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6 Okek-Isusitzefl-Ieimatreitung 135 8il<1 z: kinblick in Kellelkaur I>> VO^esc^ic^ite „Lernt ilU Wüttderu die Heimat kennen!" — ein (Mahn- ivork, das Mw nicht oft genüg in Erinnerung gebracht werden iuini. Hoch sollen wir nicht nur die Natur lieben, sondern auch ihre V e r g a ü g t it h e i t achten lernen. Was mag sich wölst im Laufe von Jahrhunderten verändert und was mögen (Menschenhände dazu getan haben? (Wann können wir über haupt unsere Gegend als besiedelt ansehen, und wo befanden sieh Beweise ihrer Bevölkerung? Wenn wir derartige Fundplätzc aussuchen, so ist es nicht eine der herrlichen Tal- oder Waldwanderungeu, doch lassen sich oiese Ausflüge sehr gut damit verbinde«. Bei der folgenden Zusammenstellung wollen wir aber die einzelnen Ziele nach der geschichtlichen Folge anssühren. Da wir Fundstellen von Gegenständen der vorgeschichtlichen Bewohner unserer Heimat aufsuchen wollen, ist es nicht am Platze, alle Funde zu erwähnen, die durch den Abban der Braun kohle zutage gefördert wurden. Sie geben uns meist Zeugms von der vorgeschichtlichen Tier- und Pflanzenwelt. Nur ein Fund soll erwähnt sein, da er noch nicht so bekannt ist. Im Jahre >873 wurden in dem Burkhardtschen Kohlen werke in Tür ch a n in 20 Ellen Tiefe Kiefernzapfen gefunden. Diesem Funde wurde leider zu wenig Beachtung ge schenkt, so daß sich damals das Neichenauer Wochenblatt ver anlaßt sah, folgende Bemerkung an den Fundbericht vom 42. April >873 anzuschließen: „Leider ist ein noch sehr gut er kennbarer Zweig mit zirka 20 Zapfen von den Bergleuten zer stört, und die schönsten daran befindlichen Exemplare unrecht mäßig veräußert worden." Dadurch ist dieser Fund für eie wissenschaftliche Bestimmung verloren. (Bedauerlich ist, daß man auch heute noch derartige Handlungsweise beobachten kann. Ein anderer Fund, ebenfalls durch den Abbau der Kohle ent deckt, ist aus dein früher W eichenhainschen Berg werke zu verzeichnen. Am 7. Dezember 4921 wurde beim Baggern in zehn Meter Tiefe eine Pfahlsctzung von etwa 25 eichenen Pfählen, 20 bis 30 Zentimeter stark, in zwei parellelen Reihen aufgefunden. Diese scheinen mit Rundhölzern, die man in größerer Anzahl daneben fand, waagerecht abgedeckt gewesen zu sein. Eine große E l ch s ch a u f e l und eine Holz keule (beides im Heimatmuseum Reichenau) sowie Knochen reste verschiedener (Wildarten befanden sich dicht daneben. Zeitlich festzulegen sind, soweit dies bei Einzelfunden möglich ist, ein Steinmeißel von Seitendorf (nähere Fmw umstände sind leider nicht bekannt), ein S ch n h l e i st e n k e i l, aus Hornblendebasalt mit Dlivin, der um 1910 ans den soge nannten Neißefeldern, ungefähr 200 Meter nordwestlich der Wegegabel Gießmannsdorf — Drau sc n- dorf — Friedersdorf, und ein Steinkeil aus nordischem Hornblendegranit, der auf einem Felde an d e in (W ege zwischen Dransendorf und Friedersdorf gefunden wurde. Diese drei Funde stammen aus der jüngeren Steinzeit, die wir bis 2000 v. Ehr. anzusetzen haben:. Zu einem Faustkeil, der auf Gießmannsdorfer Flur gefunden wurde, fehlen die Fundumstände. Als neuesten Srem- zeitfund konnte man im Jahre 4932 ein bei der Anlegung ves Sportplatzes in Rosenthal aufgefundenes B r u ch st n ck eines Steinhammers buchen.