der Mühlgraben ab, dessen Wasser einst das Rad in der „Kleinen (Mühle" drehte. Von der Harthe herein fließt die Kaltbach in den Berg- mannschen Sägewerksteich und treibt dort das Sägegatter und andere Holzbearbeitungsmaschinen. Die daneben aufgestapelten Bretter und der Klötzerplan zeigen uns, welche Arbeit hier jahrein, jahraus geleistet wird. Leutersdorfer Wasser und Kaltbach vereinigen sich bei E. G. Michels Fabrik, fließen zusammen den Seifen herein und nehmen bei Kohlen-Altmanns das „Gründel" auf. (Wo heute die „Millionenbrücke" (hinter Klauens Schnei derei) ist, war bis 4922 ein schönes (Wehr. Von der Brücke gegenüber Bektfeder-Meumanns führte nach rechts und links eine schmale Landzunge, mit schönen, großen Bäumen bewach sen, ins Wasser hinein. Seit der Sträßenregulierung zwischen Steinitz und der „Kleinen Mühle" ist auch dieses Idyll ver schwunden. Auch das Seifner (Wasser ist im Durchschnitt ein harm loses (Wässerchen, und doch kann es zur Zeit der Schnee schmelze und starken Regens ein reißender Fluß werden. Der Seifen, einer der ältesten Ortsteile, wie auch noch einige alte einstöckige Häuser beweisen, hat jedenfalls in älte ren Zeiten so mannigfaches erlebt und gesehen. Denken wir zurück an das Leben, das sich am großen Teiche abgespielt haben mag, wenn Fischzug gehalten wurde. Oder als von Leutersdorf herein Karaseck mit seinen Getreuen sich am gro ßen Teich sammelte und von da seinen Raubzug nach dem nahen Böhmen unternahm, wie sich Pascherzüge nach dem böhmischen Dörfel bei Leutersdorf bewegten und noch andere Bilder aus alter Zeit. Hier im Seifen war es, wo sich noch bis 4900 herum zwei Windmühlen lustig im (Winde drehten. Am Kretscham beginnt die Hauönumerierung mit 4. Der Kretscham spielte sozusagen in allen Landorten immer die erste Rolle. Hier wurden die Gerichte abgehalten (Gerichtskret scham), hier war auch das Stockhans. Hier wurden (Märkte, Schießen und andere Feste abgehalten (Schulfeste: 4896 und 4900). 4897 standen hier zum Manöver die Kanonen und war Appell der Soldaten, war (Musterung von Menschen und Pferden, Zirkus und Pfingstschießen. Kurzum am OrtS- kretscham ist und war „immer was los". Dicht neben dem Kretscham steht das Kriegerdenkmal von 4864/66 und 4870/74, überschattet von einer alten Eiche. Sie sah so man ches kommen und gehen und ist heute mit ihren tausend Asten ein gewaltiges Sinnbild von Kraft und Stärke. Die Mene Zollstraßenbrücke wurde 4897 gebaut, in dem selben Jahre, wo an einem Tage die (Mandau zweimal Hoch wasser führte und (Wege und Häuser überschwemmt wurden. Am Kretscham, wo aus fünf Richtungen Straßen zu sammentreffen, ist naturgemäß der Verkehr am stärksten. (Wo würde es bester passen als hier, daß man den Fahrzeugen eine Steuer abnimmt? Noch vor wenigen Jahren zeigten zwei grünweiße Schlagbäume den Fahrzeugen an, daß hier „Maute" fällig war. Im kleinen „Wegegeldeinnahmehäusel" ist jedenfalls so manche (Mark einkasstert worden. Dabei erinnern wir uns an den langjährigen (Wegegeldeinnehmer Prasse, der Tag und Macht die Groschen in Empfang nahm und sie an die Ge meinde abführte. In seiner Wohnstube konnte man zudem vllmiikie mit vuryrberg