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HP. 8 O^etlausitzerlZeimatreittitiZ §08 startigen Schwimmbahnen von je 60 Mieter und 100 Mieter Länge, ein 5000 Quadratmeter umfassendes und 1,50 Mieter tiefes Becken für erwachsene Nichtschwimmer und endlich für Kinder ein seichtes Planschbecken von 9000 Quadratmeter Fläche besitzt. Ein stabiler, ganz aus Beton und Eisen errich teter Sprungturm gestattet von seiner Plattform Sprünge von 10 (Meter und von weiteren Doppelsprungbrettern solche von 5, 3, 2 und 1 Mieter. Die Sprunggrube ist 4,40 Nieter lief und wie das gesamte Schwimmbecken betoniert, während der übrige Tcichboden mit Sand bedeckt ist. — Für lustige Unterhaltung der Badenden ist durch eine Kinderrutschbahn, einen riesigen Wasserring und eine Anzahl von Reitbalksn Sorge getragen. Außerdem gibt eine weit in den Teich vor stoßende, 500 Quadratmeter umfastende Halbinsel, die eine 40 Zentimeter hohe Sandanflage hat, ausgiebige Gelegenheit zu Sandbädern und zum Buddeln, und aus in hinreichender (Menge vorhandenen Holzpritschen können sich die Badegäste gründlich „aalen". Die ganze Teichanlage ist von einer breiten, mit Bäumen bestandenen und reichliche Sitzgelegenheit bietenden Strand promenade umzogen und von wohlgepslegten Grünflächen durchsetzt. Von dem teilweise von Waldbänmen überschatteten Gondelteich fließt das vorgewärmte Wasser mit 16 Sekunden litern ständig dem Badeteich zu und wird von dessen Plansch becken aus als verbraucht dem oben erwähnten (Waldbach wieder zugeführt. Also das Problem der (Wassererneuerung ist aus eine geradezu ideale (Weise gelöst, so daß der die Ge sundheit fördernde und auf die Erweckung und Erhaltung von Lebenslust und Daseinssreude abzielende Zweck des Freibadens hier in selten vollkommenem (Maße erfüllt wird. Das Bad, das über einen eingefriedigten und' ständig be wachten Autoparkplatz für 100 Autos und einen Fahrrad stand für 150 Räder verfügt, hat eine vom Verkehrsstanv- punkt aus gesehene denkbar günstige Lage. Vom Großschönauer Bahnhof aus ist es zu Fuß in einer Viertelstunde, von Jons dorf in einer halben und vom Lauschekaunn ans bequemen rind landschaftlich schönen Wegen in einer Stunde zu erreichen. Außerdem wird von dem Reichspostauto ein regelmäßiger Zu bringerdienst von Jonsdorf und der Warnsdorf—Großschö nauer Grenze unterhalten (Haltestelle Jonsdorfer Straße, von der aus das Bad aus breiter, auch für Autos befahrbarer Zugangsstraße in drei (Minuten erreicht wird). * Die Eröffnung dieser herrlichen Badcanlage sand am 22- Juli durch einen festlichen (Weiheakt unter überaus reger Teilnahme der aus der Nähe und Ferne herbeigeströmken Be völkerung und der von den Behörden entsandten Vertreter stakt. Nach einem herzlichen Dankeswort für alle an dem Werk beteiligten Behörden, technischen Leiter und Arbeiter weihte Bürgermeister Neubauer das Bad mit folgendem Spruch: „Das Großschönauer Volksbad diene der Erhaltung der Gesundheit, der Widerstandsfähigkeit im Berufsleben, der dauernden Befestigung der Frische des Gemüts und der damit verbundenen Zufriedenheit innerhalb der Familie, zum (Wohle und zum Segen unserer geliebten Heimat, des Volkes und des neuen Vaterlandes! Heil Hindenburg! Heil Hitler! Heil Deutschland!" Den Anstoß zum Bau dieser einzigartigen, aus dem sogen. „Pitschelteiche" erschaffenen Badeanlage gab Ende 1929 die Notwendigkeit der Arbeitsbeschaffung. So waren denn an den Arbeiten beteiligt die produktive Erwerbslosenfürsorge, der frei willige Arbeitsdienst und die (Wohlsahrts-Erwerbslosenfür- sorge. Die Finanzierung des 400 OOO-(Mark-ObjektS gestaltet sich wie folgt: 190 000 (Mar? von der Gemeinde aufgenom mene Darlehen, 95 000 (Mark Zuschüße aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge, 47 500 gemeindeeigene (Mittel und 15 500 (Mark aus den gemeindlichen werbenden Betrieben für die Wasser- und Elektrizitätsleitung. Ohne Einsatz des frei willigen Arbeitsdienstes würden sich die Kosten auf 480 000 (Mark gestellt haben, mithin sind 80 000 (Mark eingespart worden. Die in ihrer Grundidee vom Gemeindebaumcister Weber genial erdachte Anlage ist von Architekt Bröckelt (Eibau) mit Architekt Kummer (Zittau) als sachverständi gem Berater in einer Bauzeit von 3h^ Jahren glänzend ver wirklicht worden. Die in Ättsu als Abschluß der Festwochen in der tausendjährigen Oberlaufitz Die im südöstlichsten Zipfel Sachsens und mitten in einem Kranze blanschimmernder Berge liegende S c ch S st a d t Zittau hat schon immer verstanden, Feste zu feiern, die An spruch auf Originalität haben und deren Werbekraft sich bis her stets als außerordentlich stark erwiesen hat. Zittau und sein als sehr rührig bekannter Verkehrsverein konnten es sich daher leisten, den Abschluß der Tausendjahrfeier der Oberlausitz zu übernehmen, was immerhin ein Risiko bedeutet, nachdem Bautzen, Löbau, Reichenau, Görlitz und zahlreiche andere Städte der sächsischen und preußischen Oberlausitz ihre zum Teil hervorragend auögestatteten Fest wochen dargeboten haben. Die Stadt Zittau muß und wird etwas Gutes bieten, um den Abschluß der 1000 Jahre Ober lausitz so glanzvoll wie möglich zu gestalten. Der Verkehrs verein Zittau hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die Fest woche der Stadt Zittau (26. A u g u st bis 3. Septem- b e r) so großzügig und originell aufzuziehen, daß sie als Krö nung der Tausendjahrfeier gelten und auf sie das Volkswort „Ende gut, alles gut" angewandt werden kann. Im Sinne des neuen Deutschland wird im Rahmen der Tausendjahrfeier in Zittau das geruhsame (M ittel- alt e r auserstehen, neben dem sich die g e s ch ä s t i g e Neu zeit mit all ihren technischen Errungenschaften zeigen soll. Schon seit Wachen tagen unter Führung des Verkehrsoereins die verschiedensten Ausschüsse, um alle (Möglichkeiten zur Aus gestaltung der Festwoche auszuschöpfen. Das umfangreiche Programm liegt in seinen Umrissen bereits fest. Zunächst sind in der Zeit vom 26. August bis mit 3. Sep tember an täglichen Veranstaltungen vorgesehen die Aus stellungen „Land und Leute", „Lausitzer Kunst", „Na tionale Arbeit", „Forst und Flur" mit Jagdtrophäenschau, „Kirchliche Kunst", „Heimatliches Lichtbild", „Gartenaus gestaltung" und eine Sonderausstellnng des (Museums. Dazu kommen noch die Einrichtung einer Fahnenehrenhalle im Bürgersaale des Rathauses, zu der täglich nachmittags eine Ehrenwache mit klingendem Spiel aufziehen wird, und als Attraktion ein ,,(M ittelalterlicher Jahr-