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ni. Die hoa'ch drno noch und noch zwischn 'n Küche und Christ- brute mit vrtilgt. Und sie senn mr o ganz gutt bekumm. 2lbr die zwee Manul, die'ch hunu an Christbom hiegelahnt hoatte und die'ch mr noa tagelang oasahn kunnte, hoan mr michsr Freede gemacht: die zwee Letztn vr an ganzn Vulkc, doas su nnglicklich untergang woar! immes' Es ist nicht immer der Tannenbaum gewesen, den man sich zur ^Weihnacht in die Zimmer holte — der Christbaum mit Lichtern taucht erst gegen Ende des t8. Jahrhunderts in Straß burg auf — in finsteren Zeiten standen an Stelle der Tanne andere Sträucher, vor allem diese, die immer grün sind und auch im Winter Früchte tragen; denn diese Gewächse waren Sinnbilder eines dauernden Lebens, das auch durch Schnee und Frost nicht zu erlöschen ist. So holte man sich etwa den iWacholderstrauch zur Christ zeit, der von jeher geheimnisvolle Kräfte in sich bergen sollte. Auch die Mästel, ohne die in England eine Weihnachtsfeier unmöglich ist, hat durch ihre Form, ihre Farbe, ihre Beeren und die seltsame Art ihres Vorkommens (die Mistel sitzt in den Kronen anderer Bäume) seit langer Zeit die merkwürdig sten Vorstellungen erweckt. Nicht nur in der altgermanischen Gage, auch im Mtttelalter noch war die Mastel eine Zauber pflanze: sie konnte Diebe entdecken, Schlösser sprengen, ihr Saft war ein Heilmittel gegen Gifte, Auch die Stechpalme fällt im weißen iWinter auf, ihre stacheligen, kräftiggrünen Blätter tragen rote Früchte, und die Legende berichtet, daß sie von jenen Palmen abstammt, die das Volk aus den Weg des Heilands streute, als er in Jeru salem cinzog. Und nicht zu vergeßen ist die Christrose, die, ein kleines Wmnder, gerade in der Zeit der Wintersonnenwende ihre Blüte entfaltet. Chri st nacht und Volksglauben. Das WAH- nachtsfest steht im Mittelpunkt der zwölf Nächte, die das alte Jahr in das neue hinübergeleiten. Uralter Aberglaube verlegt in diese dunkle Zeit die seltsamsten Vorstellungen, die sich in geheimnisvollen ^Wirkungen, die dieser Zeit innewohnen sollen, ausdrücken. In der heiligen Nacht redet das Vieh und weis sagt die Zukunft; aber außer einigen Sonntagskindern ist es keinem vergönnt, diese Sprache zu hören, die die Tiere spre chen, wenn sie auf den Knien liegen und beten. In der Mittcr- nachtsstunde der Christnacht wird alles Wmsser in Brunnen und Flüssen in Wein verwandelt; aber nur wenige können es schöpfen, und wer davon spricht, der erblindet. In Tirol wur den die Elemente gefüttert, indem man Mähl in die Luft streute, eine Speise in der Erde vergrub, eine Opfergabe in den Brunnen oder in das Herdfeuer warf. Wär empfinden auch heute noch den tiefen Sinn dieser Gebräuche: um die Elemente, die Natur und die Götter zu versöhnen, die zur Zeit des alten Julfestes durch die Vvolken zogen, opfert man, um selbst entsühnt zu werden, um die geheimnisvollen Natur mächte gnädig zu stimmen. All dieser Glaube, der heute Aber glaube geworden ist, wurzelt in der schweren Stimmung dieser Wintertage und der ^Wintersonnenwende. Diese alten Sitten und Vorstellungen lasten auch hier wieder einiges von dem tiefen inneren Zusammenhang dcrNatur und derNlenschenseele ahnen. WKWKHMWMHMWKWKWKWOK ^Venclirclie^eilinsclit dleumsnn, bäecbeen H /^sris lesmen rv/ei 5eelcf>en, clielelopften Z sierurTur: j „Os^unsfierein, /V^sria,f>eil'ge^titter6ottes!" H „Oss I<snn ics> niclit, c!ie ^nglein tarnen in seiclnen l-lemclclien, im grünen Xränrclien!" H Oen Zeigen fülirt /V!sris mit ilirem Kinelelein, so (oott gefiel, clie ^nglein folgten ilir. clee wencilScbea lvlanenlegenüe: X Oee beÜigea lanr. H