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94 Okeplsusitzer s-IeimatreitoriZ I^It.4 das war die Meinung auf der Darmstadter Tagung — eine rcinliche Scheidung der Arbeitsgebiete. Wohl mögen sich uns Verkehrsausschüsse angliedern, aber niemals wollen wir in Ab hängigkeit der Verkehrsvercine geraten. Sie vertreten mehr die materielle Seite, während unsere Gebirgs- nnd Heimatvereine aus rein ideellen Gründen Ruhebänke setzen, markieren; schließ lich Führer herausgeben usw. Zu Beiträgen, die die Heimat vereine mit untragbaren Ausgaben belasten, kann uns niemanv zwingen. — Als Vertreter des Lusatia-Verbandes wurde ich in den Volksdeutschen Landesausschuß des Vereins für das Deutschtum im Ausland gewählt. Mit dem Landesverein S ä ch s. Heimatschutz gingen wir oft Hand in Hand. Zu seinem 26jährigen Jubiläum trugen unsere Heimatvereine gegen 4000 NM) bei. Er unter stützte unsere ^Wünsche in der Erhaltung der unverfälschten Heimatnatur. So gelang es, die Lauschewiesen bei Walters dorf zu schützen, eine dem Untergange geweihte große Kiefer be> Hainewalde als Naturdenkmal zu retten; die Erhaltung de^ Dammbornes in Zonsdorf, ein Stück des Eckartsbachlaufes n dec Weinau bei Zittau vor der gleichmachenden Regulierung in seiner Ursprünglichkeit zu bewahren, die Ausrottung von Frühlingsblumen im Mnndautal (Leberblümchen) zu Ver bindern. 30 RM. stiftete er zur Ölung der Hartaner Sumpf zypresse, die vor dem Zohanneum in Zittau aufgestellt ist. NUt den Anglern und Fischereifreunde n-Zittnn suchen wir die Verunreinigung der Neiße zn vermindern — durcb Einspruch bei der Amtshauptmannschaft. Unsere Verbundenheit zu den Nachbarverbänden haben wir auch in verflossenem Zahre — wenn auch geringer ivie früher — durch unsere Teilnahme an ihren Tagungen rum Ausdruck aebracht. So vertrat Herr Köhler unsere Lusatia in der Sächs. Schweiz und im Erzgebirge (Ober- schlema), Herr Häntschel bei der Gesellschaft für Volksbildung und Herr Kittel bei den Gebirgsvereinen für den Zeschken- und Zsergau aus der Schwarzbrunnen warte bei Gablonz und in Grottan. Zn enge Fühlung traten wir auch mit den neubesetzten Behörden und Ämtern: wir suchten sie über unsere Arbeit aufznklären und ste für die Hcimatbestrebungen zu gewinnen. Mit Hilfe des Rund- snnkes warb Herr Oberlehrer Frenzel für die nördliche Heidelandschaft, Herr Andert-Ebersbach-Leiprig für das Lau scher Volkstum. Man kann es ebenfalls als eine ^Werbung s.ir unsere Heimatsache ansehen, wenn Misere Vereinsmitglieder sich an der Untersuchung über Sitte und Brauch beteili gen. Zn Vorträaen auf dem Klosterbera (Marz 4933) und in Spitzkunnersdorf (Nov. 4933) habe ich gezeigt, wie auch der Laie, ja selbst der Schüler, mithelsen kann an der Erforschung der Heimat und Vertiefung des Heimatqedankens. Einem wei teren Kreis — der Lehrerschaft der Südlausttz — babe ich als Kreisreferent diese Gedanken gelegentlich der Zons - dorfer Kurse im vergangenen Herbst an 8 Vormittagen näher gebracht. Schon find die ersten sichtbaren Zeugen jener befruchtenden Tätigkeit da. Ein ganzes Bündel wertvoller Arbeiten über unser Lansttzer Volkstum ist einaegangen. Ein eigenes Blatt zur Veröffentlichung wurde geschaffen, näm- l'ch „Volk und .Heimat" als INonatöbeilaae zu der Zittauer IUorgenzeitung. Es hat schon die freudige Zustimmung seitens der maßgebenden Stellen in Dresden gefunden. Neuerdings gesellt sich binrn nock- die Mitarbeit an Fragebogen über mundartliche Ausdrücke für gewisse Pflanzen nnd Tiere. T8ir warben für beimatliche Kunst und Küniiler, so En d»e Lausitzer Gemäldeausstellung und für die Ur aufführung von Reinsteins „C y k l o p e n". Die Schließung der Zittauer Bibliothek und des Stadtmuseums haben wir im Bunde mit anderen Vereinen rückgängig gemacht. Wir v, rwahrten uns bei der Reichsbahn gegen die Verunglimpfung unseres Namen Lausitz in O b e r l an s und N i e d e r l a n s. Freilich ist eine Antwort auf unsre Eingabe bisher ausgeblieben. Es ist also manch Aktenstück angesammelt, aber auch mancher schöne Fortschritt erzielt worden. Erfolge waren auch die großen Vvanderungen; das Som mertreffen in Lückendorf (Zuni), die Sternwande rung am Himmelfahrtstage nach Stolpen, das W intcr- treffen in Seifhennersdorf, die bisher wohl die größte Ver- a-staltnng unseres Verbandes. Herrn Häntschel gebührt für düse mustergültige Leistung unser wärmster Dank und unsere Anerkennung. Viele Aufgaben wurden in Angriff genommen nnd end gültig erledigt; andere werden sich Zahr für Zahr einstellcn. So wollen wir die Verbindung mit der Zugend, die hier nnd da schon erfolgreich angebahnt ist, weiter pflegen. Bildung ton Z u g c n d g r u p p e n kommen nach neueren Bestimmun gen nicht mehr in Frage. Aber Zugendliche können selbstredend an allen Veranstaltungen, Vorträgen, Heimatabenden, Wmn derungen — teilnehmen. Mit der Volkshochschule gilt es eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete vorzunehmen Trotz langer Aussprachen in Bautzen und Dresden mit dem Leiter der sächsischen Volkshochschulen, Dr. Fritsche, ist noch keine völlige Klärung nnd Scheidung eingetretcn. Reihen, Lehrgänge vier Kurse gehören in die Volkshochschule; Einzeldarbietungen. vcn Vorträgen, Heimatabenden, Wanderungen bleiben dw Vorrecht des HcimatvereinS. Unsere schönen dreieckigen G a st h a u S s ch i l d e r müssen noch unbedingt weitere Verbreitung finden. Sie stellen eine recht gute Werbung für den Verband und die Gaststätte selbst dar Geschmackvolle Wi e g e sch i l d e r an viel begangenen Kreuz punkten und besonders an der Grenze sind vorgesehen. Entwürfe liegen vor. Unser Lusatia-Verband wird die Gelegenheit benutzen, zn der Reichs- W andertagnng in Plauen am 8. und 9. Sept, durch eine kleine Ausstellung für den Heimae- gcdanken und im besonderen für unsere schöne Lausitz zu werben. Die Ha f k p f l i ch t v e r s i ch e r u n g für alle Ver eine wird durch die Reichszentrale geregelt, hat aber zur Zeir noch viele Schwierigkeiten. Beim Eingehen von Versicherungen scllen dies die Vereine im Auge haben und keinen langfristige" Abschluß eingehen. Zeder unserer Lausitz-Vereine ist verpflichtet, wenigstens ein paar heimatliche W a n d c r n n g e n dnrchznführcn und einen Heimatabend zn veranstalten oder einen Vortrag halten zu lassen. Die Liste einheimischer Redner wird den Ver einen zngehen. Das Eigentum der ,,N a t n r f r e u n d e" an Häusern, E nrichtungen, Bildern. Karten, Apparaten wird dem Amt , Kraft durch Freude" überwiesen Zhre ehemaligen Mitglieder kmnen wir bei uns einreihen, falls nicht sonst irgendwelche A cdenken dagegensprechen. Langeweile gibt eö somit in unserem Verbände nicbt. Es -st aber auch notwendig, daß jeder einzelne Vereinsführer vor unserer Tätigkeit nicht bloß oberflächlich Kenntnis nimmt, sondern mich die MitaEeder seines Vereines davon unterrichtet. Durch N n n d s ch r e i b e n allein ist das wirklich nicht möalich. Sie kosten uns soviel Zeit, Geld nnd Nervenkraft, daß ich r enig Lust verspüre, die immer umfangreicher werdenden Ge schäfte in dieser Art fortzuführen. Und trotzdem müssen die