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Oberlausitzer Heimatzeitung
- Bandzählung
- 14.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1734284080-193300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1734284080-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1734284080-19330000
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
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Zeitschrift
Oberlausitzer Heimatzeitung
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Band
Band 14.1933
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- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1933 1
- Ausgabe Nr. 2, 04.02.1933 17
- Ausgabe Nr. 3, 04.03.1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 15.04.1933 53
- Ausgabe Nr. 5, 13.05.1933 85
- Ausgabe Nr. 6, 03.06.1933 117
- Ausgabe Nr. 7, 08.07.1933 149
- Ausgabe Nr. 8, 05.08.1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 02.09.1933 213
- Ausgabe Nr. 10, 07.10.1933 245
- Ausgabe Nr. 11, 11.11.1933 269
- Ausgabe Nr. 12, 02.12.1933 293
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Band
Band 14.1933
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Z04 Osierlausitzer s-seimatreitvr>g IZr. 12 Forschen wir nun weiter im engeren Sachsenlande, so fällt unser Augenmerk auf die waldverborgene Oberlanfitz, wo wir wiederum ein sangesfrohes Völkchen antreffen, ein Volk, dessen Lieder von den Oybiner Hochwäldern bis in die entlegenen Dorfstraßen der Wiendei zu hören find. So könnte ich jede Volksgattung näher unter die Lupe nehmen, was aber im Rahmen dieses Vortrags nicht gut mög lich ist. Nur eine Tatsache möchte ich erwähnen, nämlich: Deutsches Volk, hüte dich vor ausländischen Sensations schlagern — vergiß nicht, daß vor wenigen Jahren erst auf der Internationalen Mmsikausstellung in Frankfurt a. Ml (Ab teilung Volkslied) viele hohe Vertreter des Auslandes unsere deutschen Volkslieder nicht genug loben konnten. Selbst der damalige französische Kultusminister Herriot war von unseren gediegenen Volksliedern, welche die Frankfurter Kinder san gen, so aufrichtig ergriffen, daß er aus Dankbarkeit die welt berühmte Pariser Opernkapelle kommen und vor den deutschen Kindern gastieren ließ. Alle Achtung vor dem deutschen Volks lied! Darum laßt uns das urwüchsige Lied deutschen Volks tums wieder pflegen, das Lied, in welchem Glück, Leid, Liebe und Freundschaft in unserer vertrauten Heimatsprache wieder- klingt. . . . II. Der Volkstanz Ähnlich wie dem Volkslied erging es auch dem Volks tanz. iWer heute die verrückten abgeschmackten Tänze beob achtet, muß unwillkürlich den Kopf schütteln. 28ie srcmd diese Tänze anmuten. Und wie konnte ein deutsches T8eib, ein deut scher Mmnn, ein deutsches Mmdchen, ein deutscher Jüngling um jener fremden Tänze willen den Volkstanz vernach lässigen? Wahrhaftig, es hätte nicht viel gefehlt und die charakteristischen Volkstänze wären für immer verloren ge gangen, wenn es nicht einige alte Heimatfreunde und Mnfi- kanten gegeben hätte, die hartnäckig zum Volkstanz hielten. In vielen Gegenden Deutschlands find die alten Volks tänze tatsächlich verschwunden und existieren nur noch in den Instrumenten „vorsinthflutlicher" Dorfmusikanten im Schwarz wald, Rheinland, Hessenland, in der Lüneburger Heide, in Schlesien, Mecklenburg, Thüringen, Württemberg, im Hol stenland, Erzgebirge, Vogtland, im Ammerland, ans dem stillen Helgoländer Oberland, in Oberbayern, Niedersachsen und in der Oberlausttz. Hier wird der Volkstanz noch gepflegt als historische Überlieferung. Die alten Musikanten spielten den Burschen und Mädchen die alten Vseisen noch einmal auf, da fuhren — die Rhythmen der Nsusik plötzlich wieder in die Glieder, und der Volkstanz lebte wieder auf. 28er diese gediegenen Volkstänze gesehen hat, wie sie von der schlichten Bevölkerung ausgeführt werden, diesen wundervollen Wechsel der Bewegungen, der sich so angenehm von langweiligen ab geschmackten Tänzen mondäner Saison abhebt, der fragt sich erstaunt: Wie war es nur möglich, daß ein Volk solche ge radezu unersetzbaren Tänze vergessen konnte? 28elche reiche Erinnerungen birgt der Volkstanz, in dem ganze Geschichten erzählt werden. Was uns im Leben beschäf tigt nnd erfreut, bringen die Volkstänze zum Ausdruck, bald in inniger Schlichtheit, bald mit keckem Humor. Sie sind zum Teil, genau wie die Volkslieder, sinnige Ge dichte, wie z. B. der Hutmacher-, Kesselflicker-, Schuster-, Bauern- und der wundervolle Webertanz, in dem die ganze Geschichte des Handwerks erzählt wird. Da wird das Leinen gewebt, das Schiffchen geht surrend auf und nieder, kreuz und guer, hin und her, und die Spulen werden gewickelt. Lachen und Singen begleiten die Arbeit; und zum Schluß wird dann der gewebte Stoff aufgewickelt und das Gewebe geprüft. In anderen Tänzen spiegelt die Liebeswerbung in eigenartiger !Weise wider. Auch Kirmes- und Ntaitänze gehören zu den Volkstänzen. Letztere werden noch am eifrigsten gepflegt. Namentlich in den wendischen Dörfern, wo selbst die alte Huslie (Geige mit drei Saiten) und der Dudelsack noch die Polka begleiten. Alles was das deutsche Volk bewegt, was in unseren Volksliedern und Volkstänzen Anklang gefunden hat, das findet sich auch in der Aufführung der Volkslieder und Volks tänze wieder. Jeder Volksstamm sollte daher mit größter Sorgfalt seine eigenen Tänze pflegen, die dem Volksgeiste und Volkscharakter entsprechen. Dem deutschen Volke geziemen deutsche Lieder und deutsche Tänze. Unsere Volkstänze sind altes edles Kul turgut und wurzeln tief im deutschen Volkstum. Leider sind wir Deutsche von jeher auf den Fehler ver fallen, die Auslandsmeierei dem Einheimischen vorzuziehen. Selbstverständlich kann man auch vom Ausland manches Schöne und Gute lernen, und es gibt vieles in der romanischen, angelsächsischen, slavischen und asiatischen Volkskunst (Mmsik, Literatur und Tanz), was uns Bewunderung ab zwingt. Wir müssen aber dabei immer voraussetzen, daß ge wisse Empfindungen und Gedankenfolgerungen dieses Auslän dischen unserm Gefühlsleben direkt zuwiderlaufen. Beispielsweise werden wir ein Negerlied oder einen japa nischen Tanz nie recht verstehen — weil wir eben einer wesensfremden Knltnr gegcuübcrstehen. Wer sie trotzdem ge dankenlos nachmimt, beweist damit eine gewissenlose Verach tung seines deutschen Muktertums. Die Liebe zum deutschen Volkslied, deutschen Volkstanz weckt den Sinn für das Natürliche und Einfache. Nur auf diesem Boden des schlichten, einfachen Gefühls kann uns ein ebenso schlichtes und kerniges Volk — eine deutsche Nation erhalten bleiben! Darum rufe ich allen deutschen Brüdern und Schwestern wohlmeinend zu: Zurück zum Volkslied! Zurück zum Volkstanz! blklk7 zu5 vkk bioi, Skb7 VMlltVlk VW ök07! Spenden für das deutsche Winterhilfstverf durch alle Banken, Sparkassen und Postanstaüen vdcr Pvstschecktontv M. Mutschmanii, Leipzig 9V848.
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