtns Gvtt- belf Christian, nach ausgestandener 42 täaiaer schmerzhafter Blatternkrankheit, im Herrn sanft und selig entschlafen, und den 23. Juni bestattet worden. (Pastor Pietschmann wirkte in Taubenhelm von 4680—4688.) — Dem Pastor Thieme (4603—4745) starben 4744 eben falls 2 Kinder an den Blattern: Den 44. (Marti des Nachts U. auf 42 ühr ist des wohl ehrwürdigen, großachtbaren und hochwohlgelahrten Herrn, Herrn Christian Thiemes wohlverordneten und treuverdientcn Seelenwächters allhier ältester Sohn, namens Christian Gott lob Thieme, nach 44 tägiger schmerzhafter Blatternkrankheit, in Budissin als ein studierender Jüngling im Herrn selig ent schlafen. Den 42. April umb 2 übr nachmittags ist Tit. Herrn Christian Thiemens woblemeritirten SeelensorqerS allhier zu Taubenheim jüngestes Töchterlein namens Rael Johanna nach ausgestandener 44 tägiger schmerzhafter Blatternkrankheit im Herrn selig entschlafen. Die dem Menschen sonst so dienstbaren Kräfte Feuer und Wasser haben, entfesselt, schweren Personen- und Sachschaden angerichtet: 4655 ist durch Gottes Verhängnis Christoph Wohner (Wagner) des Kleinen sein Sohn Christoph, welcher auffm Hofe vor jung bei der Herrschaft gedienet im Hinterhofeteich (Stallteich) zwischen 42 und 4 Uhr ertrunken und off folgen den Donnerstag mit einer Leichenpredigt gar christlich zur Erde bestattet. 4666 am Pfingstmontage ist durch Gottes Verhängnis in den damaligen großen (Wasser Simon (Müller, der Fischer, mitsamt seinem (Weibe und zwei Kindern, bei dem Stegh inse allhier erbermlichen ertrunken. Solche vier Körper dann her nach gefunden, Ehrlich zur Erden bestattet, und am Fest der H. Dreifaltigkeit zur Vesper und volkreicher Versammlung von den ümbliegenden Dörfern, in der Ehristl. Kirche eine Buß- und Leichenpredigt von Herrn Christian Pietschmanu, Pfarr damals gehalten worden. Der allmächtige Gott wolle uns vor solchen großen Wasserfluten gnädig behüten, daß wir solchen Jammer und Elend nicht erleben. Umb Christo Jesu Willen Amen. 4605 den 40. August! ist Christoph Nockes, Kleingärt ners allhier, Töchterlein, namens Anna (Maria, an einer (Mittwoch, zwischen 42 und 4 Uhr, durch Göttl. Verhäng nis, in unser allhier durchfließenden Wasser der Spree, welche damals ziemlich angelanfen, ertrunken, Welchen Jammer da mals kein Mensch gewahr geworden. Ist den 3. Tag als Freitag obern Wehr unter einen Strauch gefunden, her ru s- gezogen, und Sonntags darauf mit einer Leichenpredigt christl. zur Erden bestattet worden. Am 44. Juni 4804 trat die Spree so ans ihren Ufern, daß sich niemand eines ähnlichen großen Wassers erinnern konnte. In den Jahren 4858, 4860, 4887 und 4807 führte die Spree ebenfalls gewaltiges Hochwasser. Der Chronist Karl Friedrich August (Müller berichtet über Brandunglück folgendes: 4644 den 24. April, da eben die Gemeine an einem Sonn tage in der Kirche versammelt war, entstand auf dem Ober hofe (der unmittelbar neben der Kirche lag), ein Feuer, das auch die Kirche ergriff, wodurch diese sowie der Hof gänzlich in Asche gelegt wurde. Durch unermüdete Sorgfalt des da maligen Besitzers von Ober- und Niedertaubenheim, Herrn Johann Adolph von Haugwitz, des Markgraftums Ober lausitz, Landeshauptmanns und Oberamtöhauptmanns, wurde sie unter göttlichem Beistände und durch Unterstützung der da maligen Herrschaft in Crosta, welche das ganze Holz zum Bauen schenkte, so glücklich wieder hergestellt, daß sse bereits zu Ende des Jahres 4645 durch Abraham Franken, zu der Zeit Pfarrer, eingeweiht werdeg konnte. Im Jahre 4758 brannte eine Gärtner-Wohnung im Oberdorfe durch Blitzschlag ab. — 4763 den 27. April brannte das Pfarrbauergut Christian Jentsches durch Unvor sichtigkeit ab, sowie auch durch umherfliegende Funken ein Haus über der Svree. — 4764 den 44. Mai kam bei dem Accis-Einnehmer Hans George Adler Feuer aus, wodurch drei Häuser in Asche gelegt wurden. — 4767 den 28. Fe bruar brach mitten in der Nacht bei einem heftigen Sturm winde in des Gemeindeältesten Gottfried Herrmanns Hause Feuer aus, wodurch der (Wirt so beschädigt wurde, daß er nach 3 Wochen starb; 2 Häusler- und eine Gartennahrung wurden von der Wut des Feuers verzehrt. — 4760 den 40. (Mai brannte durch Einschlagen des Blitzes Gottfried Wagners Bauerngut ab. — 4700 den 24. Juli brannte das