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^,-6 Oketlausitzer^eimatreituog 1Z7 Mik Hellen, aber kalten Scheinwerfern beleuchten unsere Jahrzehnte höchster Technik, böchster Zivilisation unsere Emp sindungen und Entdeckungen. (Man leuchtet bis zum Plankton im tiefsten Meer, bis zur Stratosphäre hinauf. Aus dem Lebensrhythmus mit dem natürlichen Drechsel ist das rasende Tempo mit dem Einerlei des VorwärkS-Vorwärts geword.m Aber doch blüht noch still und einzig in der tiefsten Seele sie kleine blaue Blume des deutschen (Wesens, die kleine Blume wie das Auge unserer (Mütter. Des Wanderers Kulturauf- aabe ists, jeden deutschen Bruder dahin zu führen, daß er den (Müttern, Natur und Heimat, ins Auge sehen lernt. Den Schlüssel? Der rechte deutsche (Wanderer hat den Schlüssel! 0a5 wikc! billiges Prcisverqünstigungen im Aeichsverband Deutscher GebirgS- und Wandervereine Schönes Zeichen der Verbundenheit der deutschen Wanderer Wenn uns auch heute allerhand Sorgen das Leben schwer machen, so ist es doch vor allen Dingen die materielle Not, die Geldknappheit, die sich bei jedem Einzelnen in der unangenehm sten (Weise fühlbar macht. Und mancher, der seine Ferientage sonst zu einer (Wanderung durch die Schönheiten deutscher Gaue verwandte, mußte lernen, sich zu bescheiden, und die Sommerfrische „Daheim" hat so viele Gäste wie je kaum zuvor. Um auch in dieser schweren Zeit die Möglichkeit zu Wan derungen zu geben, hat der Reichsverband Deutscher GebirgS- und Wandervereine ein Abkommen unter den ihm angeschlos senen Vereinen herbeigeführt, das wesentliche Preisvergünsti- gungen für deren Mitglieder bringt. Neben der Möglichkeit, Karten und Führer verschiedener (Wandergebietc zu Vorzugs preisen zu beziehen, stehen die meisten UnterkunftS- und Berg häuser — im ganzen sind es 70 — für Übernachtung und Erholungsurlaub zu ermäßigten Preisen zur Verfügung. Darüber hinaus wurden mit etwa 700 Gastwirten (beson ders in der Lausitz, im Reingau, in der Sächsischen Schweiz, Thüringen, Vogtland, Westerwald, Sanerland) Sonder-Ab kommen getroffen. Alle Vergünstigungen sind in einem Verzeichnis zusammen gefaßt, das die (Mitgliedsvereine des Reichsverbandes abgeben. Zur Inanspruchnahme der Vergünstigungen sind die Mit glieder der Verbandsvereine mit ihren Ehefrauen und unver sorgten Kindern berechtigt. Als Ausweis gilt die (Mitglieds karte des betr. GebirgS- und (Wandervercins mit aufgeklebter Iahresmarke des Reichsverbandes. Es ist also nicht mehr nötig, zu „lauern und trauern hinter (Mauern", sondern es kommt wieder der Schesselsang zu Ehren: „Ich fahr in die Welt!" H. Ritter, Frankfurt am (Main. cles cleukcl-ief 6e^g8- Am HimmelsahrtStage fanden im ganzen Reiche Stern wanderungen der Gebirasoercine nach 20 vorher bestimmten Treffpunkten statt. Die Lausitz. Sächs. Schweiz, Osterzgebirgc und Riesengebirqsvcrcin Sacbse» wanderten auf verschiedenen (Wegen der alten Bergfeste Stolpen zu. Die Ostlausitzer Ver eine traten, gegen 60 (Mann stark, nacb Ankunft des Zuges 6.40 llhr früh unter der Leitung der „Saronia"-Großschönan den (Marsch über den Valtenbcrg und Neustadt an. Nach dem Aufstieae im herrlichen, durch das Frühlingsgrün der Laubbänme belebten (Mischwald gestattete die Turmbesteigung einen umfassenden Fern und Rundblick. Über die Höhen des Fscrgcbiraes lnate die Schneegrubenbaude, der Blick schweifte über den Feschken. Hochwald und Lausche hinweg zu den Kegeln und Kuppen des Kreibitzer Gebirgsstockes, Rosenberg und der Geltsch in weiter Ferne erkennbar, leiteten hinüber zu den bizarren Formen der Sächs. Schwei;, überragt vom .Hohen Schneeberg, und den: sich in weiter Ferne verlierenden Kamm des Erzgebirges Die Dulsniker und Kamenzer Berg welt, Ezorncboh und B'clcbob schlossen den nördlichen Hori zont ab. Nach der Kossecrast folgte man der blauen (Wege marke über den Klunker und Bertbelsdors nach Neustadt. Hier batte die Avselblnk wobl aerade ihren Höhepunkt erreicht und die rola Blüten der Bäume, durch den dunkelblauen Himmel scharf zur Geltung kommend, unterbrachen die hell grünen Arühlingsflurcn, mnrabmt von den dunkelgrünen Waldbcständen des Hochwaldacbietes. ^n Neustadt wurde (Mittag gemuckt und znm größten Teile dann Stolpen mit der Bahn (GesellschastStabrt) erreicht. Einzelne Gruppen, die den (Marsch bereits in Sohland begonnen hatten, schlossen fick in Neustadt der Bahnfahrt an. während die unentwegten Fußwanderer auch von Neustadt an dem blauen (Wegzeichen weitersolaten. nm durch das Polenztal. auf dem neuen, durch den freiwilligen Arbeitsdienst hergcstcllten (Wanderwege dem gemeinsamen Treffpunkte zuzustreben. Hier im freundlichen Stolpen, auf dessen (Marktplatz die Häuser zur alten trotzigen Feste hinanklettern, hatten sich bereits die Ostlansitzer Vereine ebenfalls in ansehnlicher Stärke cingesundcn, so daß die Lnsa- tia mit weit über lOO (Mann ihre Verbundenheit mit den übrigen Gebirgsvereinen bekunden konnte. Der Gebirgsverein für die sächsische Schweiz, in dosten Arbeitsgebiete Stolpen liegt, war naturgemäß viel stärker vertreten (ungefähr 2—3- mal so stark), während das Osterzgebirge sowie der Landes verband Sachsen des RiesengebirgSöercinS, durch die geogra- pbische Lage bedingt, wiederum schwächer angetreten waren. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten, die übrigens nur knapp i 1/2 Stunden währten, bildeten die Ansprachen des Bürger meisters Tamm von Stolpen sowie des Altbürgcrmeisters Barth, des gegenwärtigen OrtSgruppen-Vorsitzenden. Unter Betonung der bisherigen starken vaterländischen und der Volks gesundheit dienenden Tätigkeit der Gebirgsvercine, auch in der diesem (Wirken in der Nachkriegszeit nicht gerade günstigen Verhältnissen, wurde der Hoffnung mm freieren Entfaltens der gemeinnützigen Arbeiten der Vereine Ausdruck verliehen nnd den Führern der nationalen Erhebung, dem Reichspräsi denten von Hindenburg und dem Reichskanzler Adolf Hitler, ein dreifaches „Berghcil" entgegengebracht. Den Höhepunkt bildete dann die Ansprache des zweiten Vorsitzenden des Reichs verbandes, Pfarrer Löscher. ..Deutscher, erwandere dir dein Vaterland!" Als der nunmehr 72 jährige vorbildliche (Wan derer aus ganzer Seele und mit vollem Herzen des (Wertes des (Wanderns für die Volksgesundung sprach, aussührtc, wie durch diese Betätigung Geist und Körper gekräftigt und ge stärkt werden, die Liebe rur heimatlichen Scholle gefestigt wird und unabwendbar rur Vaterlandsliebe hinübcrleiten müsse, Sa war es wie eine göttliche Offenbarung, die durch die Herzen dahinzog. Das Deutschlandlied, gesungen am (Marktplatze der