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HA. ? O^erlausitzer ^leimatreitung 155 seiner alten Bauweise deutlich als solches erkennbar ich Ein steinernes Sühnekreuz erinnert an einen Zweikamps am 18. November 1662 zwischen den Rittern Siegmund von Gersdorf ans Kittlitz »nd Hans Kaspar von Rechenbcrg auf Ober-Beiersdorf, bei dem letzterer sein Leben liest. — !Wic in der Lausitz überhaupt, so zog auch in Beiersdorf die Leine weberei ein. Mast in jedem Hanse sang der Webstuhl sein ein töniges Lied. Noch vor kurzer Zeit ertönte aus einzelnen Häu sern sein Geklapper. Leider ist es gegenwärtig verstummt. Eine Reihe von Rasenbleichen gaben den Einwohnern Beschäftigung. Sie sind bis auf zwei, die zur künstlichen Bearbeitung der Garne übergingen, verschwunden. Granit und Syenit aber sind uns treu geblieben. In zahlreichen Brüchen werden sie zu Tage gefördert und wandern als Bausteine und Denkmäler hinaus in die 2Delt. — Die Schönheit des Dörfchens und seiner Ilm gebung lockt immer mehr Freunde an, die dem Getriebe ver Großstadt entrinnen und Erholung hier suchen. Einladende iWeberhäuschen, frischgrüner W>ald, ozonreiche Höhenluft geben dem Ort einen eigenen Reiz. Ilnd wenn würziger Heu duft im Tale lagert und die ersten Nebelschwaden des schei denden Sommertages sich herniedersenken, dann zieht die Klein bahn bimmelnd durch den Abcnöfrieden. Oss icl^IIisclie Zahlreich und vielgestaltig find die Schönheiten unserer lau- fitzer Heimat. Allenthalben gewähren waldgekrönte Berge, aussichtsreiche Gipfel, stille Teich und Heidelandschaften, blu mige Talauen und reizvolle Städtebilder für den Heimischen sowohl, als auch ganz besonders für den Fremden lockende Wander- und Ausflugsziele. Die Lausitz hat es leider erst zu spät verstanden, für ihre Sehenswürdigkeiten mit dem nötigen Nachdruck zu werben. Nur so ist es verständlich, daß Jahr zehnte hindurch, während längst durch die meisten Gaue unseres schönen deutschen Vaterlandes in erwachter ^Wanderlust sin gend und bewundernd die Nkenschen in Scharen zogen, die Oberlaufitz eine Art Aschenputtelstellung cinnahm. Nur wenige lenkten ihre Schritte in de» Ostzipscl Sachsens ost ans reiner Neugier, nm dann in Heller Begeisterung, vollbepackt mit herrlichen Neiseeindrücken, unsere engere Heimat zu ver lasse». Einzelne kamen wieder, bracbten Freunde mir und lang sam, aber in steter Zunahme, wurde die Lausitz dem Fremden verkehr erschlossen. Slick von cler ttöke in dleucioek vbercunewaltje in cki« «cuneivalrler Vlanne» Zu den Gegenden, die innerhalb des Mittcllaufitzer Berg landes noch bis vor wenigen Jahren von den Wanderern ge mieden wurden, gehört das Eunewalder Tal. In einer Längen ausdehnung von annähernd 10 Kilometern erstreckt es sich von der durch den Kötschauer Berg gekrönten Höhenstufe im Osten bis zu der offenen Spreeauc zwischen Kirschau und Großpost witz im Westen. Die Höhenzüge, die wie ein schützender Wall das Tal im Norden und Süden abschließen, lasten sich zwar unmittelbar hinter dein Spreedurchbruch weiterhin westwärts streichend forrsetzen, so daß die beiden Kämme eigentlich sich bis in die Bischofswerdaer Gegend verfolgen lasten, aber eine ge schlossene Bergkette reicht nur bis zur Spree. So kennzeichnet Slick vom c-oenebokkang über «lar cunewalcker lal rum Sielebok man diesen Hauptfluß des Nkittellausitzer Berglandcs als westlichen Abschluß der sogen. „Eunewalder Talwanne". Es ist kein Engkal, wie cs etwa Sächsische Schweiz oder Erz gebirge aufweisen, sondern eine tiefe NIulde, in der sich in be haglicher Breite die Orte Obercnnewalde, Cunewalde, MAgS- dorf-Köblitz und Halbendorf längs des Baches, der in raschem