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NM. — Ausgaben: Verbandsabzeichen 1795 NM-, Mit- glieder-Verzeichnifse 315 RM., VergünstigungS-Verzeichnüse 669 RM., Vervielfältigungen, Drucksachen usw. 912 RM-, Geschäftsführung 123 RM"., Broschüren (Dr. Frey über Arbeitsdienst) 252 NM., Beitragsmarken 113 NM., Zei tungsausschnitte 120 RM), Reisen, Vertretungen 1450 RM), Porto und dergl. 204 RM), eine Rückzahlung 6-0 RM., Verband für Volkskunde 20 RM-, Saldo 31. De zember 1932 (nachgewiesen!) 9337 RM. Der günstige Ab schluß wird sich trotz der Inanspruchnahme durch die Feier und die Festschrift im neuen Rechnungsjahr durch Neubeitritre erhöhen, ja steigern lasten. Der Verbandsbeitrag bleibt 3 Pf. je Mitglied. Der immer noch rüstige, begeisterte (Wanderfreund und 2. Verbandsvorsitzende, Pfarrer Löscher, Dresden, dem wir eine sehr gehaltvolle, bis ins Einzelne gehende Darstellung der Geschichte uno der Arbeit der Verbände, auch der Verbands tage seit 50 Jahren, verdanken, gab einen fein umristenen Bericht über die Zugendarbeit und über die Ziele unserer Zugenderziehung. Vertreter verschiedener Verbände äußerten sich über diese Frage. Wir freuen uns mit ihm, daß unsere Zugendverbände, wenngleich in neuer Form, weitergesührt werden dürfen. Schließlich wurde noch ein nun 80 jähriger (Mitgründer des Verbands, Dr. Kiehn, Aschaffenburg, zum Ehrenmitglied ernannt. Noch spät am Abend führte Vermefsungsdirektor Hof mann, Freiburg, über 100 Lichtbilder vor, in denen der Kartenausschuß die wichtigsten Kartenwerke, Maßstab, Um fang, Brauchbarkeit und Wegzeichen einer sachlich wohl- begrüiweten Kritik unterzog. Inzwischen hatten sich im Palmengarten - Festsaal die (Wauderfreunde Frankfurts zu einem BegrnßungSabend ver sammelt, der überaus geschickt vorbereitet war. Am Sonntag fand die eigentliche Feier mit einer gewal- rigen würdige» Kundgebung auf dem Römerberg statt. Nach dem Empfang der Teilnehmer im altehrwürdigen Kaisersaal mit seinen eindrucksvollen Gemälden der deutschen Kaiser durch een Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Krebs, eröffnete Rek- >or Zaspert die Feier in Anwesenheit hoher Behördenvertreter im Bürgersaal des Römers mit einer Festrede: „Die Sen dung des deutschen (Wanderers". Wir seien Kinder der deut schen Kultur, der deutschen Geschichte und des deutschen (Wesens. Es sei nicht genug, daß wir uns für die Natur be musterten, wir sollten Künder der toten Natur, die nicht spre chen könne, werden und alles, was wir draußen im Wald, im vcn alten Städten geschaut und in uns zu neuem Leben ge weckt hätten, weitergebcn. Dann könne der Pessimismus eines Oswald Spengler überwunden werden, und wir hätten die Kraft, das Sklaventum der Maschinen und der Zivilisation zu überwinden, wir könnten als (Wegbahner deutschen Gefühls der Zeit voranschrciten. Von Tschammer und Osten überbrachte die Grüße des Neichsinnenministcrs Dr. Frick. Die (Wanderer hätten mit der Sportbewegung das gemein, daß sie den Manschen zuin letzten Einsatz stählen wollten; sie wollten ein gesundes Ge schlecht. Er gab unter fast stürmischem Beifall der Vertreter den Vereinen den Auftrag, ihre Zugendabteilungen wieder aufzubauen. Wir müßten die Kinder mit den Eltern zusammen wachsen und sie die Verbände später weiterführen lassen. Er werde den Reichssportoerband durchorganisieren und alles tun, was er könne. Er werde mit Werner zusammensitzen und mit ihm zusammenarbeiten. Zaspert dankte für die (Worte. Der Führer habe vollstes Verständnis für unsere Sache gezeigt, und ganz besonders dankte er für die Aufforderung, die Zagend neu anfzubauen. Die Versammlung brachte ein freudiges „Frischauf!" auf Herrn von Tschammer und Osten aus. Nach einer Reihe weiterer Ansprachen verschiedener Behördenver treter überreichte Dr. Werner an eine große Anzahl Ver treter der über 50 Zahre alten Vereine die silberne Ehren nadel des Verbandes. Zm (Mittelpunkt der Feier, die von (Musikvorträgen einer SS.-Standarte und vom gemeinsam gesungenen Lied der Deutschen und dem Horst-(Wessel-Lied umrahmt war, sta >0 die Rede des Reichöführers der (Wandervereine. „Recht ver standen heißt Wanderer sein: Dienst am Volk und Vater land." Gerade die tiefsten Künder deutscher Art hätten sich innig mit der Natur verbunden gefühlt. Er nannte Goethe den (Wanderer von Gottes Gnaden und Hölderlin den Künder der heiligen Natur und des Vaterlandes. Heimat- und Vater landsliebe seien immer die Grundpfeiler der (Wanderbewegung gewesen; niemand könne uns unsere Seele nehmen. Zm Drit ten Reich sei die Gewißheit gegeben, daß der Wanderbewegung das größte Verständnis entgegengebracht werde. Mit uns ziehe die neue Zeit. Mit einem dreifachen „Frischauf" auf den Reichspräsidenten und den Reichskanzler schloß er seine weit hin vernehmbaren feierlichen Worte. Als Lusatiavertreter nahm Dr. Heinke ain Wandertag teil. (Gekürzt nach dem Bericht in den „Blättern des Schwäb. Alb-Vereins".) am 21./22. Oktober Auf der Hauptversammlung in Aue war beschloßen wor den, den Sächsischen Verkehrstag, die repräsentative Veran staltung des Sächsischen Verkehrsoerbandes, in Bautzen ab zuhalten. Sie wurde auf Grund der Neuordnung der Dinge zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Der von der neuen Regierung berufene neue Vorsitzende, Oberbürgermeister (Wörner (Plauen), konnte darum eine große Zahl Gäste und Mitglieder im Fremdenhof „Weißes Roß" begrüßen. Er gab zunächst bekannt, daß er gemäß H 4 des Reichsgesetzeö über den Reichsausschuß für Fremdenverkehr vom 23. Zuni 1933 zum Führer des Sächsischen Verkehrsverbandes berufen sei. Der Redner betonte, daß er alles daransetzen werde, dem Fremden verkehr die Rolle zuzuwcisen, die ihm als Schlüsselindustrie gebührt. Er wird aber auch in Zukunft keine Eigenbrötelei und Kirchturmspolitik mehr dulden. Die Arbeit für den Frem denverkehr Sachsens wird in Zukunft streng zentralisiert sein. Ein Kopf wird entscheiden und bestimmen. Grundlage für den Verkehr seien die neuen Satzungen, die das Gerippe für die neue Ordnung darstellen. Für parlamentarisches Geschwätz werde in Zukunft kein Raum mehr sein. Als Zweck des Säch sischen Verkehrsverbandes wurde betont, den Fremdenverkehr und den Verkehr im Lande Sachsen zu fördern, die gemein samen Verkehrsinkeressen der (Mitglieder wahrzunehmen und zu vertreten, ihre Tätigkeit durch Beratung und Austausch von Erfahrungen zu unterstützen sowie die sächsischen Fremden verkehrs- und Verkehrsinteressen im Bunde Deutscher Ver- kehrsverbändc und Bäder und in der Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr als Landesverkehrsverband zu ver treten. (Mitglieder sollen in Zukunft Rechtspersonen, Ge meinden, öffentliche Körperschaften und verkehrsfördernde Ge sellschaften sein. Es gehe heute nicht mehr an, daß Personen oder Vereine wohl Nutznießer des Verkehrsverbandes, nicht