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Mitgliedern demnächst zngestellt. Der Ankauf der Wege kartenhefte und der Jahrbücher wurde besonders emp fohlen. Der Tätigkeitsbericht ist an den Verband „Lusatia" pünktlich abgegeben worden. Bei der letzten Pfingjtsamm- tung im (Gebiete des Verbandes „Lusatia" erzielte der Verein das drittbeste Ergebnis. Beim Besuche des Stadt theaters in Zittau, des Opern- und SchauMethaujes in Dresden haben die Mitglieder bei den Erntrittspreisen 20 bezw. lO?L Ermäßigung. Sodann wurde berichtet über die Zusammenkunft der sächsischen und nvrdvöhmischen Ge- birgsoeretne am 29. und M. Oltober aus dem ueschken. Be sonders wichtig für das gesamte Zittauer Gebirge ist die Führung des „Deutschen Wanderweges" über Herrnhut, Marienthal nach Schlesien, nicht aber durch das Zittauer Gebirge. Es wird beschlossen, mit Unterstützung 0er be nachbarten Gebirgsvereine und des Vertehrsvereins Zit tau die Verlegung bezw. Abzweigung des Deutschen Wanderweges noch zu erreichen. Im nächsten Jahre kann der Verein auf sein 50 jähriges Bestehen zurückblicken. Bericht (Oktober—Dezember 1932) über die im Hum- boldtverein Seifhennersdorf gehaltenen Vorträge. Am 20. Oktober ehrte der Humbvldtverein das Gedächtnis Goethes durch die Aufführung der „Iphigenie ans Tauris". Ohne zu übertreiben kann man behaupten, daß das Gast spiel der ehemaligen Landesbühne unter der Leitung des Intendanten Maximus Renae etwas ganz Hervorragendes war, ein Erlebnis, daS den meisten Besuchern Goethes Denken und Sein durch dieses Drama der reinen Mensch lichkeit in kurzer Zeit viel näher brachte, als mancher Bor trag es vermag. Anny Kynast bezauberte als Iphigenie mit ihrem seelenvollen Spiel, M. Renöe gefiel als rauher Barbarenkönig, Arkas wurde von Hans Meyer-Höfer dar gestellt. Meisterhaft war E. Schmidt in der Darstellung des von den Rachegöttinnen verfolgten, durch den Glauben an Vergebung geheilten Orest. Würdig stand ihm C. Blank meister als sein schicksalverbundener Freund Pylaöes zur Seite. — Die Aufführung hinterließ bei den Zuhörern einen tiefen Eindruck. Lebhafter Beifall und Blumen schmuck waren der Dank für den schönen Abend. An der Btthnengestaltung hatte der heimische Künstler A. Schön berner ganz hervorragenden Anteil. (030 Besucher.) — Am 3. November 1932 hielt Lehrer Johannes Richter (Seif hennersdorf) einen Bortrag über „Nvrdböhmische Burgen, Schlösser und alte Straßen". Es war ein Heimatvortrag von reinstem Wasser, methodisch nnd chronologisch klar auf gebaut, mit künstlerisch geschauten, farbenprächtig kolo rierten Lichtbildern. Auf seinen Wanderfahrten streifte Hans Richter die Teufelsmauer vom Fuße des Jeschken bis zum Bösig, führte seine Hörer in die Zeit des Ritter tums, zeigte ihre Burgen, erzählte von der Blütezeit und dem Niedergang. Die Burgen Bösig, Roll, Tollenstein, Mühlstein und Einsteölerstein sind solche Zeugen grauer Vorzeit. Aus dem Ritterstand entwickelte sich eine mäch tige Herrenkaste mit ungeheurem Landbesitz und prächtigen Schlössern. Geschichtliche Persönlichkeiten, wie Wallenstein, Friedrich der Große und Napoleon, berührten Noröböh- men und prägten durch Bauwerke oder geschichtliche Hand lungen der Landschaft ihren Stempel auf. Der reiche Bei fall, den die zahlreichen Hörer spendeten, war wohlver dient und kam aus dankbaren heimatliebenden Herzen. (680 Besucher.) — Am 17. November sprach Schulleiter Paul Bernhardt (Dresden) über „Unsere heimische Vogel welt". Dem Bericht der „Saxonia"-Großschönau in Nr. 12 der OHZ. können wir uns voll und ganz anschließen. (37S Besucher.) — Am 1. Dezember sprach vor ungefähr 700 Be suchern der Konsularkanzler a. D. Ernst Ziegler (Nürn berg) über „Das schöne Tirol im Sommer und Winter". Zu diesem Vortrag, über den ja in der Presse viel be richtet worden ist, sei noch gesagt: Der Vortrag litt an einer Überfülle von Bildern, von denen bestimmt einige wegbleiben konnten, ohne der Schönheit Tirols Eintrag zu tun, außerdem beeinträchtigte die schnelle, etwas ein tönige Redeweise den rechten Genuß an Bild und Wort. — Das Stiftungsfest am 15. Dezember stand wieder im Zeichen Goethes. Kammersänger Dr. Waldemar Staege- mann von der Staatsvper Dresden und Konzertpianist Wolfram Zeller aus Dresden als Begleiter waren ge wonnen worben und boten im ersten Teile Güethesche Lieder, die von Schubert, Löwe oder Hugo Wolff vertont waren, z. B. „Der Totentanz", „Der Rattenfänger", „Erl könig" und „Epiphanias". Begeistert lauschten .die Hörer den prachtvollen Darbietungen der Künstler,' man wußte nicht, wein man mehr Beifall zollen sollte, dem Sänger, der „die Herzen aller Hörer zwang", oder dein Begleiter, der seelenvoll die Lieder untermalte. Der zweite Teil brachte Rezitationen, u.a, „Die Legende vom Hufeisen", „Das Vorspiel auf dem Theater" usiv. Der reiche Beifall forderte immer neue Zugaben, die die Künstler willig spendeten. Dieser selten schöne Abend bildete den Abschluß der Jahresarbeit 1932. (450 Besucher.) Sberiaufitzrr Zahrhundnterinnlllmo an Gustav Adolf von Schweben Im Jahre 1832 hatte der Damastfabrikant Ernst Schiff- ner aus Neuschönau bei Zittau, der in Dxesden bei einer Ausstellung von der Landesöirektion die große Silberne Preis-Medaille erhalten hatte, dem Könige von Schweden, Karl XIV. Johann, durch die schwedische Gesandtschaft in Berlin sein meisterhaft gewebtes Damasttuch, das eine sinnreiche Allegorie auf Gustav Adolfs Heldentod bei Lützen darstellt, übersandt. Das Kunstwerk hatte auf der Leipziger Ostermesse 1832 berechtigtes Aufsehen erregt und gebüh rende Anerkennung gefunden. Der König nahm die sinn reiche Huldigung an, übersandte dem sächsischen Künstler eine Summe in Gold und außerdem in einem schönen Etui die Silberne Denkmünze, die in Stockholm auf oie 200 jährige Totenfeier Gustav Adolfs und die Schlacht bei Lützen geprägt worden war. Die Vorderseite zeigte das sprechende, edle Bildnis des HeldeU von der Seite mit Lorbeerkranz, in Feldherrntracht, mit der Umschrift: 6V81ä.V0 ^VObLUO 8.6. V. KL6I VI.IWV.dU)6(XXXXIl.*) Die Rückseite schmückten zwei schöne Figuren, das allegorische Bild der Klugheit, die dem christlichen Glauben zum Bunde die Hättd reicht; sie sind in antiker Frauen tracht dargestellt mit dem Spiegel und dem Kreuze und tragen die Umschrift: dlOSI8 bOLVbRtl. VIOIOK. *---) Dr. Arras. *) Das S.G.V. ist aufzulösen in Sueciae. Gothire. Vandaliae. Die lateinische Aufschrift lautet in deutscher Übersetzung: Gustav Adolph, dem Könige von Schweden, Gothlands und Banöaliens, am 6. November 1832 (ge widmet). **) Zu Deutsch: „Fest gründete uns diesen Bund der Siegreiche." Advents- und Weihnachtsfeiern in den Berbandsveretnen (Sdweit solche bekannt geworden) Der Globus Zittau beging seine Advcntsfeier im üb lichen Rahmen bei sehr starkem Besuch im Kronensaal. Pfarrer Brussig hielt eine weihnachtliche Ansprache. Gesang- Verein „Liederkranz' und Solokräfie verschönten den stim- mupgsvollen Abend mit ihren Darbietungen,