120 O^erlauritzer ^eimstreitung s^Is. 6 noch umfassender. Sie reicht vom Donncrsberg an der Elbe bis hin zur „Trosky" und dem blutgetränkten (Musky und nordwärts vom Valtenberg bis zur Landeskronc bei Görlitz. Auch der Hochwald hat eine schöne Sprungschanze und eine vcr schönsten Naturrodelbahnen (2500 rn lang) der deutschen (Mittelgebirge. (Man könnte noch einen Abstecher über das „Kammloch" nach Lückendors aus der Südseite des Kammes machen und käme so dem Jeschken etwas näher, doch das Kleinod des Gebirges, der Oybin, lockt. Wie ein umgestürzter Bienenkorb mit vielen altersgrauen Runzeln und Nissen ist der Berg Oybin. Schwefelflechte läßt einzelne Felsen goldgrün erscheinen. Dazwischen wiegen junge Birken ihre lichten Zweige. Das rotgedachte Kirchlein schmiegt sich mit seiner Rückwand eng an den Felsen an. Ein (Wanderfalkenpaar zieht über dem Oybiner Kessel seine Kreise. Ob die Ritter, die sich einst hier ihre Burg bauten, wohl auch der Falknerei frönten? Heute ist die Burg zerfallen, zwei mächtige Burgtore und ein Saal, in dem das (Museum unter gebracht ist, zeugen noch von verschwundener Pracht. Bester erhalten aber sind die gewaltigen Ruinen edelster deutscher Gotik des Klosters, das Karl IV. von böhmischen Baumei stern, vermutlich sogar aus der Parteischule, den frommen Eölestinern aus Avignon errichten ließ. Verlasse» wir den Dom, dessen Dach heute der blaue Himmel bildet, so gelangen wir durch den Kreuzgang zum Bergsriedhof, der seit Jahr hunderten den müden Schläfern aus dem Tal letzte Ruhe gibr. Die Sonne geht zur Rüste und vergoldet noch einmal die Reste des (Maßwerkes in den gotischen Spitzbogen. Wir sind des Schauens müde geworden, haben wir doch wieder abscirö der Heerstraße in stiller Abgeschiedenheit einen glückösrohen (Wandertag erlebt. Hans Rutte.