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venkmal eie» kegimentr 10L, littou ^in 6sng clukcli Ättsu „Zittau ist oie geliebteste Stadt der Oberlausitz", sagt Otto Eduard Schmidt, wohl einer der besten Kenner Sach sens. Und all die Fremden, die Zittau nur flüchtig oder auch in längerem Ausenthalt kennen lernten, erinnern stch gern der Stunden und Tage, die sie in seinen Iltauern verleben durs ten. Das mag wohl daher kommen, daß in Zittau das Leben rascher pulst als in mancher anderen ^Mittelstadt. Vielleicht hat es auch seinen Grund darin, daß Zittau den Übergang bildet zu den Sudetendeutschcn in der Tschechoslowakei. Am wesentlichsten aber wird der Eindruck von Zittau beeinflußt durch die Bergkette im Süden der Stadt. Vom Tannenberg im Osten bis hin zum Zeschken ist jede der Erhebungen in stch eigenartig. Seien es die charakteristischen Phonolithkuppen der Lausche und des Hochwalds, oder seien es die breit hingelagerten Sandsteinrücken des Zonsbergeö oder des Töpfers. Ob man sich von !Westen oder Osten der Stadt nähert, immer die gleiche Silhouette der Türme, die ihre Dominante in den bei den Zohannistürmen finden, und als Knüsten des Hinter^ grundcs die blauen Berge. Wenn wir den Bahnhof verlassen haben, umfängt uns ein weiter grüner Vorplatz, mit dem Zittau stch als Garten- und Gärtnerstadt dem Fremden verstellt. Rechts die große Fabrik gehört der Phänomen A.-G., deren kleine flinke Post autos in allen Städten des Reiches laufen. 2Dir gehen die Bahnhofstraße hinunter und sehen wenige Schritte später an der linken Seite ein Sammelbecken der städtischen W asserleitung. Der steinerne Löwe über dem Spring brunnen zierte einst das WÄertor. Beim Weiterschreiten ent bieten uns wieder über die Dächer der Häuser hinweg die Berge ihre» !Willkommengriiß, zuerst der Heide-, später der Linde berg. Zm unteren Teil der Bahnhofstraße finden wir die Filialen der Großbanken, ein Zeichen für die industrielle Be deutung der Stadt. Am Ende der Bahnhofstraße beginnt der Gürtel der neuzeitlichen Anlagen. Das Denkmal vor der Reichspost zeigt die Büste des Bürgermeisters Haberkorn, von Donndorf modelliert. Es verlohnt stch nun, namentlich im Frühjahr, wenn die Rhododendren blühen, einen Gang um die Stadt zu tun. Wär wenden uns links und gelangen zunächst zum Z o h a n n e u in, das die Räume des Realgymnasiums birgt. Das Patrizierhaus gegenüber stammt aus der Zeit, da der Leinen handel in Zittau seine größte Blütezeit erlebte. Wenn wir am Amtsgericht vorüber ein Stück die Lessingstraße hinaufgehen, gelangen wir zu der im frühgotischen Stil im Zahre 1890 vollendeten Mk a r i e n k i r ch e. Der Turm ist der höchste der Stadt. Gehen wir in den Anlagen weiter, tref fen wir rechts das Gebäude der P e st a l o z z i s ch u l e, das in seinen Räumen auch die Höhere ^Mädchenschule mit Stu- vienanstalt birgt. Es folgen links die Turnhalle und die Amts hauptmannschaft und auf der anderen Seite die staatliche Bau schule. Der Schmuckplatz vor diesem Gebäude bildet den Ehrenhof für das von dem heimischen Architekten Schiffner geschaffene 102er-Denkmal für die Gefallenen des Regiments, das jahrzehntelang Zittau als Garnison hatte. Schwer hängen die Aste der Bäume des dahinter liegenden Friedhofs über dem Rahmen des ernsten IlkonumentS. D i e K r e n z k i r ch e ist die schönste unter den altertümlichen Kirchen Zittaus. Als sie Ende des 14. Jahrhunderts nieder brannte, waren es wohl dieselben Baumeister, die das Eöle- stinerkloster auf dem Berg Oybin schufen, die sie wieder auf bauten. Die eigenartige Anlage mit dem quadratischen Schiff, in besten fMitte ein einziger Pfeiler das ganze Sterngewölbe trägt, findet stch ähnlich in der Mikolauskapelle bei MeuhauS in Böhmen und in der Servitenkirche in Slup bei Prag. Die