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Nr. 3 VbertausitzerHeimatzeitung 43 Nach dem Dreißigjährigen Kriege hauste in vielen 'Gegenden Deutschlands die Pest. Auch Schirgiswalde blieb nicht verschont Auf dem Gottesacker, der damals sehr klein war, wollte man die Leichen der Pestkranken nicht be graben aus Furcht vor Ansteckung. Man fuhr sie hinaus bis in die Gegend, wo heute Liepkens Gasthaus steht. Ein Stück davon entfernt ist ein Kreuz errichtet. Hier befand sich die Pestgrube. In diese wurden die Toten hineingelegt. Als die Pest erloschen war, hielt man zum Danke da für eine Prozession ab. Dis Einwohner zogen von der Kirche aus bis an das in Neuschirgiswalde errichtete Kreuz und verrichteten hier Gebete. Da die Bevölkerung völlig verarmt war, mußte wohl ein einziger Musikant als Begleiter genügen. Dieser blies die jeweilige Zeile des zu singenden Liedes vor. So war es einst, so ist es noch heute, so möge es auch weiterhin bleiben. FMnaAts-Verse wie sie von den Kindern in der Oberlausitz noch allgemein üblich angewandt werden auf ihrem Bettelgange: Debittelte, battelte Leinewand, gatt m'r woas in meine Hand! Lußt mich nt ze lange stiehn, ich will a Häusl wettergiehn. Debittelte, battelte Leinewand, gatt m'r woas a meine Hand! Gatt m'r ni ze wenig, ich bie d'r kleene Keenig. De Foasnacht, de Braut lacht, a Stickl Wurscht, a Stickl Speck, murne is de Foasnacht weg. * * * Foasnachtsnoarrn wunn oh woas hoann, wunn a Streefl Küche hoan und vorn Dreier Speck, murne ts de Foasnacht weg. * * * Heut is Foasnacht, heut is Foasnacht! Lußt mich ne zt lange stiehn, ch will oh na zen Rubber gtehn. * * * Weil heut de Foasnacht ist so schön, wunn mir Pfannkuchn singn gehn. Mir treten her zu eurer Tür, gatt uns an grußn Pltns afür! Mir senn su oarm, ihr sedd su reich, lußt uns ne woarien, gatt uns gleich. * * Ich bie d'r kleene Keenig, gatt m'r ne zi wenig, lußt mich ni ze lange stiehn, ich will a Häusl wettrgiehn. sMitgeteilt von R. Schöne, Obercunewalde.) EUtte lassen Gle die Jahrgänge deo „OHJ" elnvlnden. wir liefern EinvanddeNen «.7.8? Verlag dev »Obevlausttzev Sekmat- Fest stitt und treu -e Aberlausitz uf Granit Ick sull Luck soin, wie's a dr Öberlausitz gilt? Ls ös gewiß: Oallendckn stitzt de uk (Zranit! Öb dr de Serge oaguckst, die jeds gerne M, und stuckerst nsi — ploatz! - kackste uf Srcmit! Scko's egne iöoisl oa, o, wu L'ck eigemitt't, su freundlick, wie's dick oaguckt, 's ös (Zranit! Und kroist de, wu dr pkoarr'r an Sunnt'ge stitt: Oe ganze Izsrcks, o de Kanzel, oalls (Zranit! Or Kratsckn-Stoammtisck, wu su moancks wird ausgsbrütt'l, ös untern Sülze und zengstrim nisckt wie (Zranit! Oo ös a IZauernsckadsl, sieksts ju glei an Scknitt, do Lruf do koannst de Kämmern, Mensck, ös doas (Zranit! IZen kinktn Stoampr sitzt derbust drnabn dr Sckmied, brauckst goar ne kizosakn, du kirsckts sckunt: Ock (Zranit! Und war drno as Leinswabrkoisl tritt, x merkt: o dokis ös kalt und koart oas wie (Zranit! — (Zlei mit dr Muttersproacks wörd d'rs eigesckM' : Oals, woas de soist, klingt kannt'g und sckoarf su 'wie (Zranit. Und singst Le 0 a zoartes, weckes Liebeslied, 0 doas kirtck oa, oas sckläkt es uk an IZerg (Zranit! (Zikst an (Zswärgs mol uk 's sckinste Sckissn mit und rennst de srns oa wu, 's ös durt o (Zranit! Sein abr zwee gut §reund, Kalts o wie guter kitt: Venn 0 de §reundsckoakt ös bei uns (Zranit! Ooas gilt dr tiek nei bis zum Serzgeblütt: Ll eckter äberlausitzsr (Zranit! Und woas k'r kester, koartr, sckoarkr Steen, Lan brengt d'r ne glei ener kreuz und kleen! 's is unser Stulz und fester (Zrund a jsdn Urt! Vr unsrer Sesml, do ziekt o ne glei ener kurt. Mr sein gutt deutsck, wenn uns o moancker ns vrscktitt! O unsre Lreu is ukgebaut uk unsern Steen (Zranit! Vrn §leitze ne zu rädn, vr dr sckwislgn Sand! Ll guter Sluck (Zranit an deutsckn Voaterland! vrim, war ze uns kimmt, nimmt de Überzeugung mit: §est stitt und treu de Überlausitz uk (Zranit. Kurt Walt«r, Löbau MenrlMSbkklaM Unter -losem Motto evsr-ekat -le ^Svevlausltzev Gelmat-Settuns" 00m Kpvll vls Geptemvev antStz- tttts dev Lnufeadlatsvtetevn dev Svevlausty. Ohne Preisaufschlag werden diese Hefte auf besserem Papier mit besonderem Ämschlag hergestellt sein. Das April-Heft, das zu Ostern erscheint, wird das Wesen des lausitzer Volßsschlages lebendig widerspiegeln; es wird darstellen, wie unsere Heimat durch ihre Natur und ihre Geschichte, also geologisch und politisch, Grenzland ist! In den Heften Mai—September werden diejenigen 6tädte und Ortschaften besonders behandelt werden, die in dem betr. Monat ihre Tausendjahrfeier veranstalten. Die „GberlausitzerHeimat-äeitung"wird in dieser 2eit allseitige Beachtung finden und deshalb bitten wir alle Freunde der „GHA.", für diese neue Abonnenten zu werben, wofür wir uns gern erkenntlich zeigen würden. Wir bitten aber auch die Mitglieder der Lusatia-Dereine, Inserate für die „THA." zu sammeln, wofür wir eine bestimmte Pro vision auswerfen. Geschäftsstelle -er LW, Reichenau, Sa.