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Jas Keimatmuieum in Demitz-Mmltz Von Ernst Friedrich, Demitz-Thumitz Wir stehen nicht ans dein Standpunkte, daß jedes kleine Dorf sein eigenes Heimatmuseum haben müßte, große Be zirksmuseen können in ihrer Reichhaltigkeit mehr zeigen all den Suchenden und denen, die an dieser Sache inter essiert sind. Und trotzdem haben mir uns in uuserm kleinen Ort den Anfang einer Heimatsammlung geschaffen. War um? Will inan schon Kindern Geschichte nahebringen, dann am leichtesten durch Urkunden und andere Zeugnisse ihrer engsten Heimat. Nun waren infolge niedriger persönlicher Reibereien in den 80 er Jahren des vorigen Jahrhunderts sämtliche bei der Gemeinde vorhandenen geschichtlichen Ur kunden in den Ofen gewandert. Brauchte man also irgend einen geschichtlichen Anhaltspunkt aus früherer Zeit, so stand man vor dem Nichts. Diesem Zustande abzuhelfcn, begann ich ab lOlO zu sammeln, in erster Linie schriftliche Belegstücke. Im Laufe der Zeit, besonders seitdem die Sammlung in einem geeigneten Raum in der Fach- und Gewerbeschule Unterkommen und den Ortseinwohuern zu gänglich gemacht werden konnte, ging allerhand Schönes, teils persönlicher teils sachlicher Natur, ein. Das Inhalts verzeichnis gibt -101 Nummern au, die uns zurückschauen lassen bis in den Ausgang des 17. Jahrhunderts. Weil dazu gehörig, liegen im gleichen Schautisch Münzen seine aus dem Jahre 1568, die vor einigen Jahren beim Ackern ge funden wurde) und Karten bekannter Atlanten aus dem 18. Jahrhundert. Daß man beim Suchen nach dem Oben genannten zumeist und zeitweilig nur auf Bücher stößt, die vergangenen Zeiten angehören, ist für jeden Sammler verständlich. So ist auch das Regal, auf dem diese Schätze wohlgeordnet untergebracht sind, verhältnismäßig groß. Es kann nicht verwundern, daß solche wendischen Inhalts viele Nummern umfassen, da der Ort früher durch Parv- chialverhültnisse enge Fühlung mit wendischen Gemeinden hatte. Häusliche Gegenstände sind wenig vertreten. Bei der geringen Einwohnerzahl früherer Zeit verständlich. Einige Zivilsachen, verschiedene hübsche Teller, einzelne Werk zeuge und die den Kindern vergangener Tage in ihrem 5. Lebensjahre geschenkten Spinnräder. Die Waffen an der Wand erzählen uns wohl weniger von grausigen Kriegen, unter Lenen der Ort einst gelitten, als vielmehr von der eigenartigen Vorliebe vieler Menschen für solche Dinge, die sie als Ausgangspunkt zur Anregung ihrer Phantasie benötigen. Neben all dem, was rein vrtsgcschichtliches Interesse hat, soll die Sammlung aber darüber hinaus auch von der Erdgeschichte unserer Gegend erzählen. Sic enthält des halb in einem Schautisch mineralogische Besonderheiten unseres Klosterberges. Ein so großer Steinbruchsbetrieb bot uns herrliche Ausschlüsse. Au der Hand der Karte Sek tion Königshain haben wir die vielen Mineralien der Gänge im Granit untersucht und gesammelt. Im Schau kasten ist all das Schöne, was wir fanden, zu bewundern. Die Eiszeit, die ihren Stempel unserer engsten Heimat aufdrückte in Form von Moränen (die schöne Endmoräne am westlichen Rande des Bruches Thumitz mußte leider dem Bruchbetrieb weichen, ist aber in der geologischen Literatur festgehalten), großen Saudanhünfungen (am Haug des Demitzer BcrgeSj ist in der anderen Hälfte des