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250 O^erlausitzei-IZeimatreltuoZ HP. 1Ö kommen. Da damals die Herrschaft Schönbuch (später Tollen stein, bezw. Numburg) bei Böhmen zurückbehalten worden war, zeigen sich um 4320 in der mittleren Lausitz folgende Grenzverhältnisse: Es unterstehen: n) der Krone Böhmens unmittelbar: Georgswalde, Rum burg, Oberhennersdorf, Seifhennersdorf, TLarnödorf usw. b) dem Lande Budissin als böhmisches Nebenland: Gersdorf, Ebersbach, Kottmar, Kottmarsdorf, Kunnerödorf usw. c) dem Lande Görlitz als schlesischen Nebenland: Strah walde, Berthelsdorf, Ottenhain usw. cl) dem Lande Zittau als schlesischen Nebenland: Leutersdorf, Eibau, Ruppersdorf, Oberoderwitz, Spitzkunnersdorf usw. Zm Grunde handelt es sich dabei nur um die Trennung der beiden Länder Böhmen und Schlesien. Die Grenze lief ?en Ostrainen der folgenden Orte entlang: Hainewalde, Seif hennersdorf, Gersdorf, Ebersbach, Kottmarwald usw. Sie hatte allerdings nur bis 4346 Geltung; denn damals starb Heinrich von Zauer und die Görlitzer und Zittauer Lande fielen an Böhmen zurück. Zn jener Zeit erwarben die mächtigen Besitzer der Hohn stein—Schluckenauer Gegend, die Berken von der Duba, die Orte Rumburg, TLarnsdorf, Schönlindc und Tollenstein, aber uicht Seifhennersdorf, Hainewalde, Großschönau uud TValtersdorf, die damit in den Verband des Landes Zittau wieder ausgenommen wurden, seitdem zur Oberlaufitz zählten und 4635 mit dieser zu Sachsen kamen. Die Gesamtbesitzungen der Berken wurden in den Zahrcn 4443—4454—4474 von den sächsischen Herzögen Ernst und Albrecht erworben, die aber bereits 4484 den östlichen Teil, die heutigen Herrschasten Hainspach, Schluckenau und Rum bürg, wieder abstießen. Diese sind seitdem unumstritten böh mischer Besitz geblieben. Damit ist die Grenzlage der Gersdorfer Flur gegen Böhmen seit 448 4 im wesentlichen nn verändert. Denn der schmale böhmische Keil, der sich bis 4849 über den Neugers dorfer 2Dald bis nach Niederleutersdorf—Zosephsdorf er streckte, hat auf die Grenzbildung keinerlei Einfluß auszuüben vermocht. Die rechte Bedeutung erhielt die oberlausitzisch-böh mische Grenze aber erst 4 6 3 5, als Kurfürst Zohann Georg I. von Sachsen im Frieden zu Prag die Ober- und Niederlaufitz erwarb. Znnerhalb der Oberlansitz blieb die 4268 gebildete (und oben beschriebene) Scheidelinie zwischen dem Budissinischen Kreise (Land Budissin) und dem Görlitzer Kreise (Land Gor litz und Land Zittau) auch in späteren Zahrhundertcn in der Hauptsache erhalten. So besitzt also Gersdors seine eingangs erwähnte doppelte Grenz lage bereits seit 426 8. Vkarrerturm