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die ganze Veranstaltung wirkten schon die originellen An kündigungen am Eingang und an den Türen zu den Aus stellungsräumen, die von unserm heimischen Maler Alfred Thiel geschaffen wurden. Unter verschiedenem anderen sei zuerst in der Gruppe der Ansichten des Ortes selbst die erste und älteste Abbildung von Reichenau in einem vorhandenen schon wegen seiner Dimension eigentümlich anmutenden Gesangbuche des Kirchspiels erwähnt. Eine Metsterleistung photographischer Liebhaberbetätigung war daneben das montierte Panorama von Gutsbesitzer Ernst Hiltscher (Lichtenberg), welches allerdings auch schon aus den fahren um die Jahrhundert wende stammt. Eine unendlich reiche Auswahl brachte das Hochwasser 1867 und 1616 und der kalte Winter 1628/29. Bemerkenswert war die Bildersammlung bekannter Alt- Reichenauer Persönlichkeiten, nach denen verschiedene Straßen unseres Ortes benannt wurden. Das Kapitel Schule, Kirche und Krieg war, wenn auch nicht ausgedehnt, recht übersichtlich und sachlich behandelt. — Dabei sei auf merksam gemacht auf die von dem früheren Leiter des Museums, Apotheker Schroeder, angesangene Bildsamm lung der Gefallenen aus dem Weltkriege,' so bescheiden erst der Anfang war, umso nachdrücklichst sei die Bitte um wei tere Beiträge ausgesprochen. — Künstlerische Werke barg das Zimmer unserer Kunstmaler Nolle, Paul, Haselbach, Zückner, Arch. Linke, Thiel und Golömann (Lichtenberg), die die Charakteristik unserer engeren Heimat in einer ganzen Reihe prächtigster Gemälde heraushoben. Dort hingen auch wertvolle Ölbilder aus früherer Zeit (Porträts der Familie Krusche). In dem Wandel unserer schnellebigen Zeit entstanden hie und da lebenswahre Abbildungen von Sitten und Gebräuchen, die allerdings erst der jüngeren Zeit entnommen, ihren wahren volkstümlichen Wert aber in späteren Tagen um so mehr betonen werden. Eng da mit verbunden war unser verstorbener Heimatschriftsteller Wilhelm Friedrich mit seiner Spielschar „Thalia",' ihnen beiden war auch ein besonderer Platz eingeräumt. Im glei chen Zimmer lagen auch die von einer ausgeprägten Schnitzkunst zeugenden Bildstöcke zum Druck für die einst so beliebten „Mannl"-Bogcn, die den kleinen Gründon nerstagsgängern einst als willkommene Gabe in den Sack gesteckt wurden. Der große Svrung der Entwicklung zeigte sich in den aus der Jetztzeit stammenden Autotypien (Druckstöcke) heimatkundlicher Bilder, die von der hiesigen Druckerei Alwin Marx zur Verfügung gestellt wurden. Einige Stücke chronistischer Art barg die Familiengruppe Zückner; von der ersten Erwähnung im Hohenwalder Schöppenbnch bis zu den bekannten Eigenheiten einzelner Familienmitglieder. Und nun das Kapitel: Heimat-Indu strie. Was ist aus diesen Stätten einstigen hochentwickelten und weltbekannten Gewerbefleißes geworden? Dort sah man die bescheidenen Anfänge unserer großen Firmen mit dem sichtbaren stufenwetsen Aufstieg zur Höhe, die in den Jahren bis zum Ausbruch des Weltkrieges erreicht wurde. Daneben hingen die Porträts der Gründer bezw. Inhaber in diesen Jahren. Auch die nähere Umgebung brachte in zahlreicher Aus lese Bekanntes und Unbekanntes. Alle Orten waren ver treten. Betont waren das sterbende Dorf Türchau, Weigs- dorf und Dornhennersdorf (Brandbriefe und alter Kret scham, gemalt von einem Mitglieds der Malerdynastie Fröhlich), Hirschfelde mit seinen immer mehr verschwin denden Laubenhäuscrn am Markt, Seitendorf, Gießmanns dorf, Reibersdorf (einstens projektierter Bau des neuen Einsiedelschen Schlosses und geplante Anlage des anschlie ßenden Parkes — stammt aus dem Stadtmuseum zu Zit tau), Lichtenberg mit Gickelsberg, Wald—Bad Oppelsdorf (nicht unerwähnt bleiben möchte das von Kunstmaler A. Bernert geschaffene lebenswahre Bild von Gemeindediener G Möhlau) und Sommerau mit der einst so berühmten -parfe. Deutsches Gebet Erlös uns, Herrs Gott, aus dieser Leiten Not, da Menschen gegen Menschen stehn in Haß und List, und Brände Wehn, Helstroter Gual, in jeder Brust l Tilg aus die Lust an Wunden und an Dlutl Nnd mach uns gutl La, mach uns gut, dast wir im Bettler unsern Bruder sehn und alle Kreatur verstehn in ihrem Leid! Dast wir bereit sind, ohn' Begehren, ohne Schein ganz schlicht und hehr, nur Mensch zu sein! Dann sind wir gut und glühn in deiner Liebe Glut und überwinden aller Leiten Not. Erlös uns, Herrs Gott l s-hwsr. öchwarzpWWkendm als MnlrrivvrtvMe Die kleinen freundlichen, ans einer lieblichen Anhöhe ganz nahe der Reichsgrenze von Sachsen gelegenen Ort schaften Schwarzpftttz mit der Gemeinde Finkendvrf, früher nur als Sommerfrische nnd Luftkurort bekannt, sind seit einer Reihe von Jahren eines der beliebtesten Reiseziele und Ausflugsorte unzähliger Wintersportler nnd Freunde von Naturschönheitcn. Durch das Vorhandensein eines Eislaufteiches und geeignetem Gelände für Skiläufer sind diese Ortschaften und ihre nähere Umgebung überaus beliebt geworden. Von der Autobushaltestelle Lückeudvrf (Fvrsthaus) der Linie Zittau—Lückendorf, Sa. führt ein schöner, im Winter besonders romantischer Weg — für Sktfahrer sehr geeig net — über Fintendorf nach Schivarzpfütz. Er führt über die Tobiaskiefer, Dreiherrnstein, am Raubfchlotzberge (S85 m) vorüber, auf dessen beholztem Gipfel die stolze Burg Winterstein in altersgrauer Zeit gestanden hat. Markierung: gelber Balken ans weißem Grund. Geh stunden. Lohnende Brettlausflüge lassen sich von hier aus machen nach Schloß Lämberg, Raubschloß, Fvrsthaus Nr. 6, Lückendvrs, Oybin, Töpfer, Eichgraben, Kaisergrund, Pfaffensteine, Paß und Tpittelgrnnd. Solche sind meistens in 1—2 Gehstnnden zu erreichen. Ein vorzügliches Gelände für Ski- nnd Rvdelfahrer bietet sich beim Abstieg ins Niederland, und zwar: erstens über Paß, Spittelgrund, Dönis nach Grottau und zwei tens auf dem bekannten Haselweg über den Trögelsberg, Niederberzdorf (Oberdorf) nach Ketten. Ketten und Grot tau sind Stationen der D. R. B. Strecke Zittau—Reichenberg. Dank der rührigen Tätigkeit unserer heimischen Ge birgsvereine sind alle Waldwege gut und leicht kenntlich markiert.