Plc. 7 OPeclausitzec I-Ieimatreitung 151 der gefallenen russischen Soldaten aus einem Gefecht von 4813 gilt, das sich aus diesem Gelände abspielte. Dem Fremde» wird Löbau aber mehr als die Stadt des modernen Verkehrs aussallen. Der Bahnhof ist für den starken Betrieb schon zu eng geworden. Vier Eisenbahnscitcnstrecken lausen aus allen Richtungen in Löbau zusammen und vermit teln den Verkehr auf der Hauptlinie Dresden—Breslau. Dazu verstärken noch vier Autobuslinien den Verkehr nach den H)rt- schastcn der Umgebung. Nur wenige Städte von der Größe Löbaus werden soviel direkte l)-ZugSverbindungen nach dem In- und Auslände haben wie Löbau. vee einrige^gulleirerneziuem veutrcklcincir 5tekt ciuk ciem l-öbauec Serge Die Stadt selbst wirkt aus jeden Gast von vornherein einladend durch die schöne Anlage ihrer Straßen und den ge pflegten Instand ihrer Häuser. Breit und stattlich sind die Geschäftsstraßen der inneren Stadt, die modern ausgestatteten Gcschästslokalc verraten, daß Löbau die Handelszentrale für einen bevölkerten Landkreis ist. Den Bedürfnissen des gestei gerten Kraftwagenverkchrs hat Löbau durch den Bau ncuw Straßen Rechnung getragen, denen leider auch viel Altertüm liches zum Opfer gefallen ist. Das markanteste Zeichen dieser neuen Entwicklung ist die Hindenburgbrücke, die in drei mäch tigen Bögen aus dem bodenständigen Granit sich über ein tief eingeschnittenes Tal nach Süden schwingt. Sehr reizvoll -st der Blick von der Höhe der Brücke in die schmalen Gassen im Grunde des Tales. Der Steilabsall in das ^ral der Löbau und die Lage Löbaus ans einem flachen Hügel bewirkt, daß sich fast von allen Wohnungen ans ein großer Rundblick auf die schöne Umgebung erschließt. Löbau hat deshalb sehr schöne Wohnviertel. Als Bezirksstadt beherbergt Löbau viele Be hörden, deren stattliche Amtsgcbäude den Straßenzügen eine besondere Note geben. Den Norden der Stadt beherrscht vor allem der stilvolle Bau der Iägerkaserne, die heute dem Aus bildungsbataillon des Inf.-Reg. 10 Unterkunft gibt. Auch das entwickelte Schulwesen Löbaus findet in der Deutschen Oberschule, der zweitgrößten Mittelschule Sachsens, seinen prägnantesten Ausdruck. 2Das an Löbau besonders angenehm auffällt, ist, daß in alle Straßen die bewaldeten Häupter des Mittellansttzer Berg landes hereinschauen, von Westen der sagenumwobene Czorne- bohznq, von Süden der Koktmar und von Osten der Doppel gipfel des Löbauer Berges, des Juwels der Stadt. Dieser Berg gibt mit seiner schön geschwungenen Linie der Landschaft ihre charakteristische Note und ist mit den vielen vorzüglich gepflegten Parkwcgen eine Erholungsstätte ersten Ranges. "Wenige Städte können in nächster Nähe einen so reichhal tigen AnüflugSpnnkt aufweisen. In Stunden von der Stadt ans hat man den Gipfel erstiegen, dessen höchste Kuppe eine große Sehenswürdigkeit ziert. Es ist der Friedrich-Augnst- Turm, der einzige gußeiserne Turm ganz Deutschlands, den Löbau der Opferwittigkeit eines Patrioten verdankt. Seine Ausführung ist einzigartig schön und seine 28 m hohen Gale rien vermitteln einen Ausblick von begeisternder WAte und Anmut. Drei gut bewirtschaftete Bcrggasthänscr kommen allen Ansprüchen der Gäste nach. Der Löbauer Berg ist auch sonst durch seine Waldungen, seine sagenreichen Felgklippen, seinen Pflanzengarten und seine Steinbrüche sehr interessant. Dio landschaftlich bevorzugte Lage Löbaus ermöglicht eine Fülle genußreichster Spaziergänge in o-e Umgebung. Ob man Berggipfel erstrebt oder schöne !Wald- oder Talspaziergänge machen will, es steht alles in reichster Auswahl zur Verfügung. Die vorzüglichen Verkehrsverhältnissc machen Löbau zum ge gebenen Ausgangspunkt für den Ausflugsverkehr. So liegt Löbaus Bedeutung noch heute in demselben Fak tor Ivie früher: der günstigen verkehrsgeographischen Lage, die die Stadt weit über die Bedeutung einer Stadt von 13 000 Einwohnern hinaushebt. Der enge Anschluß an den pulsenden Verkehr hat auch bewirkt, daß Löbau immer mit der neuesten Entwicklung Schritt gehalten hat und in jeder Beziehung sich die Errungenschaften der Neuzeit zunutze gemacht hat. Mag auch das Wachstum der Stadt die engen Fesseln der Bastionen und Mauern gesprengt haben, der alte Bürger geist, die Regsamkeit ihrer Einwohner und das Zusammen gehörigkeitsgefühl sind wachgeblicben. Sie verbürgen auch heute, daß die 700 jährige Geschichte in der Jetztzeit eine wür dige Fortsetzung findet. D r. Georg W> i t t c.