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188 O^erlrZU^itzerl^IeimatreituriZ fst r. 8 wo er „mit einem großen, großen Haufen Bücher" gemalt sein wollte, „oder sonst gar nicht". (Das Original befindet sich im Kamenzer Krankenhaus, dem „Barmherzigkeitsstift" am Damm.) Das Lessinghaus birgt das eine der beiden Kamenzer Mm- seen, das andere, das stadtgeschichtliche Nk useum , ist im 4844 erbauten Rathause untergebracht. Es hat einige Kostbarkeiten besonderer Art: Erinnerungen an das Kamenzer Regiment Nr. 4.78, alte kunstgewerbliche Arbeiten und Znnungsartikel, auch schöne kirchliche Gegenstände, besonders beachtlich aber erscheint mir seine vorgeschichtliche Abteilung. Sie legt beredtes Zeugnis ab von dem Reichtum an bronze zeitlichen Funden aus der Umgebung der alten Sechsstadt. Der Fremde, der mit Mißtrauen dem Geburtsorte Les sings genaht ist, wird von ihm scheiden im Gefühl, etwas Schönes und Eigenartiges gesehen zu haben. Er wird den Ausflug nicht bereuen, sondern wiederkommen, weil es ihm in Kamenz gut gefallen hat. Oelelllc^skt I-sulihef 8c!i^kttum Am 22. Zuli hielt die Gesellschaft für Lausitzer Schrift tum in den Räumen der Humboldtbaude zu Ebersbach ein ge selliges Beisammensein ab. Nachdem der Vorsitzende der Ge sellschaft, Oskar Schwär (Dresden) die Versammlung er öffnet hatte, entbot G. Küchler im Namen des Ebersbacher Humboldtvereins den 2DillkommenSgruß. Hieraus sprach (Werner Ändert (Leipzig) über das (W erden aeS Ebersbacher Schrifttums. Zn seinem Vorträge zeigte er, daß sich die ersten Anfänge im 47. Zahrhunvert finden. Zm 49. Zahrhundert treten dann zu den Pfarrer dichtern die Bauernschriftsteller ohne literarische Vorbildung. Schließlich entfaltete sich ein bewußtes Heimatschrifttum, 0aS von den verschiedensten Ständen getragen wurde. August T8 eise war ein Vorkämpfer einer neuen wissenschaftlichen Heimatforschung und einer heimatkundlich vertieften Volks bildung. Karl Gottlieb Clemens, Lui T8 ünschc, Bruno RöLhig verkörperten in ihrem Schaffen die schön geistige Seite eines sich auf die Heimat besinnenden Schrift tums. Zn diesen Rahmen gehörte auch die Arbeit des Ebers bacher Humboldtvereins, der 4943 die ersten Oberlausitzer Ntundartliederkarten heransgab. Auf die noch lebenden Ver treter des Ebersbacher Schrifttums ging der Redner nicht in. Er bot dafür einen Ausblick auf die weitere Arbeit bodenständigen Schrifttums in der Oberlausitz. Geschäftstüchtige Literaten, die auf einmal ihre Verbundenheit mit dem Oberlausitzer Volkstum erkannt hätten, gilt cS kritisch zu betrachten. (Wachsamkeit sei über haupt eine Grundforderung unserer Tage; denn Volkstum, Sitte und Brauch dürften keineswegs zur (Marktware er niedrigt werden. So ist es mit echter Volkstumspflege unver einbar. wenn der Osterbrauch des Eierschiebens zu Bautzen zu Pfingsten wiederholt wird. Auch das Erzählen obersächsischer (Witze im Bautzner Marktbilde des Hörspieles „Die Sechs städte" von Mar Zeibiq pehört zu diesen volkskundlichen An- qereimtheiten. Statt kraftlosem Schrifttum, das auf sede Landschaft paßt, forderte der Redner weiter eine kernhafte Volksliteratur. Das Oberlausitzer Heimatschrifttum muß ei» Ausdruck deutschen Greuzlandcs sein. Die Oberlansitz dürfe dabei jedoch nicht Sünderbündlertum treiben, sondern müsse Dienst am Ganzen pflegen, sich eingliedern in das Ganze des deutschen Volkes. Es folgte eine rege Aussprache, in der besonders Dr. G. 2D olf (Bautzen) und Studienrat F. Sieber (Löbaul zu den vom Redner herausgestellten Problem Stellung nah men. Hermann Ändert (Ebersbach) erläuterte darauf die Gründung des Ebersbacher Hnmboldtver- eins und das W erden des Ebersbacher Hei matmuseums als Ausprägung intensiver Beschäftigung mit den Naturwissenschaften. Er betonte, daß das Mmsenm zunächst aus der Pflege der Naturwissenschaften im allgemei nen entstanden sei und erst im Laufe der Zahre den Charakter eines Heimatmuseums erhalten habe. Bei der Besichtigung des Museums wurde auf die in den letzten zwei Zähren in An griff genommene Neugestaltung des Museums als „Volks"- Museum hingewiesen. Die bereits vollendeten Darstellungen fanden ungeteilte Zustimmung. Gleiche Anerkennung wurde dem schönen Alpengarten gezollt, der ein lebendiges Zeugnis von der mühevollen Arbeit einzelner Humbsldt- vereinsmitglieder darstcllt. 8. kestechstehmisse 9. ^m schein fstüsit derbem 10. Kulturpolitik Vorträge aur eigenen Werken veranstaltet der durch seine ausländischen Vortrags-Tourneen bekannte GMvlftftellev ostav Waltev Aeln- lfSl- unter Mitwirkung der SrhvlftstVllVvßN LUlfS 9eev0ev-SveÄev mit folgenden NepertoirS: 1. lstationsle feierstuncle 6. film- ur>8 öichrierchunst 2. Dem (oeclächtnis cler lsteimat ?. ^uncler 8 er dststur 3. Deutschtum im ^usls»8 4. Der Dichter spricht . . . 5. ^(ie- unci s_ie8este8en Zeder vorgenannte Vortrag (auf Wunsch auch Orchester begleitung) umfaßt 2—3 Stdn. Honorar nach Vereinbarung von 30 RM. an. Erfolg garantiert. Znteresienten, auch Licht- spiel-Theaterbesitzer und Frauen-Vereine werden gebeten, gefl. Angebote zu richten an den Vortragenden: Vl00e0 V«, Keustvofte 12 vet Soviel.