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256 O^etl-zu^itzer^eimatreittioZ I^Ir. 10 ^ii'ciie ui^c! Zc^oßi-ume isi I^o^titz ^ei !<itt!itz Nostitz, ein kleines Kirchdorf, liegt still und friedlich abseits der Staatsstraße Löbau—MÄßenberg. Unterhalb von Kittlitz—Krappe führt eine Straße nach Nostitz über Trausch- witz. Auf dem Dorfplatze befindet sich eine 50 Jahre alte Eiche, welche zur Lutherfeicr 4883 angepflanzt wurde. Ein Gedenkstein trägt die Inschrift: „40. November 4483—4883 „Ein' feste Burg ist unser Gott." beklagen gehabt, daß in den Flammen die zwei vorher geführ ten Kirchenbücher und andere wertvolle Aufzeichnungen mit umkamen. Die Kirche wurde nach dem Abzug der fremden Truppen immer wieder vollständig in Ordnung gebracht, und im Jahre 4844 wurde das Pfarrgcbäude von Nostitz in Trauschwitz wieder an derselben Stelle aufgebaut, wo cs vorher gestanden hatte. Herr Pfarrer Ernst Richter hat im Iahe 4848 ein neues Kirchenbuch begonnen und vieles, was noch irgendwie von der Kirchengeschichte erinnerlich war oder Auch das Gotteshaus, die Kirche von Nostitz, welche über 250 Jahre alt ist, ist mit einer festen Burg zu vergleichen. Oft hat es um diese stark getobt. Sic hat aber stets stand gehalten, denn der Herr hielt schützend seine Hand über diese. Zur Zeit der Befreiungskriege, in welchen es auch nm den nicht allzu weit entfernt liegenden „2Lohlaer Berg" recht stürmisch herging, wurde Nostitz und das anschließende Dorf Trauschwitz durch das T8üten der Franzosen verheerend zn- gerichtet. Bereits in der Nacht zum 40. September 4813 ging Feuer in Trauschwitz auf. Am 40. September 4843 vormittags wurde Nostitz und nachmittags Trauschwitz d.urcb Feuersbrunst heimgesuchk. Die Flamme ging in Nostitz in einer nicht weit von der Kirche gelegenen Gärtnernahrung auf und verzehrte dort den ganzen herrschaftlichen Hof und fünf weitere Besitzungen. Trotzdem die Kirche mitten in den Flammen stand, wurde sie verschont durch Gottes starke Hano. Bei dem .damals herschenden Sturm trieb es die Flammen hinüber nach Trauschwitz, wo ja bereits in der vorhergegan genen Nacht Feuer gewesen war. Hier brannten das Pfarr- gebände, das herrschaftliche Vorwerk und 44 andere Besitzun gen ab. !Wenn aber auch die Kirche von Nostitz vom Feuer verschont geblieben war, so ist sie doch im Innern durch srevelhafte Hände sehr ruiniert worden. Bänke sind heraus geschlagen und im Lager verbrannt worden. Außerdem wurde noch weiterer Schaden am übrigen Holzwerk der Kirche an gerichtet. Einen ganz besonderen Verlust hat die Kirchgemeinde, welche aus den Ortschaften Nostitz, Trauschwitz, Grube, Krappe, Spittel und einem Ortsteil von Wohla (letzterer gehört heute zur Kirchgemeinde Kittlitz) bestand, dadurch zu sonst noch aufgefunden wurde, im neuen Kirchenbuch eingetra gen. Wie aus dieser Niederschrift hervorgeht, ist die Kirche zu Nostitz in den siebziger. Jahren des 47. Jahrhunderts von den Herrn von Ziegler und Klipphausen, Kurfürstlich Sächsischen Generalleutnant und Kommandant der Festung Königstein, er baut und am 25. Juni 4679 eingeweiht worden. An der Stelle der erbauten Kirche befand sich vorher eine Kapelle. Das Geläut, welches sich noch heute auf dem Turme befindet, ist gestiftet vom damaligen Kurfürsten von Sachsen, Johann Ge org II. Außerdem wurde von diesem gestiftet ein kostbarer silberner Altarschmuck, bestehend aus zwei großen Leuchter:, Kanne, Kelch, Oblatenschachtel und Teller. Dieser Altar schmuck wurde zum hundertjährigen Jubilänm der Kirche ins Jahre 4779 noch vermehrt durch die Güte des damaligen Kollators der Kirche zu Nostitz, des Herrn Geheimen Rat Gaf von Breßler ans Nostitz, NIaltitz, Laußke usw., welcher der Kirche noch eine schöne silberne Kanne, inwendig stark ver goldet und auf der Außenseite in erhabener Arbeit die Ge schichte der Geburt unseres Herrn darstellend. Die Gemeinden Nostitz, Trauschwitz, Grube, Krappe, Spittel und ein Teil von iWohla gehörten vor der Einpfarrung in die. KnO gemcinade Nostitz vor 4679 zur Kirchgemeinde Kittlitz. Der herrschaftliche Hof von Nostitz ist nach dem Brande am 40. September 4 843 nicht mehr an der niedergebranntm Stätte aufgebaut worden. Er ist außerhalb der festungsarti gen Gutshofmaner errichtet. Noch heute aber steht die Ruine von dem Schloßaebäude. Leider ist diese nun schon sehr den: Verfall nahe, denn in ihr sind bereits starke Bäume heran gewachsen. Ein Betreten der Ruine ist daher auch nicht mehr möglich, weil dieses ja mit Lebensgefahr verbunden ist.