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92 oker 1 ausItze 1 ^eimstreitunZ Der Ver^sncl l-ulstis im ^slire 1933/34 Gekürzter Bericht zur Frühjahrsvcrtretertagung am 17. März 1934 in Laubenheim, von Dr. Heinkc Fünf Jahre sind vergangen, seitdem ich die Leitung des Lusatia-Verbandes übernommen habe, Grund genug, emmal eine Rückschau zu halten. Da ich aber im ersten Jahr fern ab von der Heimat weilte, und wir die Zeit jetzt notwendiger brauchen, um die Gegenwart handelnd mitzuerleben und für die Zukunft sorgen, so soll der Rückblick nur ein paar Punkte hervorhebeu: Die Festigung des Verbandes nach innen, Satzungsänderung, die Angliederung kleinerer Vereine, Vereinheitlichung der (Markierung waren die Aufgaben des ersten Jahres. Es folgte der Zusammenschluß zum Landesverband und der Anschluß an den Reichsverband. Jahrbuch und Werbeblätter, gemeinsame Fahrten (Tatra) sowie die Fühlungnahme mit benachbart ui und befreundeten Organisationen machten unsere Lusatiaarbsit bekannter. Die innige Zusammenarbeit mit den Verkehrsvereinen kommt zum Ausdruck durch unsere Mitwirkung bei den Aus stellungen in Schirgiswalde (1932), und zu den 1000-Jahr- feiern in Bautzen und Zittau. Immer umfangreicher und vielseitiger gestaltete sich unsere Arbeit im Dritten Reich. Eö war nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden und all die Hindernisse und Schlacken zu beseitigen, die nun einmal notgedrungen mit jeder Umwälzung »erkunden sind. Auf unserer Frühjahrstagung auf dem Kloster berg vor einem Jahre schloß ich mit den Werten: „Unverändert und unbeirrt folgen wir unserm Kurse, wie wir ihn gegangen find in 50 Jahren. Indem wir unsere Mitmenschen für die Schönheiten der Heimatnatur begeistern wollen, daß sie sich immer mehr mit der Heimatscholle verbunden fühlen und mit ihr immer enger verwachsen, dienen wir unserm Volk und Vaterlande." Auch von uns dürfen wir mit Stolz beanspruchen, was unser Reichsführer auf der Frankfurter Tagung sprach, daß die Gebirgs- und (Wandervereine die stillen, oft nicht er kannten oder gar verkannten Schrittmacher des neuen Reiches gewesen sind durch ihre uneigennützige, rein aufs Ideelle gerich tete Arbeit und die Volksgemeinschaft, tue in vielen Vereinen verwirklicht war. Das Führerprinzip enthebt uns nicht der Besprechungen. Solche fanden fast wöchentlich im engeren Kreise (mit den Herren Köhler u. Kittel) statt, währe id der Gesamtvorstand etwa im Monat einmal zusammentrat. (Darunter wichtig die Sitzung auf dem v^utbcrg-Großschönau.) Zu den beiden Vertreter-T a g u n g e n in Spitzkunnersdorf (17. 11. 33) und heute in Taubenheim (17. 3. 34) kam eine außerordentliche am 18. 8. 33, ans dem Schlechteberg bei Ebersbach. Briefwechsel und Rundschreiben haben in keinem Vereinsjahre einen solchen Umfang angenommen wie im abgelaufenen. Von besonderer Bedeutung war, die Tagungen des Reichsvcrbandes in Frankfurt (im Herbst) und vorige Woche in Darmstadt. Unsere Gebirgs- und ^Wandervereine sind noch größeren Organisationen eingegliedert worden, ohne daß dadurch ihr Bestand gefährdet oder ihre Eigenart angetastet worden wäre. Der Aufbau ist folgendermaßen: Unser Lusatia-Verband ist mit den Verbänden „Sächsische Schweiz", „Erzgebirge" und „Vogtland" zum Landesverband (jetzt Ganverband) Sachsen zusammengeschlossen (Führer Herr Horschig). Dieser ist ein Glied des Rcichsverbandes der deut schen Gebirgs- und (Wandervereine (Reichöführer Herr (Ministerpräsident a. D. Dr. iWerner) und selvst wieder die Gruppe 1 des Deutschen Bergsteiger- und WanderverbanXö DB(WV. (2. Gruppe: Alpinistik, Kletterer. 3. Grupp,: Wassersport, Zeltlager). Der DBWV. kFüyrer Herr Momr Bauer) bildet die Säule des Reichssportoerbandes, an dessen Spitze Herr von Tschammer-Osten steht. Es mag eigenartig erscheinen, daß wir als Heimatvereine zmn Sportverband gehören. Bedenken dagegen sind von un zähligen Seiten geäußert worden. Der Reichsführer aber erklärte in Frankfurt, daß unsere Selbständigkeit dadurch in keiner Weise berührt wird, und daß wir nicht als Sportler im gewöhnlichen Sinne aufgefaßt werden, sondern gewissermaß- n die geistige Seite und die Seele darstellen. Ein Ausscheiden aus dem Sportverband und Eingliedern in eine der drei anderen großen Organisationen kommt nicht in Frage. Welches sind die drei anderen? 1. ) Der Reichsbund „V olkötum und Heimat", der aus dem Zusammenschluß von einer Fülle von Verbänden und Vereinen hervorgegangen ist wie Heimat- und Maturschutz, Laienspiel, Trachtengruppen, Landsmannschaften, der Gesell schaft für Volksbildung. — Die RVH wirbt auch um unsere Vereine. Die Ortövereine brauchen nicht (Mitglied zu werden, da sie durch unfern Reichsverband körperschaftlich angeschlofsen sind. Wohl aber empfehlen wir den Vereinen, die auf auswärtige Redner angewiesen find, nach wie vor ihre Beiträge an oie Gesellschaft für Volksbildung zu leisten. 2. ) Der „B und deutscher Osten" umfaßt die Vereine von Passau an der Donau, über den bayr. Böhmer wald, das Erzgebirge bis Schlesien und den ganzen deutschen Osten. Auch diesen Bund unterstützen wir körperschaftlich. 3. ) helfen wir mit beim Amt „K raftdurchFreud e". Wir stehen ihm durch unsere Organisation, Erfahrung und (Mitwirkung zur Seite. Jeder einzelne Ortsverein ist zu solcher Mitarbeit verpflichtet, indem er gegebenenfalls aus seinen Reihen Wanderführer und Vortragende stellt, bei Be sichtigung von (Museen, der Besteigung von Aussichtötürmcn und dergleichen Erleichterungen gewährt. Sich ausschließen aus einem Verband gibt es nicht. Jeder Verein muß zu einer Spitzen- oder Dachorganisation gehören, sonst wird er aufgelöst. Die Zugehörigkeit zu einem Verband kostet nun aber Geld. Ein direkter Anschluß zum Reichsbund „Volkstum und Heimat" würde unsere (Mitglieder jährlich mit über 60 RPf. belasten; das wäre i/Z bis des Vereins beitrages; also in der heutigen Zeit nur von verschwindend wenig Vereinen tragbar. Andererseits ist es doch gerade der Sinn, unsere Kulturgüter möglichst vielen, ja allen Volks genossen zuteil werden zu lasten. Je niedriger die Steuern, umsomehr Mitglieder. Die Zugehörigkeit der Einzolvereine zum Reichsverband ver Deutschen GebirgS- und (Wandervereine haben diese aber bis jetzt garnicht gespürt, da die K o p f st e u e r von 3 RPf. bisher vom Lusatiaverband getragen worden ist. Sie ist infolge der mächtig angeschwollenen und ausgedehnten Arbeit auf 5 RPf. erhöht worden. Es ist ziemlich sicher, daß deshalb auch wir mit einer entsprechenden Erhöhung kommen. Sie bleibt aber auch dann noch in recht mäßigen Grenzen. Kein anderer Verband Deutschlands fordert so niedrige Kopfsteuer. Als Glied des Sportverbandes aber müssen wir auch zum Sport etwas beitragen. Das geschieht in zweierlei Hinsicht: 1.) Durch den sogenannten Sportgroschen. — Was ist das? — Bei jeder festlichen Veranstaltung — auch